Das Berufsbild des technischen Redakteurs/ der technischen Redakteurin ist facettenreich und kombiniert das Interesse am Schreiben mit einer Vorliebe für Technik. Technische Redakteurinnen und Redakteure sind dabei beispielsweise in wissenschaftlichen Verlagen, in der Zeitschriftenbranche, aber auch und vor allem in unterschiedlichsten Betrieben in der Industrie tätig, etwa bei Konzernen wie Siemens oder in der Automobilindustrie, eben überall dort, wo technisches know-how und die Fähigkeit zum Schreiben gleichermaßen von Bedeutung sind.
Als Angestellte, Selbstständige oder Freiberufler recherchieren sie professionell zu technischen Fragestellungen, arbeiten gemeinsam mit Ingenieuren an Produktdokumentationen (Handbüchern, Montageanleitungen, Bedienungsanleitungen, Produktbeschreibungen etc.), informieren über neue Produkte und Innovationen, verfassen wissenschaftliche und journalistische Fachartikel rund um das Thema Technik, sind in der Presseabteilung von Firmen tätig oder helfen bei der Projektplanung. Durch ihre kommunikative und technische Kompetenz arbeiten sie gleichsam als Vermittler an der Schnittstelle zwischen Produktion und Verbraucher, zwischen dem Ingenieur und dem Kunden.
Zukunftsaussichten für den Beruf des technischen Redakteurs/ der technischen Redakteurin
Der Beruf des technischen Redakteurs/ der technischen Redakteurin hat noch keine allzu lange Geschichte, denn bis vor wenigen Jahren gab es kaum Ausbildungs- oder Weiterbildungsangebote, die gezielt auf die vielfältigen Arbeitsbereiche vorbereitet hätten. Heute verhält es sich anders, und Branchenkenner sind sich weitgehend einig darin, dass in der nahen Zukunft ein steigender Bedarf an technischen Redakteurinnen und Redakteuren zu verzeichnen sein wird. Das liegt daran, dass erkannt worden ist, dass Ingenieure nicht automatisch gute Dokumentationen schreiben können, die kundenfreundlich und verständlich formuliert sind, sodass hier eine echte Lücke entdeckt worden ist.
Wie optimistisch viele Berufseinsteiger und erfahrene Redakteurinnen und Redakteure sind, zeigen beispielsweise die Stellungnahmen auf der Informationsseite der deutschen Gesellschaft für Technische Kommunikation e.V. . Genauere Angaben zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bereich des technischen Redaktionswesens erfragen Interessierte bei ihrem Jobcenter. Zur Zeit arbeiten in Deutschland etwa 85000 technische Redakteurinnen und Redakteure in unterschiedlichen Branchen.
Inhalte und Dauer der Umschulung zum technischen Redakteur/ zur technischen Redakteurin
Inhaltlich beschäftigen sich angehende technische Redakteure und Redakteurinnen insbesondere mit Recherchestrategien im technischen Bereich, mit der sprachlichen und bildlichen Darstellung der Funktionsweise unterschiedlicher technischer Geräte und der Beschreibung und Bewerbung neuer Produkte, dem Qualitätsmanagement und der Verfertigung professioneller Dokumentationen, beispielsweise Bedienungsanleitungen, Montageanleitungen, Handbücher oder Online-Dokumentationen. Sie lernen die wichtigste Hardware und Software in diesem Bereich kennen und werden umfassend über die für ihre Arbeit relevanten rechtlichen Normen, über Informationsentwicklung und Standardisierung im technologischen Bereich informiert.
Ergänzt wird das Angebot durch Kurse zu fehlerfreiem und ansprechendem Deutsch in Wort und Schrift; einem Bereich, der für angehende technische Redakteure und Redakteurinnen neben den technikbezogenen Fachkenntnissen besonders wichtig ist. Wer eine Umschulung bzw. Weiterbildung zum technischen Redakteur/ zur technischen Redakteurin absolvieren möchte, kann dies, sofern er kein Studium absolvieren möchte, auch durch ein Volontariat bei der tekom, der Gesellschaft für Technische Kommunikation e.V. Der Berufsverband der technischen Redakteure ermöglicht es Interessenten, sich innerhalb von zwei Jahren durch praktische Tätigkeit, Onlinekurse und Selbststudium auf die Abschlussprüfung vorzubereiten, die durch den Verband selbst abgenommen wird. Für Interessenten mit tiefergehenden Vorkenntnissen werden zudem von verschiedenen Bildungsträgern mehrmonatige Weiterbildungsmaßnahmen angeboten.
Zielgruppen der Umschulung zum technischen Redakteur/ zur technischen Redakteurin
Die Weiterbildung richtet sich insbesondere an Ingenieurinnen und Ingenieure, Akademikerinnen und Akademiker unterschiedlichster Fachrichtungen, Journalistinnen und Journalisten, Technikerinnen und Techniker sowie andere professionell Schreibende mit technischem Interesse. Wer einen mittleren Schulabschluss hat, kann auch an einem Berufskolleg eine Umschulung bzw. Weiterbildungsmaßnahme absolvieren, vorausgesetzt sind dann außerdem eine allgemeine Affinität zu Technik und eine sichere Beherrschung der deutschen Sprache.
Staatliche Förderung der Weiterbildung zum technischen Redakteur/ zur technischen Redakteurin
Je nach Ausbildungs- bzw. Umschulungsdauer kann die Weiterbildung durch die ARGE bzw. das Jobcenter finanziert werden. Dies ist entweder durch eine staatliche Bildungsprämie oder mithilfe eines Bildungsgutscheins nach SGB II und SGB III möglich. Für eine weitere Beratung über eine mögliche Förderung wenden sich Interessierte an ihren Sachbearbeiter im Jobcenter, der auch genauere Auskunft über die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen einer Umschulung geben kann, sowie an die Gesellschaft für Technische Kommunikation e.V.
Anbieter des Studiums bzw. der Weiterbildung zum technischen Redakteur bzw. zur technischen Redakteurin
Wer sich zum technischen Redakteur bzw. zur technischen Redakteurin umschulen bzw. weiterbilden möchte, kann dies zunächst an vielen deutschen Hochschulen tun. Eine Liste findet sich hier. Alternativ kann eine Berufsfachschule bzw. ein Berufskolleg besucht werden, auch hier informiert die tekom über Standorte in Deutschland. Die bereits angesprochene Möglichkeit des Volontariats beim deutschen Fachverband der technischen Redakteure und Redakteurinnen ergänzt das Angebot.
Verwandte Bereiche im Fernstudium studieren
Als Alternative zu diesen genannten Anbietern kommt , sofern ein Interessent über das Abitur oder Fachabitur verfügt, auch ein Fernstudium in einem verwandten Bereich in Frage, beispielsweise ein Fernstudium im Bereich Elektrotechnik oder Maschinenbau. Wer sich verstärkt für das Schreiben und das Redaktionswesen allgemein interessiert, für den gibt es auch Fernkurse im professionellen journalistischen Schreiben, die allerdings in der Regel keinen technischen Schwerpunkt haben.
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