Umschulung zum Detektiv / zur Detektivin

Private Ermittlungen im Wirtschaftsbereich erleben einen enormen Boom. Die Anzahl der Beschäftigten hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Häufig werden Detekteien von Unternehmen oder Privatpersonen beauftragt, um spezifische Informationen zu beschaffen. Diese können später in einem Zivil- oder Strafprozess von Bedeutung sein. Zu den klassischen Aufgaben eines Detektivs / einer Detektivin zählt das Auffinden von vermissten Personen sowie die Durchführung von Nachforschungen in Bezug auf mögliche außereheliche Beziehungen.

 

Welche Aufgaben hat ein Detektiv?

Aufgaben eines Detektivs/einer Detektivin sind:

  • Personenobservierung
  • Befragung von Zeugen
  • Einsichtnahme in Akten und Unterlagen
  • Recherche von Sachverhalten
  • Arbeit parallel zu Polizeiermittlungen
  • Arbeit im Rahmen gesetzlicher Vorgaben

 

Beschäftigungsmöglichkeiten:

  • Angestellte in Detektei
  • Selbstständige in eigener Privatdetektei
  • Objektschutz
  • Anstellung bei Wach- und Schließgesellschaften

 

Wie viel verdienen Detektive nach einer Umschulung?

Allerdings kann über die Höhe eines Gehaltes für Detektive / Detektivinnen keine Aussage gemacht werden. Es gibt in diesem Bereich keinen Tarifvertrag, der als Grundlage herangezogen werden könnte. Viele Detektive und Detektivinnen arbeiten zudem selbstständig und unterliegen keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Daneben kann auch keine Aussage über die Höhe des Honorars für Detektive oder Mitarbeiter in Detekteien gemacht werden. Selbstständige erheben ihr Entgelt in der Regel nach Stundensätze, die den Kunden vor einer Beauftragung mitgeteilt werden. Detektive / Detektivinnen können auch Pauschalen für ihre Tätigkeit oder für eine bestimmte Zeitspanne verhandeln.

Der Beruf des Detektivs ist das Richtige für Sie, wenn Sie...
Die Umschulung zum Detektiv
  • geduldig sind
  • ein unauffälliges Äußeres haben
  • sich mit technischen Geräten und gängiger Software auskennen
  • keinen Wert auf geregelte Arbeitszeiten, aber auf einen abwechslungsreichen Job legen

Zukunftsaussichten

Die größer werdenden Verflechtungen der Wirtschaft und die Notwendigkeit, Personen zu schützen oder zu observieren, führen zu einem weitreichenden Betätigungsfeld für Detektive / Detektivinnen. Im Bereich von Observationen kommen zunehmend moderne Technologien zum Einsatz, die Detektive und Detektivinnen kennen sollten und mit denen sie sicher umgehen müssen. Zudem werden immer mehr Weiterbildungen in den Bereichen der elektronischen Sicherheits- und Überwachungstechnik angeboten. Zusätzliche Aufgabenfelder ergeben sich auch in der Prüfung und Errichtung von Einbruchmeldeanlagen sowie der Planung und Konzeption von Überwachungsanlagen. Eine Betätigung bietet sich auch in den Bereichen Sachkunde mit Waffen, Fototechnik, Recherchen im Internet sowie im Arbeitsrecht.

Der „klassische“ Detektiv, der untreue Ehefrauen und Ehemänner überwacht und observiert, wird in Zukunft mehr und mehr in den Hintergrund treten. Notwendig ist schon jetzt die Verwendung technischer Geräte, wie Videosysteme, Computer, GPS-Systeme und Kameras.

 

Inhalt und Länge einer Umschulung zum Detektiv / zur Detektivin

Wer eine Umschulung zum Detektiv / zur Detektivin anstrebt, hat die Möglichkeit, unterschiedliche Kurse oder Seminare zu besuchen, die von einer Woche bis zu zwei Jahren reichen. Da es keine einheitliche Ausbildung für Detektive / Detektivinnen gibt, werden sehr verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten angeboten. Umschüler können sich zum geprüften Detektiv / zur geprüften Detektivin ausbilden zu lassen oder sich für einzelne Schwerpunkte weiterbilden.

