Bankkaufleute genießen in der Gesellschaft ein hohes Ansehen. Absolute Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein sowie die Begeisterung für Zahlen und Finanzen gehören zu den Kernkompetenzen dieses Berufs.
Wie der Arbeitsalltag eines Bankkaufmanns im Detail aussieht, und wie Ihnen der Einstieg in diese Branche gelingt, erfahren Sie hier.
Der Tagesablauf eines Bankkaufmanns/ einer Bankkauffrau
8:30: Arbeitsbeginn
Rund 30 Minuten bevor die Bankfiliale öffnet, überprüft Kurt den Kassenbestand sowie die Vollständigkeit seiner Unterlagen. Im kurzen Mitarbeitergespräch werden Aufgaben verteilt und wichtige Termine des Tages besprochen.
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind, findet Kurt, mit etwas Glück, noch wenige Minuten der Erholung.
9:00: Öffnung der Filiale
Nicht selten warten bereits die ersten Kunden pünktlich vor der Tür, sodass Kurts Aufmerksamkeit bereits ab der ersten Minute gefragt ist. Im persönlichen Kundengespräch, am Schalter, hilft Kurt bei Fragen rund um verlorene Bankkarten und der Einrichtung neuer Konten. Auskünfte über Serviceleistungen sind dabei selbstverständlich. Die Annahme täglicher Bargeldeinzahlungen durch Geschäftskunden gehört ebenfalls zu Kurts Tätigkeiten.
Für langfristige Überlegungen, wie zum Beispiel der Abschluss einer Versicherung oder Finanzierungs- und Investitionsvorhaben, nimmt sich Kurt im vier Augen Gespräch umfassend Zeit.
Ein kompetentes Auftreten im Telefongespräch ist zudem Bestandteil von Kurts alltäglichen Aufgaben.
13:00: Pause
Die Dauer der Mittagspause ist für alle Mitarbeiter einheitlich geregelt, die Filiale bleibt während dieser Zeit geschlossen. Lediglich die Selbstbedienungs-Zone, bestehend aus Geldautomat und Kontoauszugsdrucker, sind für Kunden frei zugänglich. Kurt verbringt seine Mittagspause regelmäßig im betriebsinternen Aufenthaltsraum. Jeden Mittwoch trifft sich Kurt mit seinen Kollegen zum gemeinsamen Mittagessen im angestammten Lokal um die Ecke.
Pünktlich öffnet Kurt die Türen der Bankfiliale. Die zweite Hälfte des Arbeitsalltags widmet er vorzugsweise wichtigen Kundenterminen. Im Mittelpunkt stehen hier meist Anliegen rund um Investition und Finanzierung.
17:30: Tagesabschluss
Etwa dreißig Minuten vor Geschäftsschluss bedient Kurt noch einzelne Kunden. Außerdem ist er dafür zuständig, die Entsorgung des tagsüber entstandenen Datenmülls sicherzustellen. Die letzten Minuten des Arbeitstages verbringt Kurt damit, seinen persönlichen Arbeitsplatz in Ordnung zu bringen.
18:00: Feierabend
Mit einem letzten Rundgang durch die Filiale überprüft Kurt alles noch einmal auf seine Rechtmäßigkeit. Nachdem er all seine persönlichen Gegenstände an sich genommen hat, schließt er die Bankfiliale. Jetzt kann der wohlverdiente Feierabend beginnen.
Ist der Tagesablauf eines Bankkaufmanns jeden Tag derselbe?
Der tagtägliche Kontakt mit Kunden belebt den Arbeitsalltag eines Bankkaufmanns ungemein. Thematisch gehen die Anliegen der Kunden in dieselbe Richtung, die Grundlage dafür bilden aber stets individuelle Lebensumstände.
Allerdings sind Bankkaufleute nicht zwangsläufig nur in Banken anzutreffen.
Die Tätigkeit als kaufmännischer Sachbearbeiter im Vertrieb von Finanzprodukten eines Unternehmens, ist im Arbeitsalltag zum Beispiel ebenfalls nicht auszuschließen.
Darüber hinaus sind Bankkaufleute in ihrem alltäglichen Geschäft dafür qualifiziert, Versicherungen zu vertreten oder Wertpapierhandel zu betreiben. Die Mitarbeit in Bausparkassen, Immobilienunternehmen oder an Börsen steht dieser Berufsgruppe zudem frei. Grundsätzlich unterliegen die Gesetzmäßigkeiten der Finanzwirtschaft einem häufigen Wandel, sodass regelmäßige Fortbildungen unbedingt notwendig sind. Somit kommt im Arbeitsalltag eines Bankkaufmanns niemals Langeweile auf.
