Ein Restaurator erhält Kunst- und Kulturgüter oder stellt ihre Unversehrtheit wieder her und sichert sie damit für die Nachwelt. Restauratoren sind gewöhnlich auf bestimmte Materialien (z. B. Textilstoffe, Malerei, Skulpturen, Möbel, Papier oder Filme) oder auf bestimmte Kunstrichtungen (z. B. Archäologie, Kunsthandwerk oder Ethnologie) spezialisiert.
Zur Konservierung gehören die Schaffung raumklimatischer Bedingungen (hinsichtlich von Lichtverhältnissen, Feuchtigkeit und Temperatur), die die Schädigung eines Objektes verhindern sowie nicht in die Substanz eingreifende, erhaltende Maßnahmen unmittelbar am zu sichernden Objekt. Wenn konservatorische Maßnahmen nicht ausreichen, werden substanzerhaltende Eingriffe am Gegenstand vorgenommen, die aber geringe Veränderungen der Materialsubstanz beinhalten und sich möglichst rückgängig machen lassen.
Restauratoren benötigen kunsthistorisches sowie physikalisches und chemisches Fachwissen. Ein Restaurator besitzt genaue Kenntnisse der historischen Handwerkstechniken und der verwendeten Materialien und zeichnet sich durch ein gutes Interpretations- und Einfühlungsvermögen aus.
Zumeist arbeiten Restauratoren in einem fachübergreifenden Team mit Denkmalpflegern, Kunsthistorikern, Forschern, Archivaren und Naturwissenschaftlern zusammen.
Restauratoren finden sich z. B. in Bibliotheken, Museen, Archiven, Landesdenkmalämtern und Forschungseinrichtungen.
Zukunftsaussichten
Restauratoren werden in sehr unterschiedlichen Arbeitsbereichen beschäftigt. Die Anzahl der verfügbaren Stellen ist allerdings begrenzt und stammt für studierte Restauratoren vor allem aus dem öffentlichen Dienst. Allerdings sind Restauratoren auch in Handwerksbetrieben tätig. In den meisten Spezialbereichen wie der Möbelrestaurierung oder der Wandmalerei fehlt es an geschützten Berufsbezeichnungen für Restauratoren, was die Wettbewerbssituation verschärft. Nur im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist die Berufsbezeichnung „Restaurator“ geschützt.
Über die Zukunftsaussichten entscheidet vor allem die fachliche Spezialisierung eines Restaurators. Wer bereit ist, unter Inkaufnahme einer Reisetätigkeit an wechselnden Orten und auch in kalter, heißer oder staubiger Umgebung zu arbeiten, der verfügt häufig über die besseren Karrierechancen.
Berufsinteressenten sollten den Arbeitsmarkt stets genau verfolgen, um Beschäftigungsmöglichkeiten nicht zu versäumen: Allein die Restaurierung der Fundstücke des Kölner Stadtarchivs bietet Hunderten von (entsprechend spezialisierten, aber derzeit nicht vorhandenen) Restauratoren Arbeit für Jahrzehnte.
Inhalte und Dauer der Umschulung
„Restaurator im Handwerk“ bezeichnet eine in der Handwerksordnung geregelte berufliche Weiterbildung, deren Abschlussprüfung von den Handwerkskammern geregelt wird. Weiterbildungen zum Restaurator werden in den Handwerken Buchbinder, Gold- und Silberschmied, Holzbildhauer, Maler und Lackierer, Maurer, Metallbauer, Orgelbauer, Parkettleger, Raumausstatter, Steinmetz und Steinbildhauer, Stuckateur, Tischler, Vergolder und Zimmerer angeboten.
Die Fachakademie München verfügt über eine dreijährige Ausbildung zum „Staatlich geprüften Restaurator“.
Der eigenständige Hochschulstudiengang Restaurator/in schließt nach Regelstudienzeiten von 3 bis 4 Jahren mit der Bachelor- bzw. Masterprüfung ab. Das Studium umfasst Kunst- und Kulturgeschichte sowie technische und naturwissenschaftliche Fächer wie Werkstoffkunde und Chemie. Es werden Kenntnisse zur Konservierung bzw. Restaurierung sowie zu Dokumentationsverfahren vermittelt.
Zielgruppe der Umschulung
Das Ausbildungsangebot zum Restaurator im Handwerk richtet sich an Personen, die nach einer handwerklichen Ausbildung die Meisterprüfung abgeschlossen haben und sich in ihrem Handwerk fortbilden wollen.
Die Ausbildung an der Fachakademie München setzt Mittlere Reife und eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur und ein zwölfmonatiges Praktikum voraus. Für Hochschulstudiengänge wird das Abitur bzw. Fachabitur benötigt.
Fördermaßnahmen
Ein Studium zum Restaurator kann über das Bundesausbildungsförderungsgesetz, einen Bildungskredit für fortgeschrittenen Studenten oder auch durch Stipendien verschiedener Institutionen gefördert werden.
Angehende „Restauratoren im Handwerk“ können durch die Arbeitsagentur dann gefördert werden, wenn trotz zumutbarer Mobilitätsbereitschaft in ihrem bisherigen Beruf keine oder nur geringe Arbeitsvermittlungsmöglichkeiten existieren und die Berufsaussichten durch die Fortbildung verbessert werden. Eine Förderung durch das Bundesausbildungsgesetz kommt auch für angehende „Restauratoren im Handwerk“ in Betracht, da sie eine Zusatzausbildung durchlaufen, die durch eine vorherige Ausbildung eröffnet wurden.
Anbieter der Umschulung
Fortbildungseinrichtungen für „Restauratoren im Handwerk“ sind das „Görlitzer Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege“, die „Propstei Johannesberg gGmbH“, das „Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege der Handwerkskammer Koblenz“, das „Berufsförderungswerk e. V. des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg e. V.“ in Frankfurt (Oder), die „Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld“ und der „Förderverein für Handwerk und Denkmalpflege e. V. Schloss Trebsen“. Die berufsbegleitenden Fortbildungsmaßnahmen umfassen bei der Handwerkskammer Koblenz 340 bis 420 Unterrichtsstunden, in Frankfurt (Oder) 540 Stunden und im Rittergut Trebsen 584 Stunden zuzüglich einer Restaurierungsaufgabe, für die 133 Stunden zur Verfügung stehen. Die Fachakademie München ermöglicht eine Ausbildung zum „Staatlich geprüften Restaurator“. Im deutschsprachigen Raum bieten in Deutschland 8, in Österreich 2 und in der Schweiz 4 Hochschulen jeweils zu Spezialisierungen führende Studiengänge zum Restaurator an.
Alternative Umschulungen im Fernstudium
Der Tätigkeit des Restaurators verwandte Berufsbilder, zu denen auch Fernstudiengänge angeboten werden, sind z. B. Archäologe/in, Denkmalpfleger/in, Archivar/in und Kunsthistoriker/in.