Viele Familien haben große Probleme. Diese können ganz unterschiedlicher Natur sein, beispielsweise können sie im ökonomischen Bereich liegen, es können gesundheitliche Probleme bestehen und oftmals entspricht auch das Sozialverhalten der Kinder nicht den Normen. Oftmals sind die Probleme besonders groß, wenn die Familie nicht dem herrschenden Idealbild entspricht.
Gerade bei alleinerziehenden Eltern sind die Risiken besonders hoch, dass finanzielle Probleme entstehen oder dass die Kinder unter der familiären Situation leiden und aus diesem Grund ein auffälliges Verhalten an den Tag legen. In diesem Fall kann das Sozialamt den Menschen einen Familienhelfer oder eine Familienhelferin zur Seite stellen, um bei der Bewältigung der anfallenden Probleme zu helfen.
Dieser Beruf ist für viele Personen sicherlich schwierig, da die sozialen Probleme der Betroffenen auch für die Helfer bedrückend wirken. Für andere Menschen stellt es jedoch eine besondere Erfüllung dar, Menschen in einer schwierigen Situation zu helfen. Wenn Sie zu dieser Personengruppe zählen und in Ihrem bisherigen Beruf keine Zukunft sehen oder sich nicht mehr wohlfühlen, kann eine Umschulung zum Familienhelfer oder zur Familienhelferin eine sinnvolle Alternative sein.
Das Berufsbild der Familienhelfer
Es gibt viele Situationen, die den Einsatz eines Familienhelfers notwendig machen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Probleme mit den Kindern auftreten. Wenn beispielsweise Fälle von Vernachlässigung oder Misshandlungen auftreten, besteht ein Ansatz darin, durch Familienhilfe darauf zu reagieren. Auch wenn die Kinder die Schule nicht besuchen oder offensichtliche Mängel im Bereich der Ernährung oder Hygiene bestehen, kann diese Maßnahme sinnvoll sein. Auch eine schwere Krankheit eines Familienmitgliedes kann diese Sozialleistung notwendig machen. Die Aufgabe der Familienhelfer besteht darin, die Personen, die Hilfe benötigen, an ihrem Wohnsitz aufzusuchen. So können sie vor Ort begutachten, worin die Probleme der Menschen begründet liegen. Dabei beobachten sie die alltäglichen Abläufe in der Familie, um daraus Rückschlüsse zu ziehen, worauf die Probleme zurückzuführen sind.
Wenn beispielsweise Probleme im Bereich der Ernährung beobachtet werden, ist eine häufige Begründung, dass Geld für unnötige Bereiche verwendet wird. Wenn Kinder die Schule schwänzen, liegt dies hingegen oftmals daran, dass die Eltern nicht die notwendige Kontrolle ausüben können. Die Familienhelfer spüren derartige Probleme auf und versuchen, im Kreise der Familie konkrete Maßnahmen umzusetzen, um sie zu beseitigen. In der Regel sind die Familienhelfer bei den Sozialämtern angestellt. Doch gibt es auch einige karitative Einrichtungen, die einen derartigen Dienst anbieten. Allerdings handelt es sich hierbei oftmals um ehrenamtliche Helfer.
Die Zukunftsaussichten der Familienhelfer
Die Zahl der Familienhelfenden steigt stetig. Dies liegt daran, dass immer mehr familiäre Probleme auftreten. Die klassische Familienstruktur wird immer seltener, alleinerziehende Eltern werden immer mehr zur Regel. Auch die zunehmende Armutseinwanderung sorgt dafür, das soziale Probleme in den Familien immer häufiger werden. All diese Faktoren führen dazu, dass die Familienhilfe immer öfter gewährt wird. Zwar kann es mitunter schwierig sein, trotz guter Ausbildung eine Arbeitsstelle in diesem Bereich zu finden, dennoch sind die Zukunftsaussichten aufgrund der Entwicklung der sozialen Strukturen in diesem Bereich nicht schlecht.
Der Ablauf der Umschulung zum Familienhelfer
Der Beruf des Familienhelfers ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Der überwiegende Teil der Familienhelfer, die an den Sozialämtern in Deutschland angestellt sind, sind studierte Sozialpädagogen. Jedoch befähigt auch ein Studiengang der Sozialarbeit oder des Sozialwesens zur Ausübung dieser Tätigkeit. Um gute Anstellungschancen in diesem Bereich zu erhalten, ist es daher sinnvoll, ein Hochschulstudium zu absolvieren. Es ist dabei möglich, ein Bachelorstudium durchzuführen, das gewöhnlich etwa drei Jahre dauert.
Sollten Sie bereits über ein Erststudium verfügen, kommt auch ein Masterstudiengang mit einer Regelstudienzeit von etwa zwei Jahren infrage. Die meisten Hochschulen in Deutschland bieten ein derartiges Studienfach an. Darüber hinaus gibt es auch einige Fachschulen für Familienpflege. Obwohl auch bei diesem Beruf ein Dienst an der Familie geleistet wird, stehen hier pflegerische und weniger pädagogische Maßnahmen im Mittelpunkt.
Für wen eignet sich die Umschulung?
Wenn Sie Familienhelfer werden möchten, ist ein hohes soziales Engagement sehr wichtig. Sie sollten über gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen und außerdem auch vor sozialen Problemen nicht zurückschrecken. Es ist ideal, wenn Sie bereits Erfahrungen in einem sozialen Beruf sammeln konnten. Da für die Ausübung dieses Berufs in der Regel ein Hochschulstudium notwendig ist, sollten Sie auch beachten, dass Sie über die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen verfügen müssen.
