Zweite Ausbildung zur Hebamme / zur Entbindungshelferin

Die Hebamme bietet vor, während und nach der Geburt Unterstützung.
Die Hebamme bietet vor, während und nach der Geburt Unterstützung.

Der Beruf der Hebamme bzw. des Entbindungshelfers oder Entbindungspflegers ist mit vielen Aufgaben und einer großen Verantwortung verbunden. Die folgenden Eigenschaften sind für die Ausübung dieser Tätigkeit sehr wichtig: Einsatzbereitschaft, Einfühlungsvermögen und fachliche Kompetenz.

Hebammen und Entbindungspfleger begleiten die Eltern von Beginn der Schwangerschaft bis circa acht Wochen nach der Geburt des Kindes. Eine Kernaufgabe liegt in den Vorsorgemaßnahmen. Dazu gehören an erster Stelle die gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen, wie Blutdruckmessungen, Blut- und Urinuntersuchungen und Kontrolle der Herztöne des Kindes. Der wichtigste Aufgabe einer Hebamme betrifft in der Geburt. Sie unterstützt Frauen unter anderem bei der Entspannung zwischen den Wehen und überprüft unmittelbar nach der Geburt den Gesundheitszustand des Kindes.

Auch die Nachsorge von Mutter und Kind gehört zu der Tätigkeit einer Hebamme bzw. eines Entbindungshelfers. Dabei wird die Gebärmutterrückbildung überwacht und Hilfestellungen beim Stillen gegeben. Auch eine Beratung zur Babypflege und -nahrung gehört zum Job.

 

Zukunftsaussichten und Gehalt von Hebammen und Entbindungshelfern

Hebammen und Entbindungshelfer werden immer benötigt. Daher ist eine Zweitausbildung bei Interesse und den entsprechenden Charaktereigenschaften sinnvoll. Sie können als angestellte Hebamme in einem Krankenhaus oder einer Hebammenpraxis arbeiten. Zudem bietet sich eine freiberufliche oder selbstständige Tätigkeit als Hebamme bzw. Entbindungspfleger an. Dazu müssen Sie zusätzlich ein mehrwöchiges Seminar besuchen.

Das Gehalt von Hebammen und Entbindungshelfern ähnelt dem der Pflegekräfte. Auszubildende bekommen monatlich 700 € bis 850 €. Bei einer 2. Ausbildung sind es nur bis zu 750 €, wenn es sich um eine verkürzte Ausbildung handelt. Der Verdienst der ausgebildeten Hebammen beträgt zwischen 1.250 € und 2.100 € brutto.

 

Inhalte der Zweitausbildung zur Hebamme und zum Entbindungspfleger

Die Ausbildung zur Hebamme bzw. zum Entbindungshelfer setzt sich aus den theoretischen Fächern und der praktischen Ausbildung zusammen. In der Hebammenschule stehen Themen, wie Schwangerschaft, Geburt, Anatomie, Psychologie, Pädagogik und Gesundheitslehre, auf dem Stundenplan. Auch allgemeine Fächer, wie Biologie, Physik und Chemie gehören dazu. In der Berufspraxis werden Sie in der Kinderklinik, im Kreißsaal und im Operationssaal eingesetzt. Natürlich darf auch die Schwangerschaftsberatung nicht vernachlässigt werden.

 

Förderung und Finanzierung der Zweitausbildung

Bei der 2. Ausbildung zur Hebamme haben Sie keinen Anspruch mehr auf Berufsausbildungsbeihilfe. Stattdessen können Sie Wohngeld beantragen, wenn Sie für die Ausbildung in eine Mietwohnung am Ausbildungsort ziehen müssen. Außerdem wird Auszubildenden bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres Kindergeld gezahlt. Das bekommen Sie allerdings nur dann, wenn Sie in einem Nebenjob auf geringfügiger Basis und nicht mehr als 20 Stunden arbeiten. Mit dem Beginn einer zweiten, neuen Ausbildung sind Ihre Eltern nicht mehr zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet. Würde es sich um eine Weiterbildung handeln, wäre das anders.

 

Zweitausbildung oder Umschulung?

Eine Umschulung bietet sich an, wenn Sie zum Beispiel eine Ausbildung zur Krankenschwester bzw. zum Krankenpfleger erfolgreich absolviert haben. In dem Fall kennen Sie unter anderem bereits einige medizinische Aspekte. Das gilt auch für eine zweite Ausbildung. Der Unterschied besteht in dem zeitlichen Aufwand. Die 2. Ausbildung dauert zwei Jahre, die Umschulung nur einige Wochen.

Die Kosten für letztere werden zudem vom Arbeitsamt getragen. Bei einer Zweitausbildung zur Hebamme bzw. zum Entbindungshelfer erwerben Sie die theoretischen Kenntnisse und können in der Praxis Erfahrung sammeln. Dafür müssen Sie die entstehenden Kosten selbst tragen.

2 Gedanken zu „Zweite Ausbildung zur Hebamme / zur Entbindungshelferin“

  1. Hallo Christine,

    danke für Ihre Nachricht.
    Wenn Geld nicht der Knackpunkt werden wird, dann steht Ihrem Berufswechsel vielleicht weniger im Weg als gedacht…

    Zunächst: Leider wird die Ausbildung zur Hebamme nicht berufsbegleitend angeboten. Sie würden also Ihren Beruf für die Ausbildung aufgeben müssen. In 2021 ist noch die dreijährige Ausbildung zur Geburtshelferin möglich, ab 2022 geht der Berufswechsel nun noch über ein Studium.

    Je nachdem ob Sie ein Studium oder die Ausbildung bevorzugen, sollten Sie sich an entsprechenden Schulen einfach bewerben und Ihren Weg gehen. Das Gute ist in Ihrem Fall, dass Sie nach der Ausbildung immer noch in Ihren geschätzten Erstberuf zurückkehren könnten, falls Sie es sich anders überlegen. Als Quereinsteigern wird es Ihnen vermutlich als Hebamme aber nicht zu schwer fallen, da Sie ja über lange Berufserfahrung im medizinischen Bereich verfügen.

    Gehen Sie Ihren Weg – wir wünschen Ihnen dabei alles Gute und viel Erfolg!

  2. Ich bin 49 Jahre alt, Fachkrankenschewester für Endoskopie,eigentlich irgendwie zufrieden in meinem Job,aber eigentlich wollte ich immer Hebamme werden.
    Wenn nicht jetzt, wann dann.
    Ich würde es jetzt noch mal wagen wollen, weil ich nur dieses eine Leben habe, und endlich das machen möchte, was mich wirklich glücklich macht.
    Geld spielt keine Rolle, ich komme klar.
    Über eine Antwort würde ich mich freuen.
    MfG
    Christine

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