Wenn Sie als Tierheilpraktikerin oder als Tierheilpraktiker tätig sind, versuchen Sie, kranke Tiere zu heilen oder Erkrankungen vorzubeugen. Dazu greifen Sie jedoch nicht auf die Mittel der Schulmedizin zurück. Sie wenden dabei die alternative Medizin an, die in der Regel auf der Homöopathie beruht.
Sie behandeln die Tiere mit pflanzlichen Mitteln und versuchen auf diese Weise, ihre Beschwerden zu lindern. Ein wichtiger Ansatz der alternativen Medizin besteht außerdem darin, dass Sie nicht nur darum bemüht sind, die Symptome einer Krankheit zu heilen. Es geht hierbei vielmehr darum, die komplexen Ursachen für Störungen im Umfeld der Tiere zu erkennen und zu beseitigen. Darüber hinaus ist die Beratung der Tierhalter in diesem Beruf sehr wichtig. Sie geben den Besitzern wichtige Tipps, wie sie das Leben der Haustiere so gestalten können, dass Krankheiten überhaupt nicht auftreten.
Um als Tierheilpraktiker tätig zu sein, gibt es mehrere Alternativen. Sie können beispielsweise eine eigene Praxis eröffnen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Sie einen mobilen Service einrichten und die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung besuchen. Darüber hinaus können Sie die Tätigkeit des Heilpraktikers als erweiterten Dienst eines Tierarztes anbieten. Dabei führen Sie die Tätigkeit direkt in der Tierarztpraxis aus.
Diese Voraussetzungen sollten Sie für die Umschulung zum Tierheilpraktiker mitbringen:
- Tierliebe
- Empathie
- Medizinisches Grundverständnis
- Gewissenhaftigkeit
- Der Wille, selbständig tätig zu sein
Die Zukunftsaussichten für Tierheilpraktiker
Nach verschiedenen Umfragen hält mehr als ein Drittel der deutschen Haushalte ein Haustier. Die Tendenz ist dabei steigend. Dies bedeutet, dass Ihnen bei dieser Tätigkeit viele potenzielle Kunden zur Verfügung stehen. Dennoch ist etwas Vorsicht geboten. Denn nach wie vor zieht die Mehrheit der Tierhalter bei einer Erkrankung die Schulmedizin vor. Obwohl auch in diesem Bereich immer mehr Menschen eine alternative Behandlungsmethode für ihr Haustier wählen, kann es oftmals schwierig sein, als Tierheilpraktiker auf eine ausreichende Anzahl an Patienten zu kommen.
Daher ist es bei dieser Tätigkeit stets sinnvoll, sie in Verbindung mit anderen Dienstleistungen anzubieten. Wenn beispielsweise ein Tierarzt, ein Hundetrainer oder ein Tierpfleger über eine Ausbildung zum Tierheilpraktiker verfügt, kann er durch diesen zusätzlichen Service seine Berufschancen verbessern, ohne jedoch allein auf diese Tätigkeit angewiesen zu sein.
Inhalte und Dauer der Tierheilpraktiker-Umschulung
Die Berufsbezeichnung Tierheilpraktiker ist nicht geschützt. Aus diesem Grund gibt es keine einheitlichen Vorschriften für die Inhalte und die Dauer der Umschulung. Allerdings gibt es einige Themenbereiche, die bei fast allen Kursen auf dem Programm stehen. Dazu zählt in erster Linie die Anatomie der Tiere. Diese stellt eine wichtige Grundlage dar, um den Organismus und die Krankheiten der Patienten zu verstehen. Darüber hinaus lernen Sie die Wirkstoffe der verschiedenen Produkte aus dem Bereich der Naturheilkunde kennen. Sie befassen sich außerdem mit speziellen Therapieverfahren für Tiere und Sie lernen die wichtigsten Grundlagen der Tätigkeit in einem Labor kennen. In vielen Kursen steht auch die Tierpsychologie auf dem Lehrplan.
Da die Ausbildung zum Tierheilpraktiker nicht gesetzlich geregelt ist, kann es auch bei der Länge der Kurse zu erheblichen Unterschieden kommen. In der Regel beträgt die Ausbildungsdauer jedoch etwa zwei Jahre.
Für wen eignet sich die Umschulung zum Tierheilpraktiker?
Die wichtigste Bedingung, um den Beruf des Tierheilpraktikers auszuüben, besteht darin, dass Sie sich gerne mit Tieren beschäftigen. Darüber hinaus sollten Sie mit viel Sorgfalt arbeiten und eine große Eigeninitiative aufweisen, um sich in diesem Bereich eine Existenz aufzubauen. Am besten eignet sich diese Umschulung für Personen, die bereits in einem ähnlichen Bereich tätig sind. Tierpfleger, Hundetrainer oder Tierarzthelfer verfügen nicht nur bereits über viele wichtige Grundkenntnisse im Umgang mit Tieren. Darüber hinaus haben sie in der Regel bereits ein gutes Netzwerk in diesem Bereich, das dabei hilft, Patienten zu finden.
Die Förderungsmöglichkeiten
Leider sind die Möglichkeiten, um eine Förderung für die Umschulung zum Tierheilpraktiker zu bekommen, stark begrenzt. Bei der Ausbildung zum Tierheilpraktiker handelt es nich um keinen anerkannten Ausbildungsberuf. Beim Jobcenter können Sie in der Regel nur einen Antrag auf Förderung (zum Beispiel Bildungsgutschein) stellen, wenn es sich um eine Weiterbildung handelt. Da Sie jedoch fast alle Kurse zum Tierheilpraktiker berufsbegleitend durchführen können, besteht in vielen Fällen die Möglichkeit, auch ohne Zuschüsse eine derartige Umschulung durchzuführen.
Anbieter für die Umschulung
Einer der wichtigsten Anbieter für die Ausbildung zum Tierheilpraktiker ist Paracelsus. Diese Bildungseinrichtung arbeitet eng mit dem Verband Deutscher Tierheilpraktiker zusammen. Daher ist diese Ausbildungsstätte besonders anerkannt. Sie verfügt in ganz Deutschland über Filialen, sodass Sie fast immer ein geeignetes Angebot in der Nähe Ihres Wohnorts finden.
Alternative Fernstudium
Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, an einem Präsenzlehrgang teilzunehmen, bietet es sich an, ein Fernstudium zu absolvieren. Wenn Sie sich für diesen Beruf interessieren, profitieren Sie davon, dass mehrere deutsche Fernschulen die Ausbildung zum Tierheilpraktiker als Fernlehrgang anbieten.
Beispielsweise finden Sie entsprechende Angebote beim ILS, bei der SGD und bei anderen Bildungseinrichtungen. Alternativ können Sie sich hier auch zum Heilpraktiker oder zum Homöopathen im Bereich der Humanmedizin ausbilden lassen.
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