Förderung durch das Jobcenter
Eine Förderung für die Weiterbildung zum Familienhelfer durch das Jobcenter ist nur selten möglich. Da Sie an einer Hochschule studieren müssen, sind die Möglichkeiten hierfür eng begrenzt. Selbstverständlich können Sie jedoch wie bei jedem anderen Studiengang auch überprüfen, ob Ansprüche auf BAföG bestehen. Wenn Sie sich hingegen für den Bereich der Familienpflege interessieren, kann es oftmals einfacher sein, Unterstützung bei der Umschulung zu erhalten.
Möglichkeiten für das Fernstudium
Viele Menschen, die eine Umschulung anstreben, sind bereits örtlich gebunden und oftmals soll die Qualifizierung auch berufsbegleitend durchgeführt werden. Da ein gewöhnliches Studium in diesem Fällen schwierig ist, besteht eine gute Möglichkeit darin, ein Fernstudium durchzuführen. Eine Möglichkeit in diesem Bereich ist beispielsweise der Studiengang Soziale Arbeit, den die Fachhochschule Potsdam als Bachelor- und als Masterstudium als Fernstudiengang anbietet.
Eine weitere Alternative besteht im Studiengang Bildungswissenschaft der Fernuni Hagen. Wenn Sie kein vollständiges Hochschulstudium absolvieren können, ist auch der Lehrgang Erziehungsberatung, der von der SGD angeboten wird, eine Alternative mit sehr ähnlichem Inhalt.
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Andere Alternativen, um Familienhelfer/in zu werden
Berufsbegleitende Ausbildung und berufliche Alternative
Eine berufsbegleitende Ausbildung zum Familienhelfer/in ist manchmal tatsächlich möglich. Im Normalfall handelt es sich aber wie bereits erwähnt um Personen mit Hochschulabschluss im pädagogischen oder sozialen Bereich, die anschließend oder während des Studiums diesen Beruf nachgehen. Wer also nach einer berufsbegleitenden Möglichkeit sucht, dieser Betätigung nachzugehen, der richtet seinen Blick am besten in Richtung berufsbegleitender Studiengänge im sozialen, psychologischen oder pädagogischen Umfeld (siehe auch Studium und Weiterbildung).
Für Interessierte, die noch unsicher sind, ob sie ein eigenes Studium beginnen wollen, könnte eventuell eine erste Ausbildung zum Familienpfleger/in interessant sein. So etwas wird beispielsweise in der Berufsbildende Schulen Aschersleben-Stassfurt angeboten – die Ausbildung dauert zwei Jahre und am Ende steht ein Abschluss als staatlich geprüfter Sozialassistent. Auch die Evangelische Fachschule für Familienpflege bietet diese Ausbildung an, genauso wie viele andere Bildungseinrichtungen des Landes auch.
Studium und Weiterbildung
Mit einem Studium werden die besten Voraussetzungen geschaffen, um einen Beruf als Familienhelfer/in zu erhalten. Voraussetzung dafür ist aber ein Studium in einem Bereich, der sich mit dem Aufgabenfeld dieser Beschäftigung auseinandersetzt. Solche Studiengänge können beispielsweise Psychologie, soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Sozialmanagement, Pädagogik und einige andere Studienrichtungen aus den Sozial- und Erziehungswissenschaften. Um genug praktische Erfahrung während des Studiums zu sammeln und anschließend interessanter für den Arbeitsmarkt zu sein, kann es vorteilhaft sein, ein berufsbegleitendes Studium zu wählen. Angebote dafür gibt es etwa bei der FOM Hochschule für Ökonomie & Management – die Studienrichtung Gesundheits- und Sozialmanagement mit dem Abschluss als Bachelor of Arts (B.A.) wird auch berufsbegleitend angeboten.
Hat man bereits einen Studienabschluss und auch schon eine Beschäftigung im gewünschten Feld, so sind auch Weiterbildungsmaßnahmen denkbar: Je nachdem, wie tief und in welche Materie man eintauchen möchte, können Studienrichtungen wie soziale Arbeit, Pflegepädagogik, Gesundheitsmanagement oder Pflegewissenschaften zur Auswahl stehen.
Quereinstieg
Ein Quereinstieg in diesen Beruf ist durchaus möglich, vorausgesetzt ist dafür allerdings ein entsprechender Abschluss an einer Hochschule. Dieser Abschluss kann im sozialwissenschaftlichen, psychologischen oder pädagogisch-erziehungswissenschaftlichen Bereich liegen. Auch eventuelle vorhergehende Beschäftigungen in ganz anderen Tätigkeitsfeldern, zum Beispiel im Umgang mit Kindern, Menschen mit Behinderung oder Senioren sind kein Nachteil – ganz im Gegenteil kann bei solchen Berufen, die mit starken Belastungen einhergehen, eine gewisse Lebenserfahrung sogar von Vorteil sein, wenn sie der Bewerber dem Personalbüro auch vermitteln kann.
Bei einer Anstellung werden weitere Ausbildungsmaßnahmen für die ideale Betreuung der Familien meist vom Arbeitgeber organisiert und bezahlt. Auch Fachschulen, die eine Ausbildung anbieten, können für Quereinsteiger interessant sein.