Konkret beinhaltet die Arbeit eines Bankkaufmanns folgende Tätigkeiten:
- Verwaltung von Geldanlagen und Konten
- Kundenberatung
- Finanzprodukte
- Finanzierungsfragen
Gehalt und Zukunftschancen eines Bankkaufmanns
Allgemeinen Einschätzungen zufolge gehören Bankkaufleute zu den Gutverdienern der arbeitenden Bevölkerung. Die Tatsache, dass nicht jeder, der beruflich mit hohen Geldbeträgen zu tun hat, auch unmittelbar viel verdient, zeigt sich in erstaunlichen Verdienstspannen.
Im Durchschnitt beläuft sich der Verdienst eines Bankkaufmanns jährlich zwischen 24.000 und 42.000 Euro brutto. Deutliche Abweichungen ergeben sich beispielsweise dann, wenn Sie in Ihrer Position gegenüber Mitarbeitern weisungsbefugt sind. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tarifgebundenheit. Erhalten Sie Ihr Entgeld auf der Grundlage eines Tarifvertrags, ist in der Regel ein höheres Einkommen zu erwarten.
Individuelle Faktoren wie langjährige Berufserfahrung, Betriebszugehörigkeit und Betriebsgröße nehmen außerdem Einfluss auf Ihre Entlohnung.
Insbesondere bei Kreditinstituten aller Art, Immobilienvermittlungen und Versicherungsunternehmen besteht eine große Nachfrage an ausgebildeten Bankkaufleuten.
Wenn Sie nach mehr Verantwortung streben, ist es denkbar, sich zum Abteilungs- oder Filialleiter weiterzubilden.
Entsprechende Seminare ermöglichen Ihnen zudem die Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebs- oder Bankfachwirt.
Mögliche Einsatzorte von Bankkaufleuten auf einen Blick:
- Kreditinstitute
- Immobilienvermittlungen
- Versicherungsunternehmen
- kaufmännische branchenübergreifende Abteilungen
Selbst wenn im Zuge der Digitalisierung einfache Arbeitsabläufe entfallen, die komplexe Arbeit des Bankkaufmanns, inklusive dessen hoher Verantwortung, kann auch in Zukunft nicht maschinell ersetzt werden.
Bankkaufmann werden per Umschulung
Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit begünstigt das Bestreben nach beruflicher Veränderung. Daher ist es nicht unüblich, dass nach einer mehrjährigen Tätigkeit in derselben Branche der Wunsch nach beruflicher Veränderung aufkommt.
Darauf ist die Finanzbranche, insbesondere das Berufsbild des Bankkaufmanns/ der Bankkauffrau, bestens vorbereitet.
Sofern Sie als Quereinsteiger aus einem verwandten Tätigkeitsbereich kommen, ist eine Umschulung durchaus möglich. Allerdings ist vorab eine Eignungsprüfung vor der IHK abzulegen.
Hier werden Ihre Vorkenntnisse unter anderem aus den Bereichen Bankbetriebswirtschaftslehre, Kundenberatung und Controlling geprüft. Fällt das Ergebnis zufriedenstellend aus, steht Ihrem Vorhaben, eine Umschulung zum Bankkaufmann/ zur Bankkauffrau aufzunehmen, nichts mehr im Wege.
Bankkaufmann werden per Ausbildung oder Studium
Die klassische Ausbildung zum Bankkaufmann/ zur Bankkauffrau knüpft direkt an Ihren Schulabschluss an. Das Abitur ist bei Arbeitgebern besonders gerne gesehen, in der Regel reicht aber ein guter Realschulabschluss aus. Für die Ausbildung zum Bankkaufmann ist eine Dauer von drei Jahren üblich. Die Lerninhalte eignen Sie sich im Wechsel zwischen Berufsschule und Arbeitgeber an.
Die Ausbildung beinhaltet unter anderem folgende Inhalte:
- Grundlagen der Kontotypen, Anlageformen und Versicherungen
- Kundenkommunikation
- Rechtliche Rahmenbedingungen
Entscheiden Sie sich hingegen dafür, den Grundstein für Ihre Karriere im Finanzsektor via Studium zu legen, basiert Ihre Ausbildung vorrangig auf theoretischen Fakten.
Im Studium sind Sie selbst dafür verantwortlich, mit Hilfe von Praktika wertvolle Berufspraxis zu sammeln.
Bankkaufmann werden per Fernstudium
Der Einstieg in die Finanzwelt via Fernstudium ist vor allem dann zu empfehlen, wenn Sie Ihrer bisherigen Anstellung wie gewohnt nachgehen wollen oder müssen. Auf diesem Weg bleibt Ihnen Ihr geregeltes Einkommen erhalten und Sie nutzen Ihre Freizeit, am Wochenende oder nach getaner Arbeit, um sich die Lerninhalte anzueignen.
Im Fernstudiengang „Banking and Finance“ erwerben Sie ein umfangreiches Wissen aus den verschiedensten Bereichen des Bankwesens.
Zudem befähigt Sie diese Weiterbildung dazu, Prognosen über den Erfolg einzelner Produkte am Markt zu entwickeln.
In Abhängigkeit Ihrer Vorkenntnisse lässt sich das Studium auf Bachelor- oder Master-Niveau belegen.
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