Der Umschulungsberuf des Hörgeräteakustikers wurde 2016 modernisiert und umbenannt. Von nun an heißt die Umschulung Hörakustiker / Hörakustikerin. Nicht verändert hat sich Hingene der Tätigkeitsbereich: Wer nicht mehr gut hört, wünscht sich eine fachlichte Unterstützung, die möglichst jeden wichtigen Bereich seiner Erkrankung oder Beeinträchtigung umfasst. Neben den Hals-Nasen-Ohren-Ärzten sind es auch die Hörgeräteakustiker, die hier in der Regel sehr gute und tatkräftige Hilfe leisten. Sie kennen sich mit Fragen rund um das gesunde Hören und um die Erkrankungen aus, die das Ohr betreffen können.
Darüber hinaus kennen sie die aktuellsten Systeme und Geräte, die einem Patienten zu einem besseren Hörvermögen verhelfen können. Darüber hinaus schulen sie häufig die Patienten im Umgang mit solchen Hörgeräten und beraten dann, wenn ein neues oder das erste Hörgerät angeschafft werden soll. Die Hörgeräteakustiker und Hörgeräteakustikerinnen sind aber auch Spezialisten, wenn es um die Geräte selbst geht.
Sie können diese an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen und wissen, wie man sie einstellt. Falls diese notwendig werden sollte, reparieren sie die Hörgeräte auch. Gerade beim erstmaligen Einsatz eines Hörgeräts oder bei der Neuanschaffung eines aktuelleren Systems müssen die Hörgeräteakustiker oft auch Otoplastiken anfertigen. Dies sind maßangepasste Ohrstücke von Hörgeräten, die sich aus einem geeigneten Rohling anfertigen lassen. Einen sehr guten Einblick in die Entwicklung des Berufsbilds und in die gesamte Branche gibt der Fachverband Deutscher Hörgeräteakustiker e. V. (FDH) hier.
Zukunftsaussichten als Hörgeräteakustiker / Hörgeräteakustikerin
Die Entwicklungen innerhalb der Medizintechnik, zu der auch die Hersteller von Hörgeräten gehören, schreiten mit großen Schritten voran. Durch Geräte, die sich heute zum Teil sogar „unsichtbar“ implantieren und später von außen bedienen lassen, sind Möglichkeiten gegeben, die noch vor einigen Jahren nicht denkbar gewesen wären. Dementsprechend entwickeln sich auch die Anforderungen weiter, die an versierte Hörgeräteakustiker und Hörgeräteakustikerinnen gestellt werden.
Die Branche braucht also begabte Nachwuchsprofis, die den Kunden das ganze Spektrum der modernen Hörgeräteakustik nahebringen, erläutern und nicht zuletzt auch verkaufen können. Besonders Frauen haben in diesem Beruf häufig sehr gute Chancen, denn im Gegensatz zu anderen Handwerksberufen ist die Frauenquote bei den Hörgeräteakustikern besonders hoch.
Inhalte und Länge der Umschulung zum Hörgeräteakustiker / zur Hörgeräteakustikerin
Die Ausbildung zum Hörgeräteakustiker oder zur Hörgeräteakustikerin ist eine klassische Handwerksausbildung. Als solche dauert sie drei Jahre und findet sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb eines Hörgeräteakustikers statt. Ebenso kann die Verkürzung der Ausbildungszeit aufgrund sehr guter Schulnoten oder eines hochrangigen Schulabschlusses machbar sein. Ob die Phasen von Berufsschule und Betriebsausbildung während der Woche wechseln oder in größeren Intervallen, hängt ganz von den Besonderheiten des jeweiligen Berufsschulbezirks ab.