Umschüler können zudem verschiedene Seminare besuchen, bei denen insbesondere der Einsatz moderner Sicherheitstechnik einen Schwerpunkt bildet. Teilnehmer erhalten in der Regel am Abschluss ein Zertifikat, das die jeweilige Qualifizierung bescheinigt. Die Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe (ZAD) oder die jeweilige IHK kann dazu weitere Informationen liefern.

 

Zielgruppe einer Umschulung zum Detektiv

Umschüler, die sich für den Detektivberuf entscheiden, sollten sich darüber im Klaren sein, dass dieses Berufsbild sehr hohe Anforderungen hat. Maßgeblich sind Kriterien wie Zuverlässigkeit, Diskretion, Pünktlichkeit, schnelle Auffassungsgabe und Erinnerungsvermögen, Menschenkenntnis und technischer Sachverstand. Da Detektive / Detektivinnen viel Zeit damit verbringen, Beweise zu sammeln und verdächtigen Personen zu folgen, müssen sie wortgewandt sein und über eine klare Ausdrucksweise verfügen. Da sie sich oftmals im Graubereich bewegen, müssen sie ein Verständnis für Rechtsfragen haben, zumal vor einem möglichen späteren Gerichtsverfahren nur legale Beweismittel verwendet werden dürfen.

Detektive / Detektivinnen sollten in der Lage sein, ihre Erkenntnisse lückenlos zu dokumentieren. Für diejenigen, die später im Wirtschaftsbereich tätig sind, sind Branchenkenntnisse wichtig. Detektive / Detektivinnen müssen die deutsche Staatsangehörige besitzen und über 18 Jahre alt sein.

 

Fördermöglichkeiten

Den Abschluss einer Umschulung zum Detektiv / zur Detektivin bildet die Zertifizierung zum „Ermittler“ oder zur „Fachkraft Detektiv“ und endet mit einem anerkannten Zertifikat der IHK.

Ob eine Umschulung zum Detektiv oder zur Detektivin vom Jobcenter oder anderen Trägern gefördert wird, hängt von den Vorkenntnissen, dem bisherigen beruflichen Werdegang und der Bereitschaft zur Mobilität des Umschülers ab. Unter Umständen kann auch ein Bildungsgutschein (BGS) der Agentur für Arbeit in Betracht kommen. Mit diesem Bildungsgutschein erklärt die Agentur für Arbeit die Kostenübernahme für die entsprechende Maßnahme.

 

Anbieter von Umschulungen zum Detektiv oder zur Detektivin

Eine Umschulung zum Detektiv / zur Detektivin ist eine schulische Berufsausbildung, die bei der IHK (Internet: Webseiten der einzelnen Industrie- und Handelskammern), der Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe (ZAD) oder privaten Trägern erfolgen kann, z.B. hier. Es handelt sich nicht um einen Beruf, der im Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelt ist. Umschulungen können zudem je nach Einsatzbereich variieren.

Sicherheitsfachkräfte erhalten eine andere Ausbildung als zum Beispiel Personenschützer oder Kaufhausdetektive. Absolventen erhalten die Berufsbezeichnung Detektiv / Detektivin, City- und Warenhausdetektiv / Warenhausdetektivin, Geprüfte/r Detektiv / Detektivin, Kaufhaus-Detektiv / Detektivin oder Privatdetektiv / Detektivin.

 

Verwandte Bereiche als Fernstudium

Die Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe – ZAD – bietet einen Fernlehrgang „Detektiv“ mit einer Dauer von insgesamt 22 Monaten. Dieser Fernlehrgang schließt mit einem Zertifikat ab.

Christian Krumes

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