10 Fragen an: Beatrix Boldt, Geschäftsführerin von FORUM Berufsbildung

Beatrix Boldt, die Geschäftsführerin von FORUM Berufsbildung beantwortet in der Premiere unserer Interviewreihe „10 Fragen an…“ spannende Fragen rund um FORUM Berufsbildung und die Zukunft des Umschulungsmarktes.

 

Beatrix Boldt, Geschäftsführerin von FORUM Berufsbildung.

Beschreiben Sie bitte Ihr Angebot in 3 Sätzen:

„FORUM Berufsbildung bietet Umschulungen mit Kammerabschlüssen in 12 Branchen, wie z.B. kaufmännische Dienstleistungsberufe z.B. im Einzelhandel, in der Immobilienbranche oder im Recht- und Steuerfach, medizinische Berufe wie z.B. die zahnmedizinische Fachangestellte, sowie kreative Handwerksberufe wie z.B. Gestalter für visuelles Marketing.

An der Berufsfachschule für Altenpflege qualifizieren wir Pflegepersonal mit besonderem Fokus auf Gesundheitsprävention. In Kooperation mit dem Umwelt-Bildungszentrum Berlin bieten wir außerdem zukunftsorientierte Berufsabschlüsse für die Hotellerie und Gastronomie mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Ökologie.“

 

Was unterscheidet Ihr Angebot von dem anderer Anbieter? Worauf sind Sie besonders stolz?

„Das Unterrichtskonzept von FORUM Berufsbildung berücksichtigt die neuesten Erkenntnisse der Lernpsychologie. Präsenzunterricht hat einen hohen Stellenwert und wird in kleinen Gruppen durchgeführt. Dadurch können wir einen sehr praxisnahen Unterricht mit spannenden Projekten und fachpraktischen Übungen anbieten. Ein hoher Anteil an Praktikumsstunden ermöglicht außerdem die enge Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis. Moderne Konzepte wie die berufsbegleitende Umschulung oder neue Lernplattformen ergänzen das Angebot.

Die Dozentinnen und Dozenten sind Branchenprofis und oftmals selbst als Unternehmer in den jeweiligen Branchen tätig. Dadurch bringen sie aktuelle Trends und Know-how in den Unterricht ein. FORUM Berufsbildung verfügt darüber hinaus über gute Kontakte zu namhaften Betrieben, was unseren Teilnehmenden bei der Praktikumsplatz- und Arbeitsplatzsuche sehr zugute kommt.

Die Qualität spiegelt sich auch an unseren ausgezeichneten Prüfungsergebnissen wieder. Wir dürfen uns in jedem Jahr über Teilnehmende freuen, die ihre Umschulung mit Auszeichnung vor den Kammern abschließen.“

 

Haben Sie Tipps, wonach Menschen auf der Suche nach einer Umschulung Ihren Anbieter auswählen sollten?

„Die Abschlussquote und die Zahl der erfolgreichen Berufseinsteiger nach der Umschulung sind wichtige Hinweise. Im Beratungsgespräch sollte man unbedingt danach fragen.

Dann gibt es auch noch andere Kriterien: Wenn Sie sich für eine Umschulung entscheiden, verbringen Sie in der Regel 24 Monate bei einem Träger. Da sollten Sie sich in den Räumen und mit den Menschen wohl fühlen. Besuchen Sie also die unterschiedlichen Anbieter im Vorfeld und schauen Sie sich alles genau an. Lassen Sie sich beraten und lernen Sie die Menschen kennen, mit denen Sie es zu tun haben werden. Auch ein Schnuppertag im Unterricht ist eine gute Möglichkeit, um den Anbieter kennenzulernen.

Oft entscheidet man sich für einen Anbieter in der Nähe des Wohnorts. Das ist verständlich, denn lange Wege kosten Zeit und Kraft. Aber es sollte nicht das einzige Kriterium für die Entscheidung sein. Es ist wichtig, dass Sie auf dem Weg zu Ihrem neuen Berufsabschluss optimal begleitet und bei der Suche eines neuen Arbeitsplatzes gut unterstützt werden. Erfahrung des Trägers und dessen gute Vernetzung in der jeweiligen Branche sind deshalb sehr wichtig.“

 

Was würden Sie jemanden raten, der eine Umschulung beginnen möchte, aber noch nicht weiß, in welche Richtung es gehen soll?

