Hotelfachfrauen und Hotelfachmänner sind dafür zuständig, dass die Gäste sich in ihrer Unterkunft rundum wohlfühlen. Das heißt, sie überprüfen die Räumlichkeiten, sorgen für ein reibungsloses Einchecken und stehen den Gästen jederzeit bei Fragen und Problemen zur Verfügung.
Doch die Arbeit im Hotel ist häufig auch mit Schichtdiensten und langen Arbeitszeiten verbunden, zudem kann sie körperlich sehr anstrengend sein. Die Einsatzmöglichkeiten sind jedoch vielfältig.
Talentierte Allrounder
Die wichtigste Eigenschaft der Hotelfachfrauen und -männer ist die Servicementalität. Dem Gast sollen sie stets freundlich und aufgeschlossen begegnen, in kritischen Situationen die Ruhe bewahren und jedes Problem zügig lösen können. Stressresistenz und professionelle Freundlichkeit sind Stärken, mit denen Hotelfachleute auch in verschiedenen anderen Berufen punkten können. Um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt besser einschätzen zu können, hilft ein Blick auf die Inhalte der Ausbildung zum/zur Hotelfachmann bzw. -frau.
Sie lernen sämtliche Abläufe eines Hotels kennen und beschränken sich nicht nur auf den Service für die Gäste. Das heißt, sie durchlaufen zunächst eine gastronomische Ausbildung. Dazu gehört die Aneignung von Kenntnissen über unterschiedliche Weine, Spirituosen, Heißgetränke, Mixgetränke und die Arbeit hinter dem Tresen. Übliche Stationen während einer Ausbildung sind die Bar, das Restaurant und der Bankettservice. Hinzu kommt häufig noch der Roomservice. Auch Kenntnisse über Ernährung und bestimmte Nahrungsmittel sind für die tägliche Arbeit wichtig.
Im Umgang mit Kunden und Gästen kommt es einerseits auf zügiges und strukturiertes Arbeiten an, andererseits auch auf Eloquenz, Gesprächsführung und einen angemessenen Umgang. Ein weiterer Teil der Ausbildung wird im Bereich Front Office absolviert. Das umfasst das Einchecken und Auschecken der Gäste, die Buchhaltung, das Housekeeping und den Service am Gast während seines Aufenthaltes. Hotelfachleute sollten stets über aktuelles Wissen bezüglich touristischer Einrichtungen, Ausflugsmöglichkeiten und Verkehrsmitteln haben und bei Fragen zur Verfügung stehen.
Sie lernen im Gegensatz zu Restaurantfachmännern und -frauen zwar weniger über den Serviceablauf eines Restaurants und bestimmte gastronomische Verfahren, sind als Allrounder mit einem breit gefächerten Wissen jedoch an vielen Stellen einsetzbar.
Der Wechsel innerhalb des Hotelbusiness und der Gastronomie
Lange Arbeitszeiten, Schichtdienst. unfreundliche Kunden und häufig geringe Bezahlung gehören zur Tätigkeit leider dazu. Im Gegensatz zu Angestellten in Bars und Restaurants haben Hotelfachleute auch kaum eine Möglichkeit, ihr Einkommen über Trinkgelder aufzubessern. Für viele ist auch aus diesen Gründen zunächst ein Wechsel in die Gastronomie naheliegend. Dank der Ausbildung ist eine Umschulung meist nicht notwendig, vielmehr werden Hotelfachleute aufgrund ihrer vielseitigen Ausbildung sogar gern eingestellt.
Doch es besteht natürlich die Option, eine verkürzte zweite Ausbildung zum/zur Restaurantfachmann bzw. frau oder Koch bzw. Köchin zu beginnen. Die bisherigen Berufskenntnisse erleichtern den Einstieg. Darüber hinaus können Hotelfachleute Weiterbildungen besuchen und sich so für die Position als Restaurantleiter, Bereichsleiter für Hotellerie und Hauswirtschaft oder Chef der Rezeption qualifizieren.
Organisationstalent nutzen
Wer das Hotelgewerbe kennt, findet viele unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten und lernt immer wieder neue Berufe kennen. Hotelfachmänner und -frauen sind dank ihrer Ausbildung bestens dafür gerüstet, Abläufe zu organisieren und Gruppen zu betreuen. Interessente Arbeitsmöglichkeiten finden sie zum Beispiel auch als Reiseleiter, Guide oder Animateur. Ebenso abwechslungsreich kann die Arbeit in anderen touristischen Einrichtungen sein. Dazu gehören beispielsweise Jugendherbergen, Hostels, Campingplätze und Freizeitparks.
Wer in einer Hotelkette beschäftigt ist, kann sich auf Wunsch auch ins Ausland versetzen lassen und dort neue Erfahrungen sammeln. Fremdsprachenkenntnisse sind für Hotelfachleute ohnehin von großer Bedeutung.
Der Wechsel ins Dienstleistungsgewerbe
Die Arbeit im Hotel besteht maßgeblich aus Dienstleistungen. Auch in anderen Berufen ist dieser Punkt sehr wichtig, sodass Hotelfachleute gern gesehen sind. Potentielle Arbeitgeber sind zum Beispiel Autovermietungen oder Immobilienunternehmen. Dazu gehören auch Firmen, die Ferienunterkünfte oder Wohnungen auf Zeit verwalten. Große Einkaufszentren, Krankenhäuser und Bürogebäude verfügen meist über Informationen und Empfangsbereiche, sodass auch hier Hotelfachleute zum Einsatz kommen können.
Wer eine Betätigung im kaufmännischen Bereich sucht, kann hingegen in ein Reisebüro oder ein Tourismusunternehmen wechseln. Unter Umständen ist dann eine Umschulung zur/zum Tourismuskauffrau bzw. -mann notwendig. Dies sollte jedoch mit potentiellen Arbeitgebern besprochen werden. Viele Zusatzkenntnisse können sich Hotelfachleute auch während der Arbeit aneignen. Eine neue Herausforderung für reiselustige und ungebundene Hotelfachleute kann auch die Umschulung zum/zur Flugbegleiter/-in sein. Diese Ausbildung nimmt bei entsprechenden Voraussetzungen nur wenige Wochen in Anspruch und bietet noch einmal eine ganz neue Sicht auf das Thema Reisen.