Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Psoriasis als Schuppenflechte bekannt. Die chronische und nicht heilbare Hauterkrankung äußert sich durch deutlich sichtbare rötliche bis silbrig-weiße Schuppen, die an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten können.
Nach einem ersten Ausbruch der Krankheit kann es immer wieder zu Schüben kommen, die das Befinden des Patienten stark beeinträchtigen können. Neben der Haut können außerdem auch Gelenke, Gefäße, Organe wie Herz und Leber und bestimmte Stoffwechselvorgänge von der Psoriasis betroffen sein.
Welche Folgen hat eine Psoriasis für das Berufsleben?
Die Diagnose Psoriasis stellt für die Betroffenen nicht nur eine gesundheitliche und oftmals auch psychische Belastung dar, sondern sie kann auch das Aus für den bisher ausgeübten Beruf bedeuten. Je nach individueller Ausprägung der Erkrankung kann es unter Umständen möglich sein, dass der erlernte Berufsbereich nicht mehr für den Patienten geeignet ist und ihm im Arbeitsalltag große Schwierigkeiten bereitet. In Pflegeberufen beispielsweise muss die Haut häufig desinfiziert werden. Diese Mittel sowie der ständige Kontakt mit Wasser können die Schuppenflechte verstärken.
Auch ein Arbeitsumfeld mit häufig wechselnden Temperaturen, einem feucht-warmen Klima und starkem Stress kann dazu beitragen, dass sich die Beschwerden verschlimmern. Grundsätzlich kann mit entsprechenden Maßnahmen zwar auch mit einer Psoriasis-Erkrankung ein normales Berufsleben stattfinden; in manchen Fällen ist es aber erforderlich, eine neue Richtung einzuschlagen und etwa eine Umschulung zu machen. Diese kann in einigen Betrieben und Einrichtungen intern stattfinden oder von einem externen Anbieter veranstaltet werden.
Finanzierungsoptionen für die Umschulung wegen Psoriasis
Ist eine Umschulung erforderlich oder gewünscht, ist neben dem aktuellen Arbeitgeber die Agentur für Arbeit der erste Ansprechpartner. Diese ist auch zuständig, wenn es um die Finanzierung des Lehrgangs geht. Grundsätzlich werden die Kosten für Umschulungen, die aus gesundheitlichen Gründen stattfinden, in den meisten Fällen von der Behörde übernommen. Voraussetzung ist ein ärztliches Attest, das nicht nur die Erkrankung selbst, sondern auch die Nicht-Eignung für den bisher ausgeübten Beruf bescheinigt.
Eine Umschulung wird nur dann finanziert, wenn feststeht, dass der Betroffene aufgrund seiner Krankheit seinen Arbeitsplatz verlieren wird und somit direkt von Arbeitslosigkeit bedroht ist. Auch die Deutsche Rentenversicherung fördert Umschulungen aus gesundheitlichen Gründen. Hierfür muss der Betroffene mindestens bereits 15 Jahre Beiträge in die Rentenversicherung einbezahlt haben oder alternativ eine Erwerbsminderungsrente beziehen, die aufgrund seiner Erkrankung gezahlt wird. Außerdem müssen alle anderen Arten der Förderung wie etwa durch die Agentur für Arbeit ausgeschlossen sein.
Umschulungsoptionen: geeignete Berufe bei Psoriasis
Pauschal ist es nicht möglich, Aussagen über geeignete Berufe für Psoriasis-Patienten zu treffen, da die Erkrankung von Fall zu Fall sehr unterschiedlich ausfallen kann. Während es manchen Menschen problemlos möglich ist, ihren Beruf ihr gesamtes Arbeitsleben lang wie gewohnt auszuüben, müssen andere bereits nach wenigen Jahren in einen anderen Bereich wechseln. Für schwere Fälle kommen beispielsweise leichte Tätigkeiten in Büro und Verwaltung infrage. So kann etwa eine Pflegekraft oder Krankenschwester zur Kauffrau im Gesundheitswesen umgeschult werden und so in einem verwandten Bereich tätig bleiben.
Unter Umständen kann allerdings auch bereits eine Bürotätigkeit für sehr schwere Psoriasis-Erkrankungen zur Belastung werden – etwa dann, wenn die Gelenke in den Händen versteifen und selbst das Bedienen von Tastatur und Computermaus zur Qual wird. In solchen Fällen ist es ratsam, eine allgemeine Berufsunfähigkeit prüfen zu lassen.
Weitere Optionen für Psoriasis-Erkrankte
Umschulungen, die aus gesundheitlichen Gründen stattfinden, werden von unterschiedlichen Anbietern und Einrichtungen veranstaltet. Institutionen, die sich besonders auf Umschulungen und Weiterbildungen für Psoriasis-Patienten spezialisiert haben, gibt es nicht. Eine Alternative, die von Betroffenen auch mit einer stark ausgeprägten Schuppenflechte von zuhause aus in Anspruch genommen werden kann, ist ein Fernstudium. Dies kann im eigenen Arbeits- und Lerntempo absolviert werden und qualifiziert für unterschiedlichste Berufe und Bereiche. So ist es auch Menschen mit Psoriasis auf Dauer möglich, sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten und trotz ihrer Erkrankung am Berufsleben teilzuhaben.