Berufswechsel als Sozialarbeiter/in bzw. Sozialpädagog/in: Infos und Tipps

Es gibt neben dem Sozialarbeiter noch viele andere Jobs mit Menschen.

Raus aus dem Beruf Sozialarbeiter bzw. Sozialpädagoge: Überlastung und mangelnde Bezahlung sind Gründe, die viele ehemals passionierte Sozialarbeiter langfristig zum Umdenken anregen. Aber die negativen Umstände im sozialen Bereich sind nicht gleich ein Grund zur völligen Verzweiflung: Ein Wechsel ist im Bereich der Sozialpädagogik und Sozialarbeit in viele Richtungen möglich.

So bieten sich Chancen, im sozialen Bereich zu bleiben mit einer Weiterbildung oder einem neuen Studiengang, aber es ist auch durchaus üblich, einen kompletten Neuanfang zu wagen. Die Perspektive ist auch heute gut, denn es werden zahlreiche Fachkräfte im Bereich Bildung oder der Wirtschaft gesucht.

 

Selbstständigkeit

Auch eine Selbstständigkeit eröffnet einen neuen Weg für Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Die Aufnahme eines Gründerkredits ist mit einem guten Businessplan durchaus realisierbar. Aber keine Sorge: Eine Gründung muss nicht unbedingt hohe Schulden und hohe Verschuldung beinhalten. Als Coach, Tagesmutter bzw. Trainer sind die Kosten zur Unternehmensgründung erstmal gering. Tagesmütter erhalten ihr Gehalt zum Teil von Jugendämtern, als auch den Müttern selbst, die eine Zuzahlung leisten. Haushaltshelfer, die selbstständig kranke bzw. eingeschränkte Personen betreuen, werden normalerweise durch Selbstzahlung finanziert.

Die Selbstständigkeit stellt eine attraktive Alternative dar, auch langfristig von besseren Verdienstmöglichkeiten zu profitieren und sich eine Stellung in einer Nische oder einem neuen Markt zu sichern. Nachteil sind der Wegfall der gesetzlichen Vorsorge und das finanzielle Risiko.

 

Vom Sozialarbeiter zum Familientherapeuten

Ein Paar- und Familientherapeut nutzt seine Ausbildung und Fachwissen, um bei Problemen und Spannungen innerhalb von Beziehungen zu vermitteln und schlichten. Dabei können die Therapeuten anhand der bestehenden Vertrauensbasis konstruktiv mit den Patienten arbeiten und individuelle Lösungen gemeinsam erarbeiten. Eine Weiterbildung ermöglicht die Arbeit als Paar- und Familientherapeut, bringt somit auch einen einerseits fordernden aber auch abwechslungsreichen neuen Berufsweg mit sich. Die Weiterbildung ist sehr praxisorientiert und erfolgt in einer Praxis oder entsprechenden Therapieeinrichtung. Die Dauer richtet sich je nach Institut und Programm und bewegt sich zwischen 8 und 12 Monaten.

Es werden Weiterbildungen in vier großen Bereichen angeboten: In der Psychodynamischen Psychologie, der Systemischen Therapie, der Verhaltens- und der Humanistischen Therapie. Aber auch im spannenden Feld der Paar- und Familientherapie sind Umschulung und Weiterbildung als Sozialarbeiter möglich. Diese öffnen ein Tor zu neuen Welten, denn hier ist von Angestelltenverhältnis bis zur Selbstständigkeit alles möglich. Jeder der Richtungen liegen unterschiedliche Grundsätze der Psychologie zugrunde. So fußt die Psychodynamischen Psychologie auf Freud und die Humanistischen Psychotherapie auf die Annahme, dass der Mensch sich durch seine Individualität von anderen Menschen unterscheidet.
Es gibt zahlreiche Fachverbände, die Informationen zu Therapieformen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten bereitstellen.

 

 

Umschulung zum Ergotherapeut

Als Ergotherapeut haben bietet die Möglichkeit, Menschen zu behandeln, fördern und zu beraten. Ergotherapeuten arbeiten beispielsweise mit Physiotherapeuten und Ärzten zusammen, teils in gemeinsamen Praxen. Aber auch Kliniken und Therapiezentren, sowie Krankenhäuser stellen Ergotherapeuten ein. Dabei ist die Vorbildung als Pädagoge oder Sozialarbeiter eine gute Basis.

In diesem Beruf sind Einfühlungsvermögen, soziale Kompetenz und körperliche Fitness wichtig. Die Umschulung findet im Regelfall an einer Berufsfachschule oder bei einem privaten Bildungsträger statt. Die Dauer beläuft sich auf drei Jahre, kann aber verkürzt werden unter gewissen Voraussetzungen.

Die Perspektiven in diesem Berufs sind sehr gut, da auch in Zukunft immer mehr Fachkräfte benötigt werden. Die Höhe des Gehalts ist abhängig von diversen Faktoren und kann je nach Träger der Einrichtung schwanken. Als Basis wird nach Ausbildung ein Bruttolohn von 1.400 € bis 1.700 € angenommen. Die Vergütung steigt mit den Jahren und der Berufserfahrung sukzessive an.

