Piercer/in ist in Deutschland kein anerkannter Ausbildungsberuf. Mehr noch, es bedarf im Grunde genommen überhaupt keiner Ausbildung, um als Piercer/in tätig zu werden. Jede Art der Aus- oder Weiterbildung ist demnach freiwillig. Wer als Piercer/in arbeitet, hat die Aufgabe, die Körper seiner Kunden mit Ringen, Stäben und weiteren Schmuckstücken zu verzieren. Diese werden mithilfe unterschiedlicher Nadeln und Instrumente in den Körper gestochen.
Beliebte Stellen für Piercings sind die Nasenlöcher, die Lippen sowie die Augenbrauen, aber auch die Genitalien werden des Öfteren mit entsprechendem Intimschmuck verziert. Der/die Piercer/in hat in seinem Arbeitsalltag ausschließlich mit Erwachsenen oder Jugendlichen mit Erlaubnis der Eltern zu tun. Er/sie muss sich um die hygienischen Aspekte kümmern, die für einen Eingriff dieser Art sehr wichtig sind, und sich mit der menschlichen Anatomie auskennen. Piercer/innen können ein eigenes Studio eröffnen oder in einem bereits bestehenden Tattoo- und Piercingstudio tätig werden.
Zukunftsaussichten
Piercings, Tattoos und weiterer permanenter Körperschmuck erfreuen sich seit geraumer Zeit großer Beliebtheit. Während sie früher vornehmlich von Randgruppen getragen wurden, sind sie in den vergangenen Jahres salonfähig geworden und sind in nahezu allen Gesellschaftsschichten und Berufsbereichen zu finden. Dieser Trend macht auch eine größere Anzahl kompetenter und fachkundiger Piercer/innen erforderlich, damit alle Interessenten in den Genuss des von ihnen gewünschten Schmuckstücks kommen.
Auch wenn es grundsätzlich keiner Ausbildung bedarf, ist es dennoch ratsam, sich vor Beginn und auch während der Tätigkeit in Bereich Piercing umfassende Kenntnisse anzueignen. Nur so kann eine zufrieden stellende Arbeit erfolgen: Unwissenheit oder unsauberes Arbeiten können unter Umständen zu gesundheitlichen Schwierigkeiten bei den Kunden führen.
Inhalt und Länge der Umschulung
Eine Weiterbildung zum/zur Piercer/in findet meist als eine Art Intensivkurs statt und dauert etwa zwei bis vier Tage. Dabei handelt es sich um einen Grundkurs, der später noch durch einen Aufbaukurs vertieft werden kann; dazwischen ist es aber wichtig, dass der angehende Piercer/die angehende Piercerin praktische Erfahrung am Kunden sammelt. Zu den vermittelten Inhalten der Fortbildung zum/zur Piercer/in gehören anatomische Grundkenntnisse, Hygienevorschriften, Vorbereitung des Kunden, Vorbereitung des Eingriffs und Nachsorge. Ebenso stehen Wundversorgung, Sterilisation, Instrumentenkunde und rechtliche Grundlagen auf dem Stundenplan.
Die Aufbaukurse befassen sich je nach Anbieter mit dem Vermitteln der praktischen Kenntnisse für Piercings in besonders sensiblen Körperregionen. Auf Wunsch kann auch eine ärztliche Prüfung abgelegt werden, nach deren Bestehen der angehende Piercer/die angehende Piercerin ein entsprechendes Zertifikat erhält.
Zielgruppe für die Umschulung
Geeignet für eine Weiterbildung zum/zur Piercer/in sind alle Personen, die gern mit Menschen arbeiten, eine ruhige Hand haben und sich mit dem Thema Körperschmuck befassen. Ideal ist eine solche Fortbildung unter anderem für Besitzer eines Tattoo-Studios, die den Bereich Piercing mit ins Programm nehmen wollen, um ihre Produktpalette zu erweitern. Auch Kosmetikstudios können sich durch das Piercen vergrößern und für eine zusätzliche Einnahmequelle sorgen.