„Hier ist gute Beratung besonders wichtig. Unabhängige Beratungsstellen wie die Lernläden oder Jobassistenz können da weiterhelfen. Auch die Berater/innen der Arbeitsagenturen oder Jobcenter stehen gern zur Seite.

Wenn Sie noch gar keine Vorstellung haben, was Sie brauchen und an wen Sie sich wenden müssen, dann können Ihnen Bildungsträger wie FORUM Berufsbildung gut weiterhelfen. Wir wissen, welche Fördermöglichkeiten es gibt und bei welchem Amt Sie ihren Antrag stellen müssen.

Berufliche Orientierung wird vom Jobcenter mit einem sogenannten „Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein“ (AVGS) gefördert. In 2 bis 6 Monaten erfahren Sie durch Einzelcoaching und Gruppentrainings mehr über Ihre Stärken und Fähigkeiten. Sie finden heraus, welcher Beruf zu Ihnen passt und welche Kenntnisse Sie dafür noch benötigen.

Viele haben Sorge, dass sie eine Umschulung nicht mehr schaffen und dass das Lernen sie überfordert.  Deshalb führen die Arbeitsagenturen oftmals berufspsychologische Tests durch. Auch wir bieten Eignungstests und bieten bei großen Lücken einen Auffrischungskurs vor der Umschulung.“

 

Was würden Sie jemanden raten, der denkt: „Was soll mir eine Umschulung bringen, ich habe doch sowieso keine Chance auf dem Arbeitsmarkt“.

„Zurzeit hat in Deutschland wirklich jeder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt, der arbeiten möchte und sich auf Stellenangebote bewirbt, die seinen Qualifikationen entsprechen.

In Deutschland und auch im Ausland werden Fachkräfte sehr gesucht. Es ist also immer sinnvoll, einen anerkannten Berufsabschluss nachzuholen. Menschen ohne Abschluss haben es deutlich schwerer, eine Arbeit zu finden und diese zu behalten. Wenn Sie sich für eine Umschulung in einer Branche mit Fachkräftemangel entscheiden, haben Sie nach dem erfolgreichen Abschluss ausgezeichnete Chancen auf einen Arbeitsplatz.

Wir haben Lehrgänge, in denen die Teilnehmer lange vor Abschluss eine Jobzusage bekommen. Eine besonders hohe Nachfrage an Arbeitskräften gibt es vor allem in den Branchen Gesundheit und Pflege, Soziales, Hotellerie und Gastronomie, im Handel, in der Buchhaltung und Steuerberatung sowie im Handwerk.“

 

Welche Umschulung wird bei Ihnen am meisten nachgefragt?

„Das hängt vom Arbeitsmarkt ab. Sehr gefragt sind gerade die Umschulungen für Immobilienkaufleute und Kaufleute im Einzelhandel, aber auch für medizinische Fachangestellte und Gesundheitskaufleute. Viele möchten auch in die kreativen Branchen wie Veranstaltung und Medien einsteigen.

Auch das Image des Berufs spielt eine entscheidende Rolle. So wollen nicht viele Menschen in der Altenpflege oder als zahnmedizinische Fachangestellte arbeiten, obwohl beide Berufe ausgezeichnete Arbeitsmarktchancen bieten und auch die Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten viel besser sind als allgemein bekannt.“

 

Von welchen auf dem Markt angebotenen Umschulungsangeboten würden Sie abraten?

„Sie sollten sich unbedingt informieren, ob die Umschulung mit einem anerkannten Abschluss von einer Kammer oder dem Senat endet. Ansonsten können Sie in jedem Beruf eine adäquate Stelle finden. Bei manchen ist es vielleicht etwas schwieriger, aber auch das hängt vom Einzelfall ab. Wenn Sie für einen Beruf wirklich „brennen“ und flexibel sind, werden Sie Ihren Weg gehen.

