Demenzbetreuer und Demenzbetreuerinnen übernehmen die soziale Betreuung und die hauswirtschaftliche Versorgung sowie gegebenenfalls auch die Grundpflege hilfsbedürftiger Menschen mit Demenz. Sie helfen ihnen bei der Bewältigung des täglichen Alltages, z. B. beim Essen und bei der Körperpflege.
Sie betreuen demenzkranke Menschen dahingehend, mit der neuen Lebenssituation umgehen zu können und gestalten ihren Alltag mit Aktivitäten, die auf persönlichkeits- kreativitäts- und bewegungsfördernde Effekte abzielen.
Demenzbetreuer/-innen arbeiten entweder im Haushalt von demenzkranken Menschen oder in Pflegeeinrichtungen. Bei der Betreuung nehmen sie sich viel Zeit für die Betroffenen, indem sie z. B. Gespräche mit ihnen führen, einige Geschichten aus dem Leben anhören und sich mit ihnen zusammen Fotoalben anschauen. Ferner fördern sie Gruppenaktivitäten mit anderen demenzkranken Menschen, indem sie z. B. mit ihnen basteln, musizieren, lesen, Gesellschaftsspiele spielen und zusammen kochen.
Weiterhin übernehmen sie bei einer Tätigkeit in einem privaten Haushalt die Bewältigung desselben und helfen den zu Betreuenden bei Amtsgängen, unterstützen sie bei Problemen und trösten sie bei Trauerfällen von Verwandten und Freunden.
Medizinisches Grundverständnis sollte für diese Umschulung vorhanden sein, da eine Demenz nicht nur auf psychisch-seelischer, sondern auch auf psychischer Ebene Auswirkungen hinterlässt. somit müssen Demenzbetreuer auch wissen, wann sie selbst nicht mehr intervenieren können und medizinisches Fachpersonal einschreiten muss. Darauf werden Sie im Rahmen der Umschulung auch vorbereitet.
Zukunftsaussichten
Demenz ist eine Krankheit, die sich statistisch von der Häufigkeit her erhöht. Demenz kann immer noch nicht geheilt werden. Einer Studie zufolge kann sie jedoch durch viele Maßnahmen verhindert werden, wie z.B. durch eine Grippeimpfung, wie eine Studie aus dem Jahr 2021 an mehreren tausend US-Veteranen zeigt.Viele Demenzkranke bestehen darauf, weiterhin in ihrer Wohnung bzw. in ihrem Haus zu wohnen. Damit erhöht sich eine Vergrößerung des Arbeitsmarktes, wenngleich in Pflegeeinrichtungen häufig mehrere Demenzkranke auf eine Betreuungsschicht kommen. Daher stehen die Zukunftsaussichten in einem positiven Licht.
Mit der Absolvierung einer Aufstiegsweiterbildung nach der Umschulung kann eine leitende Position eingenommen werden.
Inhalte und Länge der Umschulung
Zunächst werden den Umschülern und Umschülerinnen Grundkenntnisse sowie ein vertiefendes Wissen über die Betreuung von hilfebedürftigen Menschen (was psychische Erkrankungen und geistige Behinderungen mit einschließt), ehe konkret auf Demenzerkrankungen spezialisiert wird. Es werden Betreuungskonzepte und deren Umsetzung vermittelt. Die angehenden Demenzbetreuer/-innen werden in Gesprächen mit Demenzkranken geschult, was spezielle Techniken erforderlich macht, die ein Einfühlungsvermögen und eine große Geduld voraussetzen.
Sie lernen darüber hinaus die Grundkenntnisse in der Pflege und der Pflegedokumentation sowie die Hygieneanforderungen kennen. Vertiefte Kenntnisse in der Ersten Hilfe und die Vermittlung eines Verhaltenskodexes in Notfallsituationen gehören ebenso zum Lehrplan wie hauswirtschaftliche und ökotrophologische Lehrinhalte. Ferner werden die Umschüler/-innen in Haftungs- und Betreuungsrecht geschult.
Während der Umschulung werden Praktika absolviert, die praktische Erfahrungen vermitteln sollen. Diese werden in der Regel in entsprechenden Pflegeeinrichtungen durchgeführt.
Die Umschulungsdauer beträgt in der Regel 7 Monate und kann bei besonderen Gründen (z. B. wegen der Ausübung eines ähnlichen Berufes) verkürzt werden.
Zielgruppe der Umschulung
Ein Mindestabschluss ist gesetzlich nicht geregelt, sondern wird von den entsprechenden Bildungseinrichtungen vorgegeben. Einige von ihnen erfordern eine vorherige Berufserfahrung in der Altenpflege.
Vor der Aufnahme der Umschulung ist teilweise die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs in Form eines ärztlichen Attests nachzuweisen.
Es sollte der Spaß an der Arbeit mit älteren und / oder pflegebedürftigen Menschen vorhanden sein sowie ein hohes Maß an Empathie und Geduld im Umgang mit ihnen. Auch ist ein freundliches und vertrauenswürdiges Auftreten gefordert, um die Sympathie der Patienten und Patientinnen zu gewinnen. Meistenteils sind ein pädagogisches Geschick und eine gute Auffassungsgabe erwünscht.
Ferner sollte eine Affinität zu hauswirtschaftlichen Tätigkeiten vorliegen. Da die Verhaltensweisen sowie die Unterschiede im Verhalten der zu betreuenden Menschen wahrgenommen werden muss, ist eine gute Beobachtungsfähigkeit für die Aufnahme der Tätigkeit relevant.
Förderung
Die Umschulung zum Demenzbetreuer bzw. zur Demenzbetreuerin wird in der Regel von der Bundesagentur für Arbeit gefördert, insofern besondere Gründe vorliegen (z. B. Unzufriedenheit mit dem alten Beruf, körperliche oder psychische Beschwerden bei der Ausübung des vorigen Berufes).
Anbieter der Demenzbetreuer-Umschulung
Da es sich um eine rein schulische Umschulung handelt, wird sie in Berufsfachschulen, Berufskollegs oder anderen Bildungseinrichtungen durchgeführt, z.B. in Hamburg und Bonn. Die Praktika werden in Pflegeeinrichtungen absolviert. In einigen Fällen finden sie auch in privaten Haushalten statt.
Verwandte Bereiche der Umschulung als Fernstudium
Alternative Berufe zum Demenzbetreuer bzw. zur Demenzbetreuerin sind Altenpflegehelfer bzw. Altenpflegehelferin, Fachkraft zur Pflegeassistenz und Gesundheits- und Krankenpflegehelfer bzw. Gesundheits- und Krankenpflegehelferin.
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