Die Berufsfelder erstrecken sich von Vertrieb bis hin zur Planung von Solaranlagen oder Windkraftwerken. Zahlreiche Ausbildungen/Umschulungen sind in Betrieben möglich, die sich mit Erneuerbaren Energien befassen, zu denen Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie, Geothermie (Erdwärme), Bioenergie gehören.
Planung und Beratung bis zu Produktion, Montage und Service. Entsprechend der Branchenausausrichtung sind insbesondere technische Berufe gefragt.
Berufe in Teilbranchen der Erneuerbaren Energien
Für die Planung, den Bau und den Betrieb von Windkraftanlagen werden Techniker/innen für Elektrotechnik, Elektroninstallateure/Elektroinstallateurinnen, Kommunikationselektroniker/innen, Anlagenelektriker/innen, Mechatroniker/innen sowie Büro- und Industriekaufleute benötigt. Spezialisierte anerkannte Fortbildungen führen zum Servicetechniker/zur Servicetechnikerin Windenergieanlagen und zum Servicetechniker/Servicetechnikerin für Rotorblätter.
Qualifikationen zum Anlagenmechaniker/zur Anlagenmechanikerin für Sanitär, Heizung und Klimatechnik, Elektroniker/in (Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) oder Dachdecker/in oder eine Ausbildung als Fachkraft für Solartechnik eröffnen eine Tätigkeit in einem Handwerksbetrieb der Solarenergiebranche.
Im Bereich Bioenergie, Techniker/innen, Elektroniker/innen, Elektriker/innen, Mechaniker/innen, Anlagenbauer/innen, Servicefachkräfte Biogas sowie Vertriebskräfte gefragt.
Wasserkraftunternehmen benötigen neben Elektroniker/innen, Industriemechaniker/innen und Mechatroniker/innen auch Industrie- und Bürokaufleute.
Besonders vielgestaltig sind die Anforderungsprofile geothermischer Berufe. Besonders gefragt sind Brunnenbauer/innen, technische Zeichner/innen, Bohrgeräteführer/innen und Bohrgerätehelfer/innen.
Einzelne Berufe Erneuerbare Energien
Anlagenmechaniker/innen werden zum Aufbau, zur Erweiterung, zum Umbau und zur Instandhaltung von Anlagen, Apparaten und Behältern sowie in der versorgungs- und Lüftungstechnik benötigt. Brunnenbauer/innen nehmen den Neubau, die Sanierung und die Instandsetzung von Brunnen sowie von Wasseraufbereitungs- und Wasserförderungsanlagen vor.
Geräte- und Systemelektroniker/innen stellen Geräte und deren Komponenten her, warten sie und halten sie instand. Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik führen die Montage, Inbetriebnahme und Instandhaltung elektrischer Maschinen und Antriebssysteme durch.
Fachinformatiker/innen erstellen Hard- und Softwarelösungen auf der Grundlage bestimmter fachlicher Anforderungen. Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sind in Entsorgungsunternehmen, Deponien, Recycling- und Reststoffbeseitigungsanlagen und Kompostierungsanlagen tätig.
Für Güterumschlag und Güterlagerung in Speditions-, Handels- und Industriebetrieben sind Fachlageristen/Fachlageristinnen verantwortlich. Fachkräfte für Lagerlogistik übernehmen zusätzlich kaufmännische Aufgaben. Industrielle Serienerzeugnisse werden zumeist in Montagegruppen von Fertigungsmechanikern/Fertigungsmechanikerinnen erstellt. Industriekaufleute übernehmen kaufmännische Aufgabenfelder von der Auftragsakquisition bis zum Kundenservice.
Industriemechaniker/innen stellen technische Systeme her, nehmen ihre Instandhaltung vor und überwachen sie. IT-System-Elektroniker/innen sind für die Planung und Installation informations- und kommunikationstechnischer Systeme einschließlich kundenspezifischer Modifikationen zuständig.
Mechatroniker/innen montieren und warten komplexe Maschinen und Anlagen. Technische Zeichner/innen erstellen mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten technische Unterlagen. Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik stellen Formteile, Mehrschichtteile und Halbzeuge her.
Zukunftsaussichten
Die Beschäftigungsaussichten im Bereich der Erneuerbaren Energien sind hervorragend. Nachdem bereits in den letzten Jahren ein erheblicher Stellenzuwachs zu verzeichnen war, ist die Nachfrage nach Arbeitskräften insbesondere in den Segmenten Windenergie und Bioenergie unverändert hoch. Da die Entwicklung der Erneuerbaren Energie schnell fortschreitet, ist jedoch eine permanente Weiterbildung erforderlich, um an den guten Beschäftigungsaussichten dauerhaft teilhaben zu können.
Dauer einer Umschulung
Duale Ausbildungen in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule dauern je nach Ausbildungsberuf zwischen zwei und 3 ½ Jahre. Umschulungen an Fortbildungsinstituten z. B. zum Mechatroniker dauern etwa 24 bis 28 Monate.
In sechs- bis siebenmonatigen Weiterbildungen erreichen Umschüler eine Qualifikation als Servicekraft für Windenergieanlagen. Fünfwöchige Lehrgänge führen Umschüler aus bestimmten technischen Berufen zur Fachkraft zur Solartechnik.
Fördermaßnahmen
Die Arbeitsagentur fördert eine Umschulungsmaßnahme durch Ausstellung eines Bildungsgutscheines, mit dem die Kostenübernahme aller Umschulungsmaßnahmen bestätigt wird, wenn eine eingetretene oder unmittelbar bevorstehende Beschäftigungslosigkeit nur mit einer Umschulungsmaßnahme abgewehrt werden kann.
Anbieter von Umschulungen
Umschulungen z. B. zum Mechatroniker/zur Mechatronikerin bietet u. a. das IHK-Bildungshaus Schwaben in Augsburg an. Eine Umschulung zur Servicekraft für Windenergieanlagen kann beim „Bildungszentrum für Tourismus und Gastronomie, Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein“ in Husum und beim „bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg e. V.“ in Berlin belegt werden. Zur Fachkraft für Solartechnik schulen die „Weiterbildung Hamburg Service und Beratung gGmbH“ und das „Handwerkskammer Bildungszentrum Münster“ um. Alternative Umschulungen führen im Fernstudium zum Techniker für erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe, zum regionalen Energiemanager, zum Bachelor Energiemanagement, zum Windenergieanlagenplaner, zum Anlagenplaner Erneuerbare Energien, zum regenerativen Energietechniker oder zum Windenergiemanager.