Umschulung zum Elektroniker/ zur Elektronikerin Automatisierungstechnik

Fachkräfte für Automatierungstechnik benötigen ein erweitertes Verständnis für technische Zusammenhänge.

Wenn Sie wegen gesundheitlicher Probleme ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können oder wenn Sie aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation durch Arbeitslosigkeit bedroht sind, kann eine Umschulung eine sinnvolle Lösung sein. Für Menschen, die ein hohes technisches Interesse haben und die auch mit Computern gut umgehen können, kann die Umschulung zum Elektroniker oder zur Elektronikerin in der Automatisierungstechnik eine neue Chance darstellen.

Dieser Beruf bringt ein abwechslungsreiches und interessantes Aufgabengebiet mit sich und außerdem haben Sie so die Möglichkeit, durch ein modernes Berufsfeld Ihre Zukunftschancen zu verbessern.

 

Die Arbeit als Elektroniker für Automatisierungstechnik

Wenn Sie sich für diesen Beruf entscheiden, übernehmen Sie die Einrichtung und Steuerung hochkomplexer Industrieanlagen. Diese Anlagen sind computergesteuert, weshalb Sie zunächst ein entsprechendes Programm entwickeln müssen, um die Maschinen in Betrieb nehmen zu können. Nach der Programmierung der Anlagen müssen diese getestet werden, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Außerdem sind die Elektroniker für Automatisierungstechnik auch für die Kontrolle und Wartung der Maschinen zuständig.

Sie arbeiten dabei in erster Linie in größeren industriellen Anlagen verschiedener Branchen. Sie können beispielsweise im Maschinenbau, in der Automobilindustrie oder in der chemischen Industrie tätig werden, doch gibt es noch viele weitere Möglichkeiten.

 

Die Zukunftsaussichten für Elektroniker für Automatisierungstechnik

Die Automatisierung industrieller Prozesse schreitet immer weiter voran. Auf diese Weise wird weniger Personal für die einfachen Aufgaben im Fertigungsprozess benötigt, was den Unternehmen höhere Gewinne gewährleistet. Auf der anderen Seite werden jedoch immer mehr hoch spezialisierte Fachkräfte benötigt, die diese komplexen computergesteuerten Anlagen einrichten können. Aus diesem Grund ist bereits jetzt die Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich recht hoch.

Da davon auszugehen ist, dass der Prozess der Automatisierung in der Industrie immer stärker fortschreiten wird, bedeutet dies, dass die Berufsaussichten für Elektroniker im Bereich Automatisierungstechnik auch in Zukunft sehr gut sein werden.

 

Die Inhalte der Umschulung

Die gewöhnliche Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik dauert 3,5 Jahre. Sie kann entweder im Dualen System erfolgen oder in einem schulischen Lehrgang. Wenn Sie jedoch bereits über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, können Sie auch einen speziellen Umschulungslehrgang absolvieren. Dieser findet als schulischer Lehrgang statt und enthält in der Regel auch ein umfangreiches Praktikum, um auch die praktischen Fähigkeiten in diesem Bereich zu erwerben.

Die Ausbildungsdauer beträgt in diesem Fall lediglich zwei Jahre. Im Rahmen der Umschulung werden Ihnen theoretische Grundlagen im Bereich der Mathematik, Technik und Physik vermittelt. Darüber hinaus werden auch viele praktische Fähigkeiten, die für den Betrieb einer modernen Industrieanlage notwendig sind, vermittelt. Sie erwerben zum einen die Computerkenntnisse, die Sie zur Programmierung der Geräte benötigen, doch werden Ihnen auch die technischen Fähigkeiten vermittelt, die Sie für die Wartung beherrschen müssen.

 

Für wen eignet sich die Umschulung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik?

Die Umschulung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik eignet sich für alle Menschen, die zum einen technische Zusammenhänge leicht verstehen können, die zum anderen aber auch das notwendige handwerkliche Geschick mitbringen, das für die Instandhaltung der Fertigungsanlagen notwendig ist. Wenn Sie in Ihrem bisherigen Beruf in einem handwerklichen oder technischen Bereich tätig sind, ist dies sicherlich ein großer Vorteil, allerdings keine notwendige Voraussetzung.

