So sieht der Tagesablauf eines Konditors aus

Zaubern Sie für Ihre Kunden süße Träumereien!

Täglich zwischen Kuchen und Torten bewegen Sie sich als Konditor. Ein Beruf für Naschkatzen und Frühaufsteher. Abgesehen davon, dass die Arbeitszeiten als Konditor in die Morgenstunden verschoben sind, ist meistens wenig über den Berufsalltag bekannt. Hier erhalten Sie einen Einblick in den Tagesablauf als Konditor. Welche Aufgaben und Herausforderungen auf Sie warten, erfahren Sie hier. Dafür begleiten wir einen Tag den Konditor Peter.

 

05:00: Vorbereitung

Früh morgens beginnt der Arbeitstag von Peter. Er schließt die Backstube auf und zieht sich um. Als Konditor muss er jederzeit auf Hygiene achten. Die gesamte Kleidung wird gewechselt und ein Haarnetz übergestülpt. Jetzt kann es losgehen.

 

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Eines der positiven Dinge im Tagesablauf des Konditors: Man darf auch mal naschen!

05:30: Teig anrühren

In einem großen Mixer bereitet Peter einige Kilo Biskuitteig vor. Diesen benötigt er später für den Obstkuchen, der in der Bäckerei verkauft wird. Dabei muss er besonders auf die Mengenverhältnisse achten, damit das Ergebnis gelingt.

 

6:30: Brötchen belegen

Während der Kuchen im Backofen ist, müssen Brötchen belegt werden. Gleich beginnt der morgendliche Ansturm auf dem Weg zur Arbeit vieler Kunden. Dafür unterstützt Peter die Kollegen aus dem Verkauf und schmiert, beziehungsweise belegt Brötchen.

 

07:30: Kuchen belegen

In der Zwischenzeit ist der Teig für einen Erdbeerkuchen fertig geworden. Peter bestreicht den Boden mit etwas Pudding und belegt ihn mit frischen Erdbeeren. Am Ende gießt er Tortenguss über das Blech, damit später nichts verrutscht.

 

08:30: Dekoration modellieren

Für heute steht eine Hochzeitstorte auf dem Programm. Der Kunde wünscht sich eine Verzierung mit essbaren Blüten aus Marzipan. Jede Blüte muss dabei von Hand modelliert werden. Peter ist dank jahrelanger Übung sehr schnell bei dieser Arbeit, muss sich aber natürlich trotzdem konzentrieren.

 

10:00: Mittagspause

Nach diesem frühen Start in den Tag hat sich Peter seine Mittagspause am Vormittag verdient. Meistens geht er kurz vor die Tür und schnappt etwas frische Luft. Gut verpflegt ist er schon und nimmt sich ein Stück Kuchen mit.

 

11:00: Tortenaufbau

Vor der Pause hat Peter die Dekoration der Hochzeitstorte bereits vorbereitet. Jetzt geht es an die diversen Cremes und Böden. Besonders kritisch ist der Moment, wenn er alles aufbaut. Erst dann sieht er, ob die Torte hält und so aussieht, wie es das Brautpaar möchte.

 

14:00: Feierabend

Am frühen Nachmittag hat Peter Feierabend und beendet seinen Arbeitstag als Konditor. Er hat noch viel Zeit an diesem Tag für Erledigungen über. Allerdings geht er abends früh ins Bett, um morgens wieder fit zu sein. Appetit auf Torte und Kuchen hat er übrigens immer noch.

 

Ist der Tagesablauf eines Konditors immer derselbe?

Der Alltag eines Konditors hängt stark von seinem Aufgabenbereich ab. In größeren Bäckereien und in der Massenfertigung sind immer wieder die gleichen Handgriffe zu erledigen. Das können die Überwachung von Maschinen und das Belegen von Kuchen sein. Individuelle und kreative Aufgaben sind seltener, je größer die produzierte Stückzahl wird.

Mehr Abwechslung im Tagesablauf eines Konditors gibt es in kleinen Bäckereien oder edlen Restaurants. Hier können Sie ihrer Kreativität oft freien Lauf lassen. In Restaurants oder der Hotellerie entwerfen Sie edle Desserts und versetzen ihre Gäste auf diese Art in staunen. Ein genussvolles Erlebnis für den Kunden ist ihr Ziel. Der Weg dahin kann jeden Tag ein anderer sein und bietet ihnen viele Freiheiten. Ähnlich sieht es bei individuellen Torten aus. Schriftzüge, Verzierungswünsche oder eine ungewöhnliche Form sind immer wieder anders. Wenn Sie Montag einen Kuchen Form eines Rennwagens und Dienstag eine Hochzeitstorte in weiß backen, kommt sicher keine Langeweile auf.

