Umschulung zum/ zur Werkzeugmechaniker/in

CNC-Maschinen sind nichts für Laien. © Alterfalter - Fotolia.com
CNC-Maschinen sind nichts für Laien.
© Alterfalter – Fotolia.com

Der Mensch hat seit jeher Mittel und Wege gefunden, um Alltagsarbeiten oder besondere Herausforderungen effizient zu lösen. Im Laufe der Jahrtausende hat der Komplexitätsgrad der dazu eingesetzten Werkzeuge immer stärker zugenommen. Für die Herstellung vieler Werkzeuge – also von Produkten, die der Bearbeitung unterschiedlichster Gegenstände und Materialien dienen – ist daher eine fundierte Ausbildung notwendig. Dies ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass es den Beruf des Werkzeugmechanikers gibt.

Der anerkannte Ausbildungsberuf gehört laut offizieller Berufsbildsystematik zum Bereich Metall. In seinem beruflichen Alltag befasst sich der Werkzeugmechaniker mit der Herstellung, Wartung und Reparatur von Werkzeugen aller Art. Der Gegenstand seiner Arbeit sind beispielsweise komplexe Fertigungswerkzeuge, die zum Beispiel in CNC-Maschinen zum Einsatz kommen. Viel technischer Sachverstand und ein äußerst präzises Arbeiten sind wesentliche Voraussetzungen dafür, dass man in diesem Beruf erfolgreich sein kann. Die meisten Werkzeugmechaniker arbeiten in mittleren bis großen Betrieben als Angestellte und kümmern sich beispielsweise um die laufende Wartung von Werkzeugen für Maschinen und Anlagen. Darüber hinaus ist auch eine selbstständige Tätigkeit denkbar.

 

Zukunftsaussichten

Wer Branchenexperten fragt, die sich mit den sogenannten Metallberufen auskennen, wird viel Gutes über den Beruf des Werkzeugmechanikers hören. In Deutschland sind gute Fachkräfte gefragt, die sich mit der Herstellung, Wartung und Pflege von Werkzeugen auskennen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Fachleute in den unterschiedlichsten Betrieben Anstellungen finden können. Sie werden bei der Produktion von Gebrauchsgegenständen für Endverbraucher ebenso eingesetzt wie bei der Herstellung von chirurgischen Instrumenten oder von Werkzeugen für Handwerker.

Der Verdienst kann sich schon während der Ausbildungszeit sehen lassen und liegt im ersten Lehrjahr in der Regel zwischen 750 und 850 Euro. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker darf man mit einem monatlichen Einkommen von 2500 bis 3000 Euro brutto rechnen. Hier gibt es selbstverständlich Unterschiede je nach Region und je nach Art und Größe des Betriebes, für den der Werkzeugmechaniker tätig wird.

 

Inhalte und Dauer der Umschulung

In Deutschland ist die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker gesetzlich geregelt. Es handelt sich um eine der zahlreichen dualen Ausbildungen, die in der Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb absolviert werden müssen. Im Laufe von circa dreieinhalb Jahren werden hier viele Fertigkeiten vermittelt, die für den späteren Berufsalltag wichtig sind. Es gilt beispielsweise, verschiedene Werkstoffe (in der Regel diverse Metalle) so zu bearbeiten, dass ein einsatzbereites Werkzeug entsteht. Die wichtigsten Fertigungsverfahren wie zum Beispiel Schleifen, Schneiden oder Feilen werden dabei zur Anwendung gebracht und praktisch geübt, bis jeder Handgriff sitzt. Darüber hinaus geht es heute auch im Bereich der Werkzeugmechanik um computergesteuerte Produktionsprozesse.

Wie Maschinen programmiert werden, in denen die unterschiedlichen Werkzeuge zum Einsatz kommen, muss ein angehender Werkzeugmechaniker natürlich auch wissen. Der Unterricht in der Berufsschule ist in insgesamt vierzehn Lernfelder unterteilt und beinhaltet beispielsweise die Grundlagen der Pneumatik und der Hydraulik, aber auch die Instrumententechnik, die Stanz- und Umformtechnik, die Vorrichtungstechnik und die Formentechnik.