Man darf nicht vergessen, dass man viel Zeit am Arbeitsplatz verbringt. Deshalb würde ich immer dazu raten, sich einen Beruf auszusuchen, den man auch gern macht. Meist ist man in einem solchen Beruf dann auch besser als in einem ungeliebten, den man zum Beispiel nur wegen der besseren Bezahlung in einer Branche gewählt hat.“

 

Bekommen Sie Feedback von Umschülern? Was wird besonders gelobt und wie gehen Sie mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen um?

„Selbstverständlich bekommen wir Feedback von unseren Teilnehmern. Wir befragen sie mehrmals während eines Lehrgangs und holen ihre Bewertung zu unseren Räumen, unseren Services und unseren Lehrkräften ein.

Dabei freuen wir uns natürlich über Lob, das wir auch oft bekommen. Viel wichtiger aber sind für uns die konstruktive Kritik und die Verbesserungsvorschläge. Diese werten wir regelmäßig aus und setzen sie zeitnah um – sofern möglich.

Unsere Ausbilder und Koordinatoren stimmen sich in Lehrgangsbesprechungen ab und führen Einzelgespräche mit den Teilnehmenden. So können wir auf Wünsche und Kritik stets schnell reagieren. Als gemeinnützige Einrichtung liegt uns eine gute Atmosphäre und ein konstruktives Miteinander sehr am Herzen.“

Gute Stimmung bei den Umschulungen von FORUM Berufsbildung.

 

Wie wird Ihrer Meinung nach der Umschulungsmarkt im Jahr 2025 aussehen?

„Ich bin sicher, dass es weiterhin Umschulungen geben wird, denn es wird auch in 10 Jahren noch Menschen geben, die einen Berufsabschluss nachholen wollen oder ihren Beruf nicht mehr ausüben können.

Man darf nicht vergessen, dass der Arbeitsmarkt ständig in Bewegung ist: Alte Berufe verschwinden und neue Berufe entstehen. Das war schon immer so und liegt an Faktoren wie Digitalisierung, demographischer Wandel, neuen Entwicklungen usw.

Ein wichtiger Faktor in unserer Branche zum Beispiel ist die Digitalisierung: Bereits jetzt werden Teile des Unterrichts durch videogestütztes Training ergänzt, viele Bildungsträger führen ihre Lehrgänge fast vollständig online durch. Eine gute Mischung von Präsenz-, Online- und Praxislernen ist auf jeden Fall bereichernd. Ich bin aber sicher, dass der Mensch in dieser Branche nicht ersetzt werden kann und der Unterricht durch eine echten und nicht nur durch eine virtuelle Lehrkraft immer wichtig bleiben wird.

Deshalb bleiben auch wir als Bildungsanbieter immer in Bewegung, passen Umschulungen den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes an und nehmen neue Berufsbilder auf. Das ist manchmal anstrengend, aber es wird auch nie langweilig.“

 

Zu guter Letzt: Nennen Sie uns bitte das entscheidende Argument, warum man sich für Sie entscheiden sollte:

„Wir sind eine gemeinnützige Einrichtung und staatlich zertifiziert. Das hat einige Vorteile: So steht bei uns der Mensch im Mittelpunkt. Wir begleiten unsere Teilnehmenden individuell auf ihrem Weg – deren Erfolg ist das wichtigste Ziel unserer Arbeit. Außerdem unterliegen unsere Lehrgänge strengen Qualitätskriterien und werden regelmäßig überprüft.

Unsere Lernmethoden passen wir regelmäßig den Bedürfnissen der Teilnehmenden und dem Arbeitsmarkt an. Wir bieten eine gute Mischung aus Präsenzunterricht und Praxisstunden, ergänzt durch moderne Online-Lernangebote. Außerdem sind wir sehr gut vernetzt mit anerkannten Unternehmen, haben gute Kontakte zu fördernden Stellen und zu den Kammern. Unsere Dozenten sind Profis in ihrer Branche, viele führen selbst noch ein Unternehmen und bringen ihre Praxiserfahrung in den Unterricht ein.

Nicht zuletzt spricht die Abschlussquote für uns: Rund 94% unserer Teilnehmer schaffen ihre Prüfung im ersten Anlauf. Mehr als 80% finden unmittelbar nach ihrem Abschluss einen neuen Arbeitsplatz.“

 

Das gesamte Angebot und weitere Informationen finden Sie unter FORUM-Berufsbildung.de.

Christian Krumes

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