Umschulung: Heilpraktiker/in

Heilpraktik – keine Alternative, aber eine Ergänzung zur Schulmedizin.
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Heilpraktiker/innen analysieren und therapieren vor allem mit naturheilkundlichen und alternativ-medizinischen Methoden. Eine Krankheit verstehen sie als Störung des seelischen und körperlichen Zustandes eines Menschen.

Heilpraktiker können in einer eigenen Praxis als Selbständige arbeiten, aber auch in Praxen für Physiotherapie oder Arztpraxen sowie in Rehabilitationskliniken und Gesundheitszentren angestellt sein.

Die Umschulung zum Heilpraktiker ist spiegelbildlich zur regulären Ausbildung möglich als

  • allgemeiner Heilpraktiker
  • Heilpraktikerin für Psychotherapie / Psychotherapeutischer Heilpraktiker

Wenn Sie einen Berufswechsel zum Heilpraktiker anstreben, dann stellen sich Ihnen vielleicht Fragen wie Wie werden Umschulungen zum Heilpraktiker gefördert? Kann man einen Bildungsgutschein bei Agentur für Arbeit oder Jobcenter beantragen? Wann gibt es eine Finanzierung durch die Rentenversicherung (DRV)? Was kostet die Ausbildung zum Heilpraktiker? Passt der allgemeine Heilpraktiker besser zu mir oder sollte ich mich zum Heilpraktiker für Psychotherapie umschulen lassen?

 

Zukunftsaussichten

Aufgrund des allgemein steigenden Gesundheitsbewusstseins und einer alternden Gesellschaft ist von weiterhin guten Beschäftigungsaussichten für Heilpraktiker/innen auszugehen. Nach einer Umschulung entscheiden sich Heilpraktiker/innen zumeist für eine Spezialisierung (zum Beispiel auf Chiropraktik, Akupunktur oder Atemtherapie). Die laufende Weiterentwicklung des medizinischen Wissens und der verschiedenen Therapieformen erfordert von Heilpraktikern /Heilpraktikerinnen eine ständige Aktualisierung ihres Fachwissens.

 

Inhalte und Dauer der Umschulung

Die Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in erfolgt entsprechend den Richtlinien des jeweiligen Lehrgangsträgers, die sich jedoch zumeist an der Satzung der „Kooperation Deutscher Heilpraktikerverbände“ orientiert. Wie lange die Umschulung zum Heilpraktiker dauert, hängt auch von der Vorbildung der Umschüler ab.

 

Wie lange dauert die Umschulung zum Heilpraktiker?

Die Umschulung zum Heilpraktiker für Psychotherapie dauert zwischen 12 bis 24 Monate. Die bei verschiedenen Bildungsträgern durchgeführten Lehrgänge weisen eine unterschiedliche Dauer auf. Lehrgänge werden auch als Abend-, Wochenend-, kombinierte Fern- und Präsenzlehrgänge sowie in besonders kompakter Intensivstudienform angeboten. Die Umschulung ist innerhalb von einem Jahr nur von Umschülern zu schaffen, die bereits in einem medizinisch-therapeutischen Beruf ausgebildet sind, zum Beispiel medizinische Bademeister und Masseure, Arzthelfer, Hebammen, Krankenpfleger (Pflegefachkräfte), Physiotherapeuten, Rettungssanitäter, MTAs oder PTAs.

 

Welche Inhalte werden während der Umschulung vermittelt?

Während einer Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in werden Kenntnisse zum Aufbau des menschlichen Körpers und seiner Funktionsweise vermittelt. Dazu gehört zum Beispiel Fachwissen über das Herz-Kreislauf-System, die Atemwege, Verdauungsorgane, das Nervensystem, Sinnesorgane, das endokrine (in den Blutkreislauf bestimmte Stoffe absondernde) System des Körpers, den Bewegungsapparat sowie Haut und Blut.

Ferner erwerben angehende Heilpraktiker/innen Kenntnisse über die Entstehung von Krankheiten, die Techniken zur Erhebung einer Krankheitsvorgeschichte (Anamnese), die Methoden der Krankheitsuntersuchung, die rechtlichen Grenzen nichtärztlicher Heilkundeausübung, die Besonderheiten diagnostischer und therapeutischer Naturheilverfahren (zum Beispiel Massagetechniken, Akupunktur, Homöopathie und Phytotherapie), Desinfektion, Sterilisation und Praxishygiene und die Grenzen und Gefahren, die mit den verschiedenen Diagnose- und Therapiemethoden verbunden sind.

In der Ausbildung eignet sich der Umschüler/die Umschülerin auch Wissen an über mögliche psychosomatische Ursachen von Krankheiten, die zur Verfügung stehenden Medikamente und deren Wirkungen, die Interpretation von Laborergebnissen, die Erfordernisse bei der Zusammenstellung einer gesunden Ernährung und die Berücksichtigung von Krankheiten bei der Nahrungszusammenstellung, die Erkennung akuter Notfälle und lebensbedrohlicher Zustände und deren Erstversorgung sowie über den Umgang mit Patienten und die Organisation einer Praxis. Während eines häufig in die Umschulung integrierten oder sich an die theoretische Ausbildung anschließenden Praktikums werden die Umschüler in Lehrpraxen unterrichtet. Alternativ findet oft auch eine Hospitation bei berufserfahrenen Heilpraktiker/innen statt.

 

Kann man auch in Teilzeit berufsbegleitend sich zum Heilpraktiker umschulen lassen?

Ja, die Umschulung zum allgemeinen Heilpraktiker und zur Heilpraktikerin für Psychotherapie ist sowohl in Vollzeit, also auch in berufsbegleitender Teilzeit möglich. Je nach Vorbildung empfehlen sich auch die unterschiedlichen Anbieter. Wenn Sie bisher keinen medizinisch-therapeutischen Beruf erlernt haben, empfehlen wir eine Umschulung in Vollzeit. Wer bereits in einem medizinisch-therapeutischen Beruf arbeitet, kann die Umschulung berufsbegleitend in Teilzeit machen. Ein intensiver Kompaktkurs (Wochenendseminare) empfiehlt sich nur bei qualifizierten Vorkenntnissen.

 

Zielgruppe der Umschulung

Bestimmte Schulbildungen oder berufliche Qualifikationen werden zwar nicht vorgeschrieben, doch ist der Heilpraktiker-/Heilpraktikerinnen-Beruf besonders für Personen mit einer vorangegangenen Ausbildung im medizinischen Bereich geeignet. Auch Interessierten mit Hauptschulabschluss steht die Umschulung zum Heilpraktiker offen.

Angehende Heilpraktiker/innen müssen zu Umschulungsbeginn folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • ein Alter von 21 Jahren erreicht haben (Die Erlaubnis zur Berufsausübung setzt ein Mindestalter von 25 Jahren voraus.)
  • keine diagnostizierten Suchterkrankungen vorhanden
  • mindestens Hauptschulabschluss
  • ein vorausgegangener Berufsabschluss oder aber ein dreijährige Berufstätigkeit

 

Fördermaßnahmen

Umschulungen zum/zur Heilpraktiker/in werden unter Umständen von einem Jobcenter der Arbeitsagentur durch Ausstellung eines sogenannten Bildungsgutscheines unterstützt.

Wer finanziert meine Umschulung?

Wann finanziert das Arbeitsamt oder Jobcenter eine Umschulung zum Psychotherapeutischen Heilpraktiker?

Eine Finanzierung durch die Agentur für Arbeit setzt voraus, dass die Umschulungsmaßnahme geeignet ist, eine aktuell bestehende oder drohende Arbeitslosigkeit zu beenden bzw. abzuwenden. Die Umschulung zum Heilpraktiker wird nur dann gefördert, wenn diese Sie dauerhaft ermächtigt, für den eigenen Lebensunterhalt aufzukommen. Dafür ist maßgeblich, dass in Ihrer Region der Markt für Heilpraktiker nicht gesättigt ist. Da es sich beim Heilpraktiker um keinen Engpassberuf handelt, sollten Sie eine tragfähige Argumentation für das Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit vorbereiten.

 

Wann bekommt man einen Bildungsgutschein für die Umschulung?

Ferner wird die Arbeitsagentur einen Bildungsgutschein zum Heilpraktiker nur dann ausstellen, wenn ihr keine anderen arbeitsmarktpolitischen Instrumente zur Integration des Antragstellers in den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Eine Weiterbildung ist weniger kostenintensiv und wird oftmals zunächst vorgeschlagen.

Ein ausgestellter Bildungsgutschein muss spätestens innerhalb von drei Monaten bei einer Fortbildungseinrichtung eingelöst werden, die von der Arbeitsagentur anerkannt ist. Die Förderung durch das Arbeitsamt schränkt Sie somit bei der Wahl des Anbieters ein, in der Regel handelt es sich bei den zugelassenen Umschulungsanbietern um renommierte Institute.

 

Fördert die Rentenversicherung eine Umschulung zum Heilpraktiker?

Ja, auch die DRV und Berufsgenossenschaften fördern eine Umschulung zum Heilpraktiker, wenn die internen Vorgaben zur Bewilligung erfüllt werden. Die Rentenversicherung ist für Ihren Antrag zuständig, wenn Sie Ihren bisherigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. An die Berufsgenossenschaft können Sie sich wenden, wenn Sie aufgrund eines anerkannten Arbeitsunfalls umschulen möchten.

 

Alternative Umschulungen im Fernstudium

Als Alternative zur Umschulungen zum Heilpraktiker in einem Institut oder an einer Heilpraktikerschule, können Sie die Ausbildungen ganz oder teilweise im Fernstudium absolviert. Diese Option ist insbesondere ideal, wenn Sie sich von zu Hause aus maximal flexibel weiterbilden und den Weg zu einem neuen Beruf ergreifen möchten.

Die Umschulung zum Heilpraktiker über ein Fernstudium ist meist günstiger und Kosten für Fahrten etc. fallen nicht an. Hier finden Sie eine Liste renommierter Fernschulen, die Ihnen kostenfrei Informationsmaterialien zur Ihrer Umschulung zukommen lassen.

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Anbieter der Umschulung

Umschulungen zum/zur Heilpraktiker/in bieten einen Vielzahl an Umschulungsanbietern in allen großen und mittleren Städte in Deutschland an.

Beliebte Umschulung zum Heilpraktiker in folgenden Städten:

 

 

Zusammenfassung

  • Die Umschulung zum Heilpraktiker wird in der Ausbildungsrichtung „Allgemeine Heilpraktikerin“ und „Heilpraktiker für Psychotherapie“ angeboten.
  • Die Dauer der Umschulung richtet sich nach den Vorkenntnissen des Umschülers. Wer eine Berufsausbildung im medizinisch-therapeutischen Bereich absolviert hat, kann bereits nach 12 Monaten die Ausbildung schaffen. Regulär dauert die Umschulung 24 Monate in Vollzeit und 36 Monate in Teilzeit. 
  • Eine Förderung der Umschulung zum Heilpraktiker ist durch die Agentur für Arbeit, das Jobcenter oder die Rentenversicherung möglich. Auch Berufsgenossenschaften und die Bundeswehr unterstützen in bestimmten Konstellationen die Ausbildung finanziell.
  • Der Bildungsgutschein für die Umschulung zum Heilpraktiker wird auf der gesetzlichen Grundlage des SGB III nur ausgestellt, wenn die Umschulung ein sicherer Garant für eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt ist.
  • Die Kosten der Umschulung zum Heilpraktiker variieren stark: Während eine Förderung durch einen Bildungsgutschein bedeutet, dass Sie keine Kosten tragen müssen, stellten Umschulungen durch ein Fernstudium ein preiswerte Alternative zu den teureren Umschulungen zum Heilpraktiker für Psychotherapie dar.
  • Die Berufsperspektiven sind für Heilpraktiker weiter positiv, insbesondere bei weiteren Spezialisierungen.

 

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