 

Zielgruppe der Umschulung

Wer sich für eine so handwerklich orientierte Ausbildung wie die zum Werkzeugmechaniker entscheidet, sollte eine ruhige Hand haben und die Geduld mitbringen, Werkstücke so exakt zu bearbeiten, dass sie zur Ausführung von präzisen Arbeiten geeignet sind. Darüber hinaus müssen ein Faible und ein Verständnis für das Thema Technik vorhanden sein, damit die Ausbildung und der spätere Berufsalltag den eigenen Neigungen entsprechen.

Wer gerne praktisch arbeitet und sich gleichzeitig für technische Zusammenhänge interessiert, ist hier richtig. Wer eine Umschulung zum Werkzeugmechaniker anstrebt, muss sich auf das Absolvieren einer kompletten Ausbildung gefasst machen – das notwendige Durchhaltevermögen ist also ebenfalls gefragt.

 

Fördermaßnahmen

Eine klassische Förderung für Umschulungen erhalten in der Regel diejenigen Personen, die sich durch einen Kurs umschulen lassen, der zeitlich begrenzt ist und nicht vergütet wird. Bei einer Ausbildung zum Werkzeugmechaniker liegt eine solche Situation nicht vor. Wer einen Ausbildungsplatz erhält, darf schon im ersten Lehrjahr mit einer Ausbildungsvergütung rechnen. Eine Förderung durch die Agentur für Arbeit ist daher in der Regel nicht notwendig.

Umschulungen – z.B. aus anderen technischen Berufen heraus – sind eher selten. Falls es jedoch Gründe dafür geben sollte, dass die finanzielle Situation schwierig oder nicht tragbar ist, dürfen sich angehende Werkzeugmechaniker natürlich trotzdem an ihren Ansprechpartner bzw. Kundenberater bei der Agentur für Arbeit wenden. Im Einzelfall helfen die Mitarbeiter der Arbeitsagentur dabei, alle möglichen Förderwege zu prüfen. Das Ziel ist es immer, dass an einer Umschulung oder neuen Ausbildung interessierte Menschen die Chance erhalten, wieder „in Lohn und Brot zu stehen“.

 

Anbieter der Umschulung

In der Regel gibt es keine Umschulungen zum Werkzeugmechaniker, sondern lediglich die drei bis dreieinhalb Jahre dauernden dualen Ausbildungen. Eine Ausnahme bilden spezielle Umschulungen, die mitunter für Absolventen anderer technischer Ausbildungen angeboten werden. Hat man bereits eine dreijährige Ausbildung in einem technischen Beruf hinter sich gebracht, kann man sich bei entsprechender Eignung zum Werkzeugmechaniker umschulen lassen. Man lernt dann – beispielsweise während eines Zeitraums von 27 Monaten – den neuen Beruf. Dies ist an einigen Ausbildungseinrichtungen möglich, zum Beispiel bei der VHS-Bildungswerk in Thüringen GmbH.

 

Alternative Umschulungen im Fernstudium

Es gibt viele gute Gründe, die eigene Umschulung oder Weiterbildung von zu Hause aus zu gestalten. Dazu gehört beispielsweise das hohe Maß an Flexibilität, das mit einem Fernstudium oder Fernkurs verbunden ist.

Wer sich für eine Tätigkeit im Bereich Werkzeugtechnik interessiert, kann zwar keine Ausbildung als Fernkurs belegen, sich aber für einen Studiengang oder Kurs innerhalb der Branche einschreiben. So ist es beispielsweise möglich, über die Studiengemeinschaft Darmstadt (die Abschlüsse geprüfte/r Maschinenbautechniker/in (SGD) oder staatlich geprüfter Maschinenbautechniker/in zu erlangen. Der praxisnahe Fernstudiengang „Projektmanager/in (FH) für Werkzeug- und Formenbau“ an der FH Schmalkalden – Hochschule für Angewandte Wissenschaften könnte ebenfalls das Interesse von Personen wecken, die sich für die Werkzeugmechanik begeistern.

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