Wenn Sie die Umschulung aus gesundheitlichen Gründen anstreben, ist es sehr wichtig, diese Berufswahl mit Ihrem behandelnden Arzt abzusprechen. Zwar müssen Sie hier keine schwere körperliche Belastung aushalten, doch mittelschwere Arbeit wird sicherlich auf Sie zukommen.

 

Bewerbung für eine Umschulung zum Elektroniker/zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik

Grundlegendes zum Bewerbungsverfahren

Eine Umschulung zum/zur Elektroniker/Elektronikerin für Automatisierungstechnik setzt mindestens einen Hauptschulabschluss voraus. Bewerber sollten Interesse an Kleinstarbeit und Präzisionsarbeit haben, sowie ein solides technisches Verständnis und auch Grundbegriffe der Mathematik und Physik beherrschen.

In diesem Berufsbild arbeitet man überall dort, wo die Automatisierungstechnik zum Einsatz kommt. Das ist heutzutage bei den meisten großen Fertigungsunternehmen der Fall, sei es in der Automobilindustrie, in der Maschinenfertigung oder aber auch bei allen anderen Unternehmen, die Automatisierung nutzen. Daraus ergeben sich viele Möglichkeiten, um sich zu bewerben. Von Vorteil kann dabei sein, dass kein Ortswechsel erforderlich ist, da sehr viele Unternehmen in diesem Bereich Bedarf haben. Interessierte sollten sich daher zunächst einmal anschauen, in welcher Branche ihr größtes Interesse liegt. Suchen Sie auch nach Alternativen. Oft sind mittelständische Unternehmen besonders im technischen Bereich in Nischen Marktführer und ihr Name ist dem Laien nicht sofort ein Begriff.

Unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ ist dieser Beruf in jedem Fall zukunftsträchtig und wird auch in Zukunft immer neue Herausforderungen bereithalten. Das Gehalt liegt üblicherweise zwischen 19.000 und 36.000 Euro im Jahr. Die teils sehr hohen Kosten der Weiterbildung werden von der Agentur für Arbeit teils ausgeglichen.

 

Was gehört in die Bewerbung und was nicht?

Eine klassische Bewerbung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik sollte beinhalten: Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und relevante Qualifikationen. Fachfremde Zeugnisse oder Qualifikationen, die keinerlei Bezug zu dem Berufsbild des Elektronikers haben, wie beispielsweise Arabischkenntnisse etc. sollten nicht besonders hervorgehoben werden. Wichtig ist ein kurzes, prägnantes Anschreiben, ein aktuelles Foto und eine besondere Betonung der naturwissenschaftlichen Begabung. Relevante Praktika oder selbst erworbene Fähigkeiten in dem technischen Bereich sollten auf jeden Fall in die Bewerbungsunterlagen mit eingeschlossen werden. Am besten ist es, man schickt ein PDF-Dokument, da heutzutage nurmehr wenige Unterlagen auf postalischem Wege übermittelt werden.

Da Sie Ihre zukünftige Ausbildungsstätte von Vorkenntnisse, sofern diese vorhanden sind, in jedem Fall überzeugen sollten, könnten Sie hier auch kreativ tätig werden. Sie haben einmal bereits einen Lichtschalter gebaut? Wunderbar, schicken Sie ihn ebenfalls einfach zu. Besonders große Unternehmen bekommen sehr viele Bewerbungen zugeschickt. Mit selbstbewussten und kreativen Lösungen stechen Sie aus der Masse heraus.

 

Aufbau und Gliederung der Bewerbung als Elektroniker/Elektronikerin für Automatisierungstechnik

Zu der elektronischen Bewerbung gehört auch eine Email, die möglichst kurz zusammenfassen sollte, wofür man sich bewirbt und welche Unterlagen man mitschickt. Alles andere findet sich dann im Anhang in folgender Reihenfolge: Das Anschreiben, der tabellarische Lebenslauf, relevante Zeugnisse und Qualifikationen sowie sonstige Nachweise. Kann man Fachkenntnisse im technischen Bereich in irgendeiner Form nachweisen, darf dieser Nachweis auf keinen Fall fehlen.

Das Anschreiben ist der wichtigste Teil einer Bewerbung. Dabei sollte auf folgende Fragen eingegangen werden: Für welche Umschulung bewerben Sie sich und warum bewerben Sie sich dafür genau bei diesem Betrieb? Haben Sie bereits Erfahrung mit dem Berufsbild des Elektronikers sammeln können? Worin besteht Ihre Motivation, sich genau für diesen Beruf zu bewerben? Worin erkennen Sie die Wichtigkeit des Berufs? Gehen Sie hier auch gerne auf zukunftsträchtige Entwicklungen innerhalb der Branche wie beispielsweise dem Stichwort „Industrie 4.0“ ein. Das zeigt dem potentiellen Arbeitgeber, dass Sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben und genuines Interese daran haben.

 

Muster: Anschreiben für eine Bewerbung zur Umschulung zur Fachkraft für Automatisierungstechnik

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Aussicht, den Beruf des Elektronikers für Automatisierungstechnik bei Ihnen erlernen zu dürfen, ist für mich von sehr hohem Wert. Sie gehören in Deutschland zu den größten Automobilherstellern und sind als Arbeitgeber in der ganzen Region sehr geschätzt. Die hohe Qualität Ihrer Fahrzeuge und der dahinterstehenden Technik habe ich immer sehr bewundert.

Mein Name ist Stefan Holzmeister und ich habe nach meinem Realschulabschluss eine Lehre als Verwaltungsfachangestellter begonnen, habe aber bereits erkannt, dass darin nicht meine Passion liegt. Auch privat macht es mir viel mehr Vergnügen, eigene elektronische Anlagen wie selbst entworfene Lautsprecher zu bauen. Aus diesem Grund würde es mich sehr freuen, meine Leidenschaft bei Ihnen zum Beruf machen zu dürfen. Ich halte die Automatisierungstechnik im Zeichen von „Industrie 4.0“ für eine sehr zukunftträchtige Anwendungstechnik und bin überzeugt, dass Ihr Unternehmen in einer der führenden Positionen in diesem Bereich sein wird. Daher würde ich gerne an dieser neuen Entwicklung teilnehmen und im Zuge einer Weiterbildung in Ihrem Betrieb zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen wollen.

Ich würde mich sehr geehrt fühlen, für Ihren Betrieb tätig werden zu dürfen und wäre auch gerne bereit, Ihnen eine Arbeitsprobe zu liefern.
Über Ihre Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

Hochachtungsvoll,

Stefan Holzmeister

 

Folgen einer positiven Bewerbung

Besonders bei sehr großen Unternehmen kann ein Bewerbungsprozess sehr lange in Anspruch nehmen. Haben Sie also etwas Geduld. War Ihre Bewerbung erfolgreich, dauert die Ausbildung zum/zur Elektroniker/in im Regelfall 3,5 Jahre. Können Sie bereits Vorkenntnisse nachweisen, so ist es möglich, dass die Dauer verkürzt wird.

 

Die Förderungsmöglichkeiten

Wenn Sie eine Umschulung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik anstreben, weil Sie aufgrund einer schlechten Arbeitsmarktsituation in Ihrem bisherigen Beruf nicht weiterarbeiten können, ist das Arbeitsamt die beste Anlaufstelle. Wenn Ihr Berater die Umschulung genehmigt, können Sie einen Bildungsgutschein erhalten, um den Lehrgang zu bezahlen und außerdem kommt das Arbeitsamt auch für Fahrtkosten und für Ihren Lebensunterhalt auf.

Wenn Sie wegen gesundheitlicher Beschwerden umschulen müssen, hängt die Förderung davon ab, ob es sich um eine Berufskrankheit oder eine gewöhnliche Erkrankung handelt. Im ersten Fall muss die Berufsgenossenschaft für die Umschulung aufkommen, im zweiten Fall hingegen ist die Rentenversicherung zuständig.

 

Fernstudiengänge im technischen Bereich

Wenn Sie sich für einen technischen Beruf interessieren, gibt es auch viele Möglichkeiten, sich diese Fähigkeiten im Rahmen eines Fernstudiums anzueignen. Da Sie dieses berufsbegleitend durchführen können, sind Sie finanziell unabhängig, selbst wenn Ihnen die Finanzierung verweigert wird. Einen interessanten Einstieg kann ein Grundkurs Elektronik darstellen. Darüber hinaus gibt es noch viele stärker spezialisierte Angebote, wie beispielsweise die Ausbildung zum Techniker in der Elektrotechnik oder zum Maschinenbautechniker.

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