Umschulung zum Industrieelektriker / zur Industrieelektrikerin

Industrieelektrik als zukunftsträchtiger Berufszweig. © Lulu Berlu - Fotolia.com
Industrieelektrik als zukunftsträchtiger Berufszweig.

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist der Beruf der Industrieelektrikerin bzw. des Industrieelektrikers ein anerkannter Ausbildungsberuf, der auch durch eine verkürzte Umschulung erlernt werden kann. Details wie die Dauer der Ausbildung / Umschulung und die zu vermittelnden Inhalte sind aus diesem Grund exakt definiert. Wer sich näher mit dem Berufsbild befassen möchte, dem stehen gleich zwei Fachrichtungen zur Wahl. Die eine Variante ist die Fachrichtung Betriebstechnik, der andere Bereich wird „Geräte und Systeme“ genannt.

Weiterhin ist der Ablauf der Umschulung davon abhängig, ob Sie sich für eine schulische Umschulung oder eine in einem Betrieb entscheiden, im späteren Berufsalltag gibt es dann keine Unterschiede mehr. So gibt es vor allem spannende Arbeitsplätze in der Metall- und Elektroindustrie, wie bei Energieversorgern, Automobilherstellern und anderen Industrieunternehmen sowie im Anlagenbau.

 

Achtung - Verwechslungsgefahr:

Um Missverständnis zu vermeiden sei darauf hingewiesen, dass es keine Umschulung zum Elektriker mehr gibt. Der klassische Arbeitsbereich von Elektrikern erfüllt heute die Umschulung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Ebenso gibt es nicht mehr die Umschulung zum Industrieelektroniker, sondern die inhaltlich deckende Umschulung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik.

 

Zukunftsaussichten

Eine Umschulung, Weiterbildung oder Qualifizierung ist in vielen Elektroberufen ein aussichtsreiches Unterfangen. Dies liegt insbesondere daran, dass unsere Lebenswelt immer stärker von Technik geprägt ist.

Darüber hinaus werden laut Prognosen künftig immer mehr Fachkräfte fehlen. Selbstverständlich wünschen sich die Betriebe ausschließlich gut qualifizierte Bewerber bzw. Menschen, die sich erfolgreich ausbilden lassen. Deswegen wirbt die Elektrobranche unter anderem verstärkt um Abiturienten bzw. um Personen mit einer hochschulqualifizierenden schulischen Ausbildung. Während der Ausbildung dürfen Azubis bereits mit einer Vergütung von rund 800 bis 900 Euro im ersten Lehrjahr rechnen. Im zweiten Jahr sind es dann in der Regel 100 Euro mehr. Im Vergleich zu vielen anderen Ausbildungen ist dies eine recht gute Bezahlung. Die Verdienstchancen nach der Ausbildung bzw. nach einer entsprechenden Umschulung sind oft noch wesentlich lukrativer, hängen aber sehr stark vom jeweiligen Arbeitgeber und von der erreichten Position ab.

 

Inhalte und Dauer der Umschulung

Die Ausbildung zum/zur Industrieelektriker/in dauert nur zwei Jahre und ist damit sehr interessant für alle, die schnell in einen technischen Beruf wechseln möchten. Die kurze Dauer ist eine der Besonderheiten, die den Beruf prägen, der erstmals im Jahr 2009 wurde.

 

Fachkraft im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften

Wer hier erfolgreich dabei ist, darf sich nach abgeschlossener Ausbildung sogar als Fachkraft im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften bezeichnen. Im Rahmen der Ausbildung werden vor allem Kenntnisse im Bereich der Elektronik und Elektrotechnik vermittelt. Je nachdem, für welche der beiden Fachrichtungen man sich entschieden hat, erfolgt dann die Vermittlung noch spezialisierter Fachkenntnisse. Innerhalb der Ausbildung werden theoretisch und praktisch viele Kenntnisse vermittelt, die für die spätere Berufsausübung sehr wertvoll sind. So geht es beispielsweise um das Bearbeiten, Montieren und Verbinden von mechanischen Komponenten und elektrischen Betriebsmitteln, um Funktions- und Sicherheitsprüfungen, um die Beurteilung der Sicherheit an Betriebsmitteln und elektrischen Anlagen u.v.m.

