Servicefahrer/innen widmen sich voll und ganz der mobilen Dienstleistung. Nach der Umschulung liefern sie Pakete aus, erledigen Kurierdienste oder erfