Die Arbeit mit Tieren erfreut zahlreiche Menschen. Während viele Berufe aus einer Ausbildung hervorgehen, können Sie bei Interesse auch einige von Ihnen durch eine Umschulung erlernen. Der nachfolgende Artikel listet die fünf beliebtesten Umschulungsberufe mit Tieren, welche den Weg in abwechslungsreiche Tätigkeiten offenbaren.
Tierpfleger bzw. Tierpflegerin
Tierpfleger gehört für viele Kinder zum Traumberuf, durch nur selten können Erwachsene ihren Wunsch in die Tat umsetzen. Der Ausbildungsberuf lässt sich auch im Zuge einer Umschulung oder einer zweiten Ausbildung absolvieren. Die Umschulung zum Tierpfleger wird in Zoos, Tiergärten oder Tierparks angeboten. Auch Forschungseinrichtungen, Tierheime, Tierpensionen oder Tierkliniken kommen als möglicher Umschulungsort in Frage, wodurch Interessenten ein breites Tätigkeitsfeld erhalten. In allen Einrichtungen widmen Sie sich vorranging der Pflege der Tiere. Je nach Arbeitsplatz können Sie auch mit der Aufzucht des Nachwuchses betraut werden.
Generell werden mehrere Fachrichtungen bei der Ausbildung bzw. Umschulung zum Tierpfleger unterschieden:
- Forschung und Klinik
- Tierheim und Tierpension
- Zoo
Die herkömmliche Ausbildung zum Tierpfleger im Dualsystem umfasst drei Jahre. Aufgrund der bisherigen Berufserfahrung profitieren Umschüler von einer kürzeren Ausbildungszeit. Die ausgewählte Umschulungseinrichtung legt hierbei selbstständig den Umschulungszeitraum fest. Rechtliche Voraussetzungen für die Umschulung existieren bis dato nicht. Als praktische Voraussetzung für die Umschulung geltem eine Tierliebe, eine körperliche Belastbarkeit sowie eine gute Beobachtungsgabe.
Tiermedizinischer Fachangestellter bzw. Tiermedizinische Fachangestellte
Der Tiermedizinische Fachangestellte, häufig unter dem Begriff Tierarzthelfer bekannt, unterstützt den Tierarzt bei der Erledigung seiner täglichen Aufgaben. Aus diesem Grund werden Tierarzthelfer meist bei Tierarztpraxen und -kliniken beschäftigt. Während und nach der Behandlung übernehmen Sie die Betreuung der Tiere. Ebenfalls zählen assistierende Tätigkeiten bei chirurgischen Eingriffen zum Arbeitsalltag des tiermedizinischen Fachangestellten. Beispielsweise bereiten sie die notwendigen Instrumente für die Eingriffe vor, desinfizieren die Körperstellen der Tiere sowie die Instrumente und übernehmen Laborarbeiten. Die beraterischen Aufgaben der Fachkräfte beinhalten unter anderem Gespräche mit den Tierhaltern bezüglich Fütterungszeiten und anderen Informationen.
Interessieren Sie sich für eine Umschulung zum tiermedizinischen Fachangestellten, besuchen Sie standardmäßig Vollzeitlehrgänge, da es sich bei diesem Beruf um einen Ausbildungsberuf mit drei Jahren Zeitdauer handelt. Während dieser Vollzeitlehrgänge absolvieren Sie Praktika in infrage kommenden Einrichtungen, damit Sie Ihr Know-how anwenden können.
Tierheilpraktiker/in
Der Beruf des Tierheilpraktikers ist keine geschützte Berufsbezeichnung und fällt folglich nicht unter die klassischen Ausbildungsberufe. Aus diesem Grund steht die Umschulung zum Tierheilpraktiker jeder Person offen, welche generelles Interesse am Umgang und der Pflege von Tieren besitzt. Die Aufgaben des Tierheilpraktikers liegen darin, kranken Tieren zu helfen und eventuellen Erkrankungen vorzubeugen. Hierbei nutzt er nicht die übliche Schulmedizin, sondern greift auf alternative Heilmittel aus der Homöopathie zurück. Zugleich führt der Tierheilpraktiker beratende Gespräche mit den Tierhaltern durch. Inhalt dieser Gespräche sind Ratschläge bezüglich Haltung, damit Krankheiten erst gar nicht auftreten können.
Da der Tierheilpraktiker kein geschützter Beruf ist, legen die verschiedenen Anbieter der Umschulung immer andere Inhalte und Ausbildungszeiten fest. Interessieren Sie sich für eine Umschulung, müssen Sie folglich ausführlich Recherche betreiben, um einen passenden Umschulungslehrgang zu finden.
Tierphysiotherapeut/in
Die Tätigkeit des Tierphysiotherapeuten gehört zum Bereich der Tiermedizin und ähnelt jeder des Tierarztes sowie des Tierheilpraktikers. Der Tierphysiotherapeut behandelt körperlich kranke Tiere und hilft ihnen bei ihrer Genesung durch den Einsatz verschiedenster Behandlungsmethoden. Hauptbestandteil der Umschulung zum Tierphysiotherapeuten ist der Bewegungsapparat unterschiedlicher Tiere sowie mögliche Behandlungsmethoden. Alle Interessenten erlernen im Zuge der Ausbildung den Aufbau der Bewegungsapparate von Tieren und auftretenden Störungen.
Ebenfalls gehören Kontaktgespräche mit den Tierhaltern zum Beruf. Der Tierphysiotherapeut arbeitet eng mit dem behandelten Tierarzt zusammen und erstellt gemeinsam mit ihm Behandlungspläne und eine Anamnese. Möchten Sie eine Umschulung zum Tierphysiotherapeut durchführen, können Sie dies deutschlandweit tun. Viele Institute spezialisieren sich auf Hunde und Pferde sowie andere Tierarten, wobei die Umschulung meist ein bis zwei Jahre in Anspruch nimmt.
Tierpsychologe / Tierpsychologin
Der Tierpsychologe bzw. die Tierpsychologin beschäftigt sich vorranging mit den Verhaltensauffälligkeiten verschiedenster Tiere. Hierbei widmen sich die besonderen Psychologen nicht nur den Tieren, sondern ebenfalls den Tierhaltern, da viele Auffälligkeiten aus einer falschen Haltung resultieren. Die Umschulung zum Tierpsychologen beinhaltet Kenntnisse der Verhaltungsforschung und der experimentellen wie humanen Psychologie. Der Tierpsychologe nimmt eine beratende Position ein. Er informiert den Tierhalter über das Verhalten sowie die Bedürfnisse seines Tieres, berät ihn über geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Erziehungsmethoden, führt Verhaltenstherapien durch und erstellt Gutachten. Ebenfalls arbeitet der Tierpsychologe mit einem Tierarzt zusammen, um individuelle Therapiepläne zu entwickeln. Die Berufsbezeichnung ist in Deutschland nicht geschützt, wodurch ebenfalls keine Ausbildung vorgeschrieben wird.
Durchschnittlich dauert die Umschulung ein bis zwei Jahre. Möchten Sie eine Umschulung zum Tierpsychologen betrieben, bieten sich beispielsweise Fernstudiengänge an, welche durch Praktika und Wochenendseminare ergänzt werden.