Wer gerne als Piercer/in tätig werden möchte, sollte mit ruhiger Hand sorgfältig und millimetergenau arbeiten können und nicht zu zaghaft sein. Da besonders erstmalige Kunden häufig Angst vor den Schmerzen beim Piercen haben, ist eine gewisse Sensibilität erforderlich, ebenso wie gute Kommunikationskenntnisse. Ein gutes Auge ist ebenfalls unabdingbar für die Arbeit im Bereich Piercing.
Förderung durch das Jobcenter
Da Piercer/in kein regulärer Ausbildungsberuf ist und es auch keine geregelten Umschulungen gibt, ist eine finanzielle Förderung durch das Jobcenter nur unter Umständen denkbar. Eine gute Voraussetzung ist die Zusage einer Anstellung oder die konkrete Absicht, ein eigenes Studio eröffnen zu wollen. Darüber hinaus muss zunächst eine Arbeitslosigkeit vorliegen bzw. der Antragsteller muss direkt von dieser bedroht sein.
Außerdem verlangt die Behörde einen triftigen Grund, warum der bisherige Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. All diese Punkte können mit dem persönlichen Ansprechpartner beim Jobcenter besprochen werden. Es besteht aber durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass eine Fortbildung zum/zur Piercer/in nicht oder nur anteilig übernommen wird.
Anbieter der Umschulung
In Deutschland bieten zahlreiche Piercingstudios sowie Einrichtungen Aus- und Weiterbildungen für angehende Piercer/innen an. Zu den Anbietern in diesem Bereich gehören unter anderem die Folgenden:
Alternativen im Fernstudium
Sollte die Teilnahme an einer Vor-Ort-Weiterbildung im Bereich Piercing nicht möglich sein, gibt es alternativ die Möglichkeit, ein Fernstudium in einem verwandten Bereich zu absolvieren. Diese Variante eignet sich ideal auch neben dem Beruf. Zur Auswahl stehen in diesem Zusammenhang etwa Fortbildungen zum/zur Tätowierer/in, zum/zur Kosmetiker/in oder der Studiengang Kosmetologie.
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Hallo Carla,
danke für Ihren Hinweis. Nein, leider haben wir keine aktuellen Informationen. Der Betreiber sollte sich im Idealfall bei uns melden, damit die Kontaktdaten aktualisiert werden können.
Es tut uns leid, dass wir Ihnen nicht weiterhelfen können.
Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Guten Morgen,
Sie führen in Ihrer Liste die Thüringer Piercingschule Rudolstadt auf.
Ich habe bereits im Januar telefonischen Kontakt zu dem Herrn gehabt und dieser berichtete mir, dass er derzeit mit seinem Gewerbe am umziehen sei, nach Münchberg (Nähe Hof).
Ebenso meinte er, dass er ab April die neuen Kurstermine online stellen würde, allerdings erfolgte dies nicht und nun ist bei der Angegebenen Telefonnummer die Leitung tot.
Jetzt wollte ich einmal nachfragen, ob Ihnen eine aktuelle Telefonnummer bzw. Email Adresse vorliegt.
Mit freundlichen Grüßen
Carla
Hallo Nina,
die Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Wir vermuten, dass die Chancen eines Bildungsurlaubs, bei dem Ihr Arbeitgeber die Kosten vom Staat zurück bekommt, eher gering sind. Das hängt letztlich davon ab, in welchem Beruf Sie arbeiten und ob die Weiterbildung von dem Anbieter entsprechend zertifiziert ist.
Viel Erfolg und alles Gute!
Hallo,
bekommt man vom Arbeitgeber Bildungsurlaub für das Zertifikat, bzw. für die Schulung zum Piercer?
Hallo Amy,
momentan klagen tatsächlich viel Antragsteller über massive Verzögerungen beim Arbeitsamt, so zum Beispiel, dass über ihren Antrag nicht entschieden wird. Wenn Sie Ihre Umschulung abbrechen, dann benötigen Sie gegebenenfalls einen neuen Bildungsgutschein und Sie könnten auch von der schleppenden Bearbeitung betroffen sein.
