Umschulung zum Heilpädagogen/ zur Heilpädagogin

Hauptklientel von Heilpädagogen sind Menschen mit Behinderungen. © muro - Fotolia.com
Hauptklientel von Heilpädagogen sind Menschen mit Behinderungen.
© muro – Fotolia.com

Heilpädagogen erhalten eine spezielle Ausbildung im Bereich der Pädagogik. Sie beschäftigen sich mit Umgangs- und Therapiemöglichkeiten von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, die verhaltensauffällig sind und mit den üblichen pädagogischen Maßnahmen nicht erreicht werden können. Dabei gehen die Heilpädagogen auf die individuellen Störungen und Behinderungen des Menschen ein. Ziel der heilpädagogischen Maßnahmen ist, individuelle Fördermöglichkeiten zu erarbeiten. Sie wenden dabei verschiedene Therapieformen an, mit denen sie konkret z. B. auf Entwicklungsverzögerungen oder motorische Probleme eingehen können. Dabei kommen auch alternative Therapiearten, so Theater-, Musik- oder Kunsttherapie zum Einsatz.

Heilpädagogen nehmen umfassend am Behandlungsprozess teil. Sie diagnostizieren Entwicklungsstörungen, Erstellen individuelle Behandlungspläne und führen Beratungsgespräche mit Eltern oder anderen Angehörigen durch.

Wichtiger Grundsatz der heilpädagogischen Maßnahmen ist die Annahme der Ganzheitlichkeit. So ist die Behandlung nicht nur auf eine konkrete Störung ausgerichtet, sondern der Mensch soll in seinem gesamten Wesen körperlich und psychisch gefördert werden.

Aus diesem Grund arbeiten Heilpädagogen oft mit Fachkräften anderer Disziplinen zusammen. Liegt eine Sprachauffälligkeit vor, so findet in der Regel eine Zusammenarbeit mit einem Logopäden statt. So ist gewährleistet, dass zusätzlich zu der heilpädagogischen Therapie auch fachspezifisches Hintergrundwissen des jeweiligen Problems Beachtung findet.
Heilpädagogen arbeiten an unterschiedlichen Stellen im sozialen und gesundheitlichen Bereich. Ihre Einsatzorte sind beispielsweise Sonderkindergärten, die sozialpädagogische Familienhilfe, Einrichtungen für behinderte Menschen, Kliniken, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie selbstständig in heilpädagogischen Praxen.

 

Zukunftsaussichten

Heilpädagogen sind aufgrund ihrer anspruchsvollen und differenzierten Ausbildung vielseitig einsetzbar. Dadurch können sie an den unterschiedlichsten Stellen des sozialen Sicherungs- und Gesundheitssystems eingesetzt werden. Der Bedarf an Heilpädagogen ist hoch, denn sie können in allen Bereichen der Sozialarbeit arbeiten. Die Nachfrage nach geschultem und kompetenten Personal ist mit dem Wegfall des Zivildienstes zusätzlich gestiegen.

 

Inhalte und Länge der Umschulung

In Vollzeit dauert die Ausbildung zum Heilpädagogen zwei Jahre. Je nach Vorbildung kann eine Verkürzung auf anderthalb Jahre erfolgen. Wird die Umschulung neben dem Beruf durchgeführt, kann sie bis zu vier Jahren andauern.
Während der Ausbildung werden verschiedene Teilbereiche der Heilpädagogik unterrichtet. Dies sind beispielsweise Psychomotorik, Wahrnehmungsförderung, Spieltherapie, heilpädagogische Sprachförderung, Entspannungsmethoden sowie Kompetenzen in der Gesprächsführung. Desweiteren werden während der Weiterbildung Praktika absolviert, durch die eine Praxisnähe zu späteren Einsatzfelder hergestellt werden soll. Dabei lernen die Auszubildenden u. a., heilpädagogischen Ersteinschätzungen zu verfassen oder Förderplänen zu erstellen.

Darüber hinaus werden Kenntnisse aus angrenzenden Disziplinen vermittelt. Dies sind u. a. Medizin und Psychiatrie, Recht sowie Sozialmanagement. Aus den Wahlpflichtangeboten kann je nach Angebot z. B. aus Blindenpädagogik, Körperbehindertenpädagogik oder Motopädie gewählt werden. Dies ermöglicht bereits während der Ausbildung eine Spezialisierung. Die konkreten Kurse variieren nach Bundesland und Fachschule.

 

Zielgruppe

Die Ausbildung zum Heilpädagogen ist eine Weiterbildungsmaßnahme. Sie bedarf einer vorangegangenen Berufsausbildung in einem sozialen Beruf, z. B. als Erzieher oder Heilerziehungspfleger. Die konkreten Voraussetzungen regeln die Länder. In einigen Bundesländern muss zusätzlich eine Berufstätigkeit von ein bis zwei Jahren nachgewiesen werden. Teilweise wird ein Abschluss in Sozialpädagogik oder als Sozialarbeiter vorausgesetzt. Desweiteren muss ein Hauptschul- bzw. mittlerer Bildungsabschluss nachgewiesen werden.
Da Heilpädagogen mit verhaltenauffälligen oder anderweitig förderungsbedürftigen Menschen zusammenarbeiten, müssen sie neben einem hohen Niveau an sozialer Kompetenz ein großes Maß an Belastbarkeit und Selbstbewusstsein mitbringen, um ihre Arbeit verantwortungsvoll bewältigen zu können.

Des Weiteren ist Kreativität wichtig, damit die erlernten Maßnahmen individuell abgestimmt werden können. Selbstständigkeit und Selbstdisziplin sind ebenfalls erforderlich, denn die erworbenen Kenntnisse müssen während des Berufslebens durch Lesen von Fachliteratur stets auf dem neuesten Stand gehalten werden.

 

Kosten und Förderung

Wird die Ausbildung an einer staatlichen Fachschule absolviert, entstehen in der Regel keine Lehrgangsgebühren. Private Schulen hingegen erheben meist ein monatliches Schulgeld. Desweiteren muss damit gerechnet werden, dass an Fachschulen Kosten für Anmeldung und Prüfungen sowie ggf. für Lehrmaterial, Fahrten zum Ausbildungsort und Unterkunft anfallen. Diese Aufwendungen können durch das Aufstiegsfortbildungsgesetz (AFBG) im Rahmen des BAföG sowie in Einzelfällen durch die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) gefördert werden.

 

Anbieter

Die schulische Umschulung wird von Fachschulen und Fachakademien in öffentlicher oder privater Hand angeboten. Entsprechende Angebote finden sich zum Beispiel bundesweit beim Deutschen Erwachsenen-Bildungswerk.

 

Alternativen als Fernstudium

Die Ausbildung zum Heilpädagogen wird in der Regel nicht als Fernstudium angeboten oder kann dann nicht mit einem anerkannten akademischen Abschluss beendet werden. Alternativ bieten einige Fachschulen oder Fachhochschulen jedoch die Ausbildung zum Heilpädagogen als Fernkurs an, sodass ein staatlicher anerkannter Abschluss ohne Präsenzzeiten auch während des Berufs möglich ist. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, ein Präsenzstudium in Voll- oder Teilzeit in Heilpädagogik abzuschließen. Das Studium wird von Universitäten und Fachhochschulen angeboten und kann mit den akademischen Graden Bachelor oder Master beendet werden.

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Christian Krumes

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