Eine Vielzahl von Schulfächern, die allesamt auf eine umfassende Ausbildung der angehenden Akustiker abziehen, prägt den Alltag in der Berufsschule. Die wichtigsten Fächer sind das Werken, die Physik, die Mathematik und die Biologie. So lernen die Umschüler oder späteren Handwerker und Handwerkerinnen, wie das Ohr und die zu seiner Unterstützung eingesetzten Geräte funktionieren. Zusätzlich geht es um das Anpassen der Ohrstücke, um das Montieren der Bügel an den Geräten, um das Erstellen audiologischer Kalkulationen und um vieles mehr.
Wer die Umschulung zum Hörgeräteakustiker anstrebt und bereits eine Ausbildung im Handwerks- oder im Gesundheitsbereich absolviert hat, kann sich nach eventuellen Verkürzungsmöglichkeiten erkundigen.
Für wen ist die Umschulung zum Hörgeräteakustiker / zur Hörgeräteakustikerin geeignet?
Hörgeräteakustiker und Hörgeräteakustikerinnen müssen zwar nicht mit umfassenden Fachkenntnissen in die Ausbildung starten, doch sie sollten offen für die zu lernenden Fächer sein. Eine Begabung im naturwissenschaftlichen Bereich ist für die Umschüler sehr hilfreich. Darüber hinaus sind Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit gefragt.
Die Hörgeräteakustiker müssen teilweise sehr komplexe handwerkliche Aufgaben bewältigen und dazu Werkzeuge mit ruhiger Hand bedienen. Da auch der Kundenkontakt eine wichtige Rolle im Bereich der Hörgeräteakustik spielt, sind Empathie und Kommunikationstalent weitere Fähigkeiten, die einem künftigen Hörgeräteakustiker zugutekommen.
Förderung und Finanzierung der Umschulung zum Hörgeräteakustiker / zur Hörgeräteakustikerin
Dadurch, dass die Ausbildung zum Hörgeräteakustiker jeweils unter der Federführung eines Betriebes steht, in dem die Azubis oder Umschüler mitarbeiten, wird eine Vergütung gezahlt. Diese beträgt laut Auskunft der Arbeitsagentur rund 400 bis 500 Euro pro Monat und ist unter anderem vom Betrieb und vom Lehrjahr abhängig. Wer mit diesem Betrag seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann und sich durch die Umschulung den Weg aus der Arbeitslosigkeit ebnet, kann gegebenenfalls unterstützt werden.
Über eine Förderung entscheidet in der Regel der Sachbearbeiter der Agentur für Arbeit im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Neben dieser öffentlichen Förderung, die zum Beispiel Wohngeld beinhalten kann, ist auch eine private Finanzierung denkbar. Hier kommen beispielsweise Bankkredite infrage.
Wer bietet die Umschulung zum Hörgeräteakustiker / zur Hörgeräteakustikerin an?
Bei anderen Handwerksberufen gibt es in der Regel eine Berufsschule in der näheren Umgebung. Bei den Hörgeräteakustikern ist dies allerdings anders, denn hier existiert nur eine einzige Berufsfachschule in ganz Deutschland. Dies ist die Bundesoffene Landesberufsschule für Hörgeräteakustiker in Lübeck. Hier wird auch eine Duale Umschulung für Personen angeboten, die bereits eine Berufsausbildung mit einem passenden Inhalt absolviert haben.
Neben diesen Ausbildungswegen wird auch ein Bachelor-Studiengang im Bereich Hörakustik angeboten, der als Präsenzstudiengang in Lübeck und in Betrieben stattfindet.
Fernstudium als Alternative: Was bietet sich an?
Falls eine berufliche Neuorientierung akademisch angegangen werden soll, bietet sich unter anderem der Studiengang Medizinische Physik und Technik an. Dies ist ein Fernstudiengang, der beispielsweise von der TU Kaiserslautern angeboten wird. Ebenfalls eng mit dem Gesundheitswesen verbunden, aber wesentlich betriebswirtschaftlicher orientiert, ist der Fernstudiengang zum Bachelor Gesundheitstechnologie-Management (B.A.). Hierfür kommt zum Beispiel die Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft infrage.
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