1. Grundlagen der Umweltmanagementsysteme und umweltrechtliche Grundlagen
2. Informationen zu Umweltverfahren und relevante Gesetze
3. Wesentliche Aspekte der Arbeitssicherheit
4. Kommunikationskenntnisse und Wissenswertes zur Schulung von Mitarbeitern
5. Wissen zum Qualitätsmanagement beziehungsweise Planung und Umsetzung von Audits
Wesentlicher Bestandteil der Ausbildung zum UMB ist die DIN EN ISO 14001, beziehungsweise die Anwendung des Umweltrechts auf diese Norm. Bei der Verfahrenstechnik werden Sie im Schwerpunkt technische Umweltverfahren erlernen. Messtechniken und Methoden der technischen Abfallbehandlung werden erläutert.
Für die Gewährleistung der Arbeitsplatzsicherheit werden Ihnen die Betriebssicherheitsverordnung, technische Regeln und DGUV – Vorschriften, Gefährdungsbeurteilungen und Informationen zum Explosionsschutz vermittelt.
Die Leitung von Projekten und Schulung von Mitarbeitern zu Themen des Umweltschutzes fallen ebenfalls in den Aufgabenbereich eines UMB. Daher werden Ihnen Methoden für das Projektmanagement und Kompaktwissen zur Kommunikation beigebracht. Hierbei wird der Schwerpunkt auf Kommunikation in dem Bereich Umweltmanagement nach der DIN EN ISO 14001 gelegt.
Für das Qualitätsmanagement spielt neben der DIN EN ISO 14001 die EMAS (ergänzende Aspekte und Anforderungen) eine entscheidende Rolle. Sie erlernen die Anwendung beziehungsweise praktische Umsetzung der Norm anhand von Fallbeispielen. Die Planung und Umsetzung von internen und externen Audits gemäß DIN EN ISO 14001 und EMAS wird ebenfalls gelehrt.
Wie lange dauert die Umschulung im Umweltmanagement?
Es besteht keine gesetzliche Vorgabe für die Dauer des Lehrgangs. Die Zeitspanne dieser Weiterbildung ist somit abhängig vom jeweiligen Anbieter und der Ausbildungsvariante (Vollzeit oder Teilzeit). Das Zertifikat kann somit nach zwei Wochen bis zu zehn Monaten nebenberuflich erworben werden und somit deutlich kürzer als bei einer regulären Umschulung.
Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen, um sich zum Umweltmanagementbeauftragten umschulen lassen zu können?
Für diese Weiterbildung ist bei den meisten Anbietern eine Ausbildung oder ein Studium im kaufmännischen oder technischen Bereich Voraussetzung. Einige Institutionen akzeptieren auch Quereinsteiger, die allerdings Vorkenntnisse im Umweltschutz- und Energiebereich haben sollten. In der Regel kann dann eine etwa 3-jährige Berufstätigkeit in diesem Bereich auch schon genügen. Zielgruppe sind somit Fachkräfte, die ihr vorhandenes Wissen erweitern wollen beziehungsweise eine Karriere im Umweltmanagement anstreben. Bei einigen Instituten sind überdies PC-Kenntnisse gefordert, da es sich um Online-Schulungen handelt und somit selbsterklärend ist.
Für wen ist die Weiterbildung geeignet?
Die Position der Umweltmanagementbeauftragten verbindet sehr unterschiedliche Anforderungen:
- Interesse an rechtlichen Fragestellungen, Sinne für die Wichtigkeit von betrieblicher Compliance
- rechtliche und technische Perspektive auf betrieblichen Umweltschutz
- Durchsetzungsvermögen und überzeugendes Auftreten auch gegenüber Vorgesetzten
- Ausgeprägtes Interesse an Führung und Entscheidung mit hohem Verantwortungsbewusstsein
- Gewissenhaftigkeit bei der Dokumentation von ausstehenden und vorgenommenen Maßnahmen
- Sie sind ein Spezialist im Umweltmanagement, können sich jedoch auch in die Arbeitsbereich der umsetzenden Abteilungen hineindenken und bei deren Problemen und Herausforderungen Hilfestellung leisten
Welche Prüfungen müssen Sie als zukünftiger Umweltmanager ablegen?
Bei den meisten Anbietern werden Sie eine Abschlussprüfung ablegen, die die gesamten gelehrten Inhalte abfragt. Dabei werden besonders die Methoden, Prinzipien sowie Verfahrenswege des Umweltmanagements nach der DIN EN ISO 14001 abgefragt. Die Form der Prüfung ist unterschiedlich. Sie kann in Präsenzform oder als Online-Prüfung erfolgen. Meistens wird das Multiple-Choice-Prinzip angewendet.
Da es sich nicht um eine gesetzlich geregelte Umschulung bzw. Weiterbildung handelt, sind die Vorgaben der jeweiligen Institution überlassen. Sofern keine gesonderte Prüfung geschrieben wird, werden die Inhalte im Kurs im Rahmen von Aufgaben zu den einzelnen Teilgebieten geprüft.
Wie sieht der Berufsalltag im Umweltmanagement aus?
Das Tätigkeitsfeld eines Umweltmanagers ist sehr vielseitig und abhängig von der jeweiligen Branche und dem Betrieb. Der Umweltmanagementbeauftragte sorgt dafür, dass die gesetzlichen Bestimmungen des Umweltschutzes im jeweiligen Unternehmen erfüllt werden. Überdies evaluieren und verbessern Sie die bestehenden und geplanten Umweltschutzmaßnahmen innerhalb der Firma. Sie überwachen also den Umgang mit Rohstoffen und Energien für einen sparsamen Umgang und implementieren Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs. Die Verbesserung der Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz fallen ebenfalls in Ihren Aufgabenbereich. Sofern ein neues Gesetz verabschiedet wird oder innerbetrieblich neue Prozesse eingeführt werden, ist es Ihre Aufgabe die Folgen für die Firma abzuschätzen.
Im Arbeitsalltag haben Sie dabei Kontakt mit den verschiedenen Abteilungen der Firma sowie externen Behörden. Es kann auch zu Ihren Aufgaben gehören, dass Sie Mitarbeiter im Umgang mit Gefahrenstoffen schulen oder die Geschäftsführung von neuen Maßnahmen überzeugen müssen. Neben fachlichen Kenntnissen ist also Kommunikationsgeschick gefordert.
Wann wird eine Umschulung zum Umweltmanagementbeauftragten vom Jobcenter oder der Arbeitsagentur finanziert?
Grundsätzlich handelt es sich bei der Finanzierung einer Umschulung oder Weiterbildung durch das Jobcenter oder die Arbeitsagentur um eine staatliche Förderungsmaßnahme. Diese Förderung ist für Personen vorgesehen, die …
… von Arbeitslosigkeit bedroht sind, beziehungsweise Fälle, in denen die Arbeitslosigkeit dadurch abgewandt werden kann.
… arbeitslos sind und die Arbeitslosigkeit dadurch beendet werden kann.
… keinen Berufsabschluss haben.
In allen Fällen erfolgt vorab ein Gespräch mit dem Sachbearbeiter des jeweiligen Kostenträgers (z.B. Arbeitsagentur, Jobcenter). Er entscheidet, ob die Bedingungen erfüllt sind und die Weiterbildung in Ihrem Fall zielführend ist. Sofern dies zutrifft, erhalten Sie einen sogenannten Bildungsgutschein.
Wichtig ist, dass die vorgesehene Weiterbildung für die Förderung zugelassen ist. Prinzipiell ist die Fortbildung zum Umweltmanagementbeauftragten förderungsfähig, d.h. sie kann komplett über die Arbeitsagentur oder das Jobcenter finanziert werden. Die Bildungseinrichtung, bei der Sie die Ausbildung machen wollen, benötigt hierfür allerdings eine Zulassung durch eine fachkundige Stelle. Sofern dies der Fall ist, können Sie Ihren Bildungsgutschein einlösen. In der Regel vermerken die Institutionen die Zertifizierung auf der Homepage.
Sie können es aber auch selbst über KURSNET, die Aus- und Weiterbildungsdatenbank der Arbeitsagentur, prüfen. Hier sind alle förderfähigen Kurse, beziehungsweise Anbieter, die die Weiterbildung zum Umweltmanagementfachbeauftragten fördern, vermerkt.
Wie viel verdient man während der Umschulung zum Umweltmanager?
Da es sich teils um eine schulische oder meist nebenberufliche Weiterbildung handelt, werden Sie keine zusätzlichen Einnahmen erzielen. Sofern Sie die berufsbegleitende Teilzeitvariante wählen, können Sie Ihren Job weiter ausüben, sodass sie nicht auf Ihr Gehalt verzichten müssen und die Kosten der Weiterbildung werden in der Regel vom Arbeitgeber übernommen. Entscheiden Sie sich für die Weiterbildung bei bestehender Arbeitslosigkeit, dann sollten Sie einen Bildungsgutschein über die Arbeitsagentur oder das Jobcenter beantragten.
Wie sind die Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten von Umweltmanagementbeauftragten?
Als Umweltmanagementbeauftragter haben Sie gute Berufsaussichten und sind auf dem Arbeitsmarkt weiter gut gefragt (Stand Frühjahr 2021). Der Schutz der Umwelt durch Effizienzsteigerung gewinnt zunehmend an Bedeutung und kann sich auch finanziell für Unternehmen positiv auswirken. Mit dieser Ausbildung entscheiden Sie sich für ein gefragtes und innovatives Arbeitsfeld. Unternehmen bauen zunehmend auf ein nachhaltiges Umweltmanagement und als Experte können Sie helfen die Umweltleistung der Betriebe kontinuierlich zu verbessern. Für Umweltmanagentbeauftragte bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen wie Dienstleistung, Handel, Handwerk, Energieversorger, produzierendes Gewerbe, öffentliche Verwaltung und kommunale Unternehmen.
Die Verdienstmöglichkeiten als Umweltmanagementbeauftragter sind gut. Dabei ist das Gehalt jedoch unterschiedlich und abhängig von den folgenden Faktoren:
- Einsatzort beziehungsweise Bundesland
- Größe des Betriebs
- Branche
- vorhandene Berufserfahrung
- die sonstige Berufsausbildung
Das Gehalt reicht von 2500 bis zu 6000 Euro brutto monatlich. In Führungspositionen kann ein höherer Verdienst erzielt werden.
Gibt es Alternativen, die per Fernstudium absolviert werden können?
Die Weiterbildung als Umweltmanagementbeauftragter kann von zu Hause aus absolviert werden. Dies ist bei verschiedenen Anbietern möglich. Der Online-Kurs dauert etwa 10 Monate bei einer Lerndauer von 10 Stunden pro Woche und kann flexibel neben der Arbeit absolviert werden. Die Lerninhalte umfassen alle relevanten Bereiche, insbesondere auch
- Umweltmanagementsysteme nach Eco Management and Audit Scheme (EMAS) und DIN EN ISO 14001
- Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 und Energieaudit
Die moderaten Kosten der Online-Weiterbildung können entweder durch einen Bildungsgutschein gedeckt werden, in jedem Fall jedoch steuermindernd in der Einkommenssteuererklärung geltend gemacht werden. Diese Weiterbildungsanbieter schicken Ihnen gerne kostenlos und unverbindlich weitere Informationen zu:
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