 

Generell können Sie als Konditor bei folgenden Arbeitgebern unterkommen:

  • Confiserien
  • Cafés
  • Bäckereien
  • Hotels
  • Restaurants

 

Gehalt und Zukunftschancen als Konditor

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Man wird zwar nicht reich, aber hat einen tollen Job.

Als Konditor können Sie mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1.400 und 2.200 Euro brutto pro Monat rechnen. Das relativ geringe Gehalt ist dadurch bedingt, dass dieser handwerklich anspruchsvolle Beruf hauptsächlich Erfahrung benötigt. Je länger Sie schon dabei sind, desto besser werden Sie üblicherweise. Im Laufe ihrer Karriere kann das Gehalt 4000 Euro brutto pro Monat überschreiten. Besonders eine erfolgreiche Meisterprüfung kann die Verdienstmöglichkeiten erhöhen. Meister im Konditorhandwerk haben durchschnittlich ein Gehalt von 2500 Euro brutto pro Monat.

Auch wenn der Handwerkszweig der Bäcker und Konditoren in letzter Zeit eher geschrumpft ist, wird es zukünftig immer wieder Anwendungsbereiche geben und der Absatz ist nach wie vor hoch. Rein maschinell lassen sich die Aufgaben eines Konditors kaum vollständig erledigen. Das hängt damit zusammen, dass es auch immer ein Stück weit um Gefühlsentscheidungen geht. Maschinen können dabei jedoch unterstützend tätig werden. Sie haben als Konditor außerdem die Möglichkeit sich laufend weiterzubilden. Entweder schließen Sie einen Meister oder Studium an oder besuchen eine der diversen Fortbildungen.

 

Weiterentwickeln können Sie sich als Konditor beispielsweise

  • mit einem Studium.
  • mit einem Meisterabschluss.
  • mit einem Ausbilderschein.
  • mit Fortbildungen zum Lebensmittelrecht.

 

Konditor werden per Umschulung

Wenn ihnen der Berufsalltag eines Konditors mehr zusagt, als ihr derzeitiger Job, können Sie eine Umschulung anstreben. Diese richtet sich an Menschen, die bereits eine erste Berufsausbildung absolviert haben und in ein anderes Tätigkeitsfeld einsteigen möchten. Im Konditorenhandwerk wird zwischen Auszubildenden und Umschülern jedoch kaum eine Trennung vorgenommen. Einzig können Sie im Rahmen einer Umschulung die Ausbildungszeit auf bis zu 2 Jahre verkürzen. Die fachbezogenen Inhalte und praktischen Kenntnisse sind in einer kürzeren Zeit nicht zu vermitteln. Auf der Suche nach einem passenden Betrieb können Sie sich auch an die Agentur für Arbeit wenden.

 

Konditor werden per Ausbildung oder Studium

Ein Studium können Sie zwar in Lebensmitteltechnologie oder anderen verwandten Bereichen ablegen, aber der einzige Weg zum Abschluss als Konditor führt über eine Berufsausbildung. Dafür benötigen Sie einen Ausbildungsbetrieb. Dort können Sie alle praktischen Fähigkeiten erlernen. Auszubildende sind bei Bäckern und Konditoren immer gerne gesehen. Daher sollten Sie keine Probleme haben, eine Stelle zu finden.

In der Berufsschule erlangen Sie die theoretischen Grundlagen, um im Alltag eines Konditors zu bestehen. Dabei geht das vermittelte Wissen über Teig und Kekse weit hinaus. Folgende Themen warten beispielsweise auf Sie:

  • Modellierung
  • Torten
  • Desserts
  • Pralinen
  • Gemüsekuchen und Herzhaftes

Sie sehen, dass die Aufgabe eines Konditors nicht immer nur das Backen von Torten ist. In der dualen Berufsausbildung werden Sie umfassend auf diese Bandbreite an Aufgaben vorbereitet. Danach können Sie in verschiedensten Unternehmen arbeiten. Dabei macht es keinen Unterschied, ob Sie für ein großes oder kleines Unternehmen tätig werden. Beides bringt Vor- und Nachteile mit sich.

 

Konditor werden per Fernstudium

Wenn Sie das Fernstudium bevorzugen oder die freie Zeiteinteilung notwendig ist, wird es mit einer Ausbildung zum Konditor schwierig. Für diesen Beruf ist ausschließlich der Präsenzunterricht in den Berufsschulen vorgesehen. Das hängt auch mit dem hohen Praxisanteil der Ausbildung zusammen. Der themenverwandte Studiengang „Lebensmitteltechnologie“ ist dagegen auch als Fernstudium möglich. Die Hochschule Anhalt bietet neben einigen anderen Anbietern dieses Modell an.

Christian Krumes

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