Es mag regionale Unterschiede geben, aber weder sind Piercer stark gesucht, noch handelt es sich um einen von staatlicher Seite her mit Priorität geförderten Beruf. Die meisten Piercer arbeiten auch als Tätowierer oder als Verkäufer in einem Laden für Körperschmuck. Die Schulung zum Piercer ist dann als reine Fortbildung möglich. Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen die Fortbildung durch einen Bildungsgutschein gefördert wird, als sehr gering ein.
Sollten Sie in den Beruf des Piercers wechseln wollen, sollten Sie vielleicht zunächst versuchen, einen Art Nebenjob als Verkäuferin in einem passenden Laden zu finden und dort dann auch nach einer gewissen Zeit die Fortbildung zur Piercerin zu machen. Es handelt sich dabei meist nicht um eine gut bezahlte Tätigkeit.
Sie erwähnen eine psychische Überlastung. Wenn es Ihnen möglich ist, kann es hilfreich sein, sich zunächst für eine gewisse Zeit krank schreiben zu lassen um zur Ruhe kommen zu können. Die Frage, ob eine Abbruch der richtige Weg ist, kann gegebenenfalls noch eine Zeit aufgeschoben und muss nicht in einer akuten Stresssituation entschieden werden.
Wir wünschen Ihnen eine wohlüberlegte Entscheidung, alles Gute für Ihre Gesundheit und viel Erfolg auf Ihrem weiteren Weg.
Sehr geehrtes Team,
Derzeit befinde ich mich in einer psychischen Arbeitsunfähigkeit im Bereich meiner derzeitigen Ausbildung, diese kann ich nicht zu Ende führen und breche sie deshalb ab.
Meine Begeisterung gegenüber des piercens, jeglichem körperschmuck und auch Tattoos, ist eigentlich schon immer da. Der Wunsch diesen Beruf anzulernen, wäre die einzige Idee, die mit den Umständen meiner Gesundheit denkbar ist. Nur sind finanzielle Mittel durch die Not des abbruchs meiner Ausbildung fast nicht gegeben. Wie sehen wohl meine Chancen auf ein Antrag aus ? Ist die Weiterbildung trotz Corona machbar? Derzeit sind nur wenige Ansprechpartner Möglichkeiten gegeben, somit hoffe ich auf Ihre Antwort.
Vielen Dank im Voraus
Mit freundlichen Grüssen,
Amy
Hallo Khalil,
danke für Ihre Nachfrage.
Für den Beruf Piercer brauchen Sie keine Ausbildung (dauert 3 Jahre), sondern müssen eine Weiterbildung (dauert nur ein paar Wochen) machen. Manche Piercing-Studios dürfen auch Weiterbildungen anbieten. Dort bekommen Sie dann auch alle wichtigen Informationen. Gehen Sie in einen Piercing-Laden und fragen Sie dort einfach nach, vielleicht kann man Ihnen dort helfen.
Alternativ googeln Sie „Stadt + Weiterbildung Piercer“, vielleicht bekommen Sie so schon Termine für eine Weiterbildung.
Vermutlich reicht B1 noch nicht ganz, aber Sie werden in jedem Fall noch bestimmte Vokabeln lernen müssen. Als Pierce müssen Sie Ihrer Kunden auf Deutsch über die medizinischen Risiken des Piercings aufklären können. Versuchen Sie ein Praktikum in einem Piercing-Studio zu machen, um alles für diesen Beruf erforderliche zu lernen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Ausländer und lebe seit 2 Jahren in Deutschland. Ich möchte gerne bei Ihnen ein Ausbildung machen. Mein deutsches Sprachniveau ist B1. Kann ich die Piercing Ausbildung machen? Benötige ich sehr gute Deutschkenntnisse dafür?
VG
Khalil R.