 

Spezialisierung Betriebstechnik

Zu den Aufgaben der Elektroprofis im Bereich Betriebstechnik gehören die Montage elektrischer Betriebsmittel und Komponenten, die Installation von Systemen und Anlagen, das Durchführen von Funktions- und Sicherheitsprüfungen, die Umsetzung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung, die Wartung unterschiedlichster Systeme und Anlagen und vieles mehr.

 

Schwerpunkt Geräte und Systeme

Entscheidet man sich für die Spezialisierung auf Geräte und Systeme, so ist die Arbeit von anderen Tätigkeiten geprägt, auch wenn der technische Hintergrund sich selbstverständlich ähnelt. Personen, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben, können zum Beispiel an der Herstellung elektronischer Komponenten mitwirken, Komponenten und elektrische Betriebsmittel montieren, bearbeiten und verbinden, Funktionen und Systeme prüfen und deren Aufbau und Besonderheiten analysieren, IT-Systeme konfigurieren, Produktionsdaten dokumentieren. Eine Umschulung und auch eine spätere Weiterbildung bzw. Qualifizierung macht also vor allem dann Sinn, wenn man ein Faible für technikfokussierte Tätigkeiten besitzt.

 

Weitere Schwerpunkte wie Elektrotechnik möglich

Nach Abschluss der Umschulung können Sie sich durch Weiterbildungen auch noch in andere Bereiche weiter spezialisieren:

  • Elektrotechnik-Elektronik
  • Sicherheitstechnik
  • Erneuerbare Energien
  • Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
  • Industriemeister Fachrichtung Elektrotechnik (Mit Befähigung zum Ausbilder)
  • Techniker Fachrichtung Elektrotechnik / Medizintechnik / Betriebswissenschaft

 

Umschulung in unter einem Jahr – Elektrofachkraft

Wer sich noch nicht ganz sicher ist, wo beruflich die Reise hingehen soll oder einfach nur nach einer ersten schnellen Umschulung sucht, dann ist die Umschulung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten eine gute Idee. Die Weiterbildung findet als Fernkurs statt und schließt mit einer IHK-Prüfung ab. Die Dauer des Fernkurses bestimmen Sie selbst: etwa 3 Monate mit 12 Stunden pro Woche bis 9 Monate mit 5 Stunden wöchentlicher Lernzeit. Mehr Informationen bekommen Sie hier:

 

 

Zielgruppe der Umschulung

Wer in der Vergangenheit bereits in der Technikbranche zu tun hatte und dabei seine Neigung für die Elektrotechnik entdeckt hat, ist im Bereich der Industrieelektronik sicherlich gut aufgehoben. Dies gilt zum Beispiel für alle Verkäufer / Fachverkäufer im Elektronikfachhandel oder Interessenten mit kaufmännischer Laufbahn in der Elektrobranche. Auch eine Vorausbildung in einem handwerklichen Beruf ist für die Umschulung ideal. Wenn Sie bisher in einem ganz anderen Bereich tätig waren, aber technisch sehr interessiert sind und beispielsweise in Ihrer Freizeit gerne Geräte bauen oder Modellbaukästen mit elektronischen Bestandteilen lieben, kann das Hobby mit einer solchen Qualifizierung zum künftigen Beruf machen.

 

Folgende Voraussetzungen sollten Sie für die verkürzte Ausbildung mitbringen:

  • ausgeprägtes Interesse an Technik
  • gutes Verständnis für Logik, Physik und auch Mathematik
  • lösungsorientierte Denkweise und räumliches Vorstellungsvermögen
  • Geduld und Ausdauer bei der Lösung schwieriger technischer Probleme

 

Fördermaßnahmen

Die Arbeitsagentur hat die Möglichkeit, im Falle einer Umschulung diverse Fördermittel bereitzustellen. Dies gilt auch dann, wenn es sich bei der Umschulungsmaßnahme um eine zweite Berufsausbildung handelt. Grundsätzlich kann die Umschulung auch finanziert werden durch

  • das Jobcenter
  • die Rentenversicherung
  • die Berufsgenossenschaft.

Es gelten dann jeweils unterschiedliche Voraussetzungen für die Bewilligung.

 

Wie viel Gehalt darf man erwarten?

Wenn Sie an einer geförderten Umschulung teilnehmen, bekommen Sie während dieser Zeit ein Übergangsgeld gezahlt, das in der Höhe variiert. Wenn die Arbeitsagentur Ihre Weiterbildung finanziert, dann besteht Ihr Einkommen aus dem ALG1-Anspruch, dessen Bezugsdauer sich während der Maßnahme verdoppelt. Wurde der Bildungsgutschein vom Jobcenter bewilligt, dann richtet sich das Übergangsgeld nach Ihrem persönlichen Bürgergeld-Satz. Die Rentenversicherung zahlt den Verdienst anhand Ihres Krankengelds.

Wenn Sie an einer betrieblichen Umschulung teilnehmen, dann kann der Arbeitgeber zusätzlich ein Gehalt zahlen (zum Beispiel als Bonus). Hier kommt es jedoch zu einer Anrechnung, sobald der Freibetrag ausgeschöpft ist (abhängig davon, welche Stelle Sie fördert).

 

Weiterbildungen für Industrieelektriker

Wer einmal eine technische Ausbildung bzw. Umschulung in der Tasche hat, kann durch interessante Weiterbildungen sich weiter qualifizieren. Alle Kurse können über Aufstiegs-Bafög und mit einem 40 prozentigen staatlichen Zuschuss finanziert werden. Die hier vorgeschlagenen Weiterbildungen richten sich auch an Berufstätige, die nach der Arbeit oder am Wochenende in ihr Wissen investieren möchten:

 

Anbieter der Umschulung

Anbieter für eine Umschulung zur Industrieelektronikerin bzw. zum Industrieelektroniker zu finden, ist nicht schwer: Die meisten großen Umschulungsanbieter haben die verkürzte Ausbildung im Programm. So zum Beispiel in Berlin, Stuttgart, Köln, München, Bremen Anbieter wie bfw, Eckert, TÜV.  Auch eine betriebliche Umschulung in Elektrobetrieben, welche Auszubildende annehmen, sind ideal. 

Der schulische Teil der Ausbildung wiederum findet in Deutschland an vielen verschiedenen Berufsschulen statt. Auch an Abendschulen kann das theoretische Wissen erworben werden – ideal für eine berufsbegleitende Umschulung.  In der Regel gibt es solche Berufsschulen, welche natürlich auch Azubis anderer beruflicher Richtungen ausbilden, in jeder größeren Stadt. Welche Berufsschule / Abendschule jeweils zuständig für den eigenen Ausbildungsbetrieb bzw. für die eigene Stadt oder Region ist, können die Industrie- und Handwerkskammern (IHK) mitteilen.

 

Alternative Umschulungen im Fernstudium

Es gibt einige Alternativen zu einer Ausbildung zum Industrieelektroniker. Neben weiteren technischen Ausbildungen wie z.B. der zum Elektroniker in der Spezialisierung Automatisierungstechnik, in der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechniker oder mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik stehen auch einige spannende Studiengänge zur Verfügung. Bei den Studiengängen ist das Studium der Elektro- und Informationstechnik die passende Wahl.

  • Dieses Fach kann auch als Fernstudium studiert werden, zum Beispiel an der FernUniversität Hagen. Für das Studium sind in sieben bis neun Semester einzuplanen, was der Regelstudienzeit entspricht.
  • Eine weitere, recht praxisorientierte Studienmöglichkeit existiert an der Wilhelm Büchner Hochschule im hessischen Darmstadt. Dies ist eine private Fernhochschule, welche unter anderem den Bachelor-Studiengang Elektro- und Informationstechnik anbietet. Die Studiendauer liegt hier in der Regel bei sieben Leistungssemestern.

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Christian Krumes

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