Inhalte der Ausbildung sind u.A.:

  • Anatomie
  • Physiologie
  • Psychologie
  • Soziologie
  • Krankheitslehre
  • Gerontologie
  • Pädiatrie
  • Arzneimittellehre
  • Gestaltungstechniken

 

Quereinstieg als Lehrer

Jedes Bundesland regelt die Voraussetzungen zum Seiteneinstieg individuell. Generell lässt sich jedoch sagen, dass ein Quereinstieg zum Lehrer an Haupt- und Realschulen, sowie auch beruflichen Schulen, Gymnasien und teils Grundschulen möglich ist. Genaue Informationen werden über die Schulen selbst bereitgestellt, aber auch teils online ausgeschrieben. Der Umstieg wird so gestaltet, dass der Quereinsteiger praktische Erfahrungen erwirbt und parallel eine theoretische Ausbildung durchläuft. Die beruflichen Zusatzqualifikationen werden im Unterricht, also direkt in der Schule angeeignet. Im Normalfall ist diese Umschulung nicht mit Kosten verbunden, der Träger ist die Kirche bzw. das jeweilige Bundesland. Zeitlich muss mit einem Rahmen von 18 bis zu 24 Monaten kalkuliert werden, für den Erwerb aller Zusatzqualifikationen kann es bis zu drei Jahren dauern.

In besonderen Fällen, wie beispielsweise in Berlin, herrscht ein sehr gravierender Mangel an Lehrern. So wurden dort auch im Bereich der Grundschulen auch Quereinsteiger eingestellt, obwohl diese teils über keine pädagogische Vorbildung verfügten. Der Lehrermangel kann also als Chance gesehen werden, in diesen Beruf einen guten Einstieg zu finden. Viele Städte ziehen bereits nach und bieten Programme an, in denen Lehrer per Umschulung ausgebildet werden. Im Projekt in Berlin werden mehr als 50 % der Lehrkräfte in der Grundschule durch Quereinsteiger gestellt. Tendenz steigend: Denn es werden zukünftig mehr Kinder eingeschult, als vorausgeplant.

Um zu erfahren, in welchen Fächern dringend Lehrkräfte gesucht werden, empfiehlt sich ein Besuch auf der Seite des Kultusministeriums. Dort werden regelmäßig Informationen bereitgestellt.

 

Reguläres Studium: Lehramt

Lehrer werden- ein anspruchsvolles Ziel, das viele Möglichkeiten eröffnet. Der Bedarf nach Lehrern wird steigen, da in den nächsten Jahren viele zur Zeit noch tätige Lehrkräfte in Rente gehen. Vor allem in den so genannten “MINT”-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) werden Kräfte händeringend gesucht.
Voraussetzungen für den Studiengang Lehramt sind die allgemeine Hochschulreife oder eine gleichwertige Ausbildung bzw. Abschluss. Bei Fächern wie Kunst, Sport oder Musik wird zudem auch eine Eignungsprüfung durchgeführt.
Die Regelstudienzeit hängt natürlich zunächst davon ab, ob der Absolvent sich auf die Grund-, Haupt- oder Realschule entscheidet. Auch Sonderschulpädagogik ist ein möglicher Zweig.

Das Studium gliedert sich im Regelfall in drei Bereiche, die Grundlagen der Didaktik und der Erziehungswissenschaften sowie der jeweilige Fachbereich. Zwei Fächer werden im Bachelor festgelegt.

 

Studium Sozialmanagement

Als Schnittstelle zwischen sozialem Bereich und der freien Wirtschaft, vermittelt dieser Studiengang umfangreiche Fachkenntnisse im betriebswirtschaftlichen Bereich.
Sowohl Inhalte aus der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, als auch der Personal- und Unternehmensführung sind gefragt. Aussichten für eine berufliche Zukunft sind die Supervision, sowie Beratung in wirtschaftlichen Unternehmen und Konzernen.

Studienrelevante Themen, die während der 8 Semester behandelt werden sind unter Anderem:

  • Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
  • Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
  • Statistik und empirische Sozialforschungg
  • Theoretische Grundlagen der Sozialen Arbeit
  • Kosten und Leistungsrechnung
  • Controlling und Personal
  • Marketing

Die Jobchancen sind in vielen Betrieben gut, denn das Sozialmanagement setzt sich nicht nur mit sozialen Aspekten, sondern klassischer Ökonomie auseinander. Das Einstiegsgehalt liegt bei ungefähr 30000 € pro Jahr. Nach einigen Jahren beruflicher Erfahrung ist ein Gehalt von 48000 € pro Jahr durchaus realistisch.

 

 

Quellen:
https://weiterbildungsfinder.de/familientherapeut/
https://www.sueddeutsche.de/karriere/soziales-leben-profis-fuer-beziehungen-1.2897120
https://weiterbildungsfinder.de/familientherapeut/
https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/informationen/linkliste/berufs-und-fachverbaende-fachgesellschaften/
https://www.sozialpaedagogik-fernstudium.de/selbststaendigkeit-alltag-oder-risiko.html
https://www.studycheck.de/studium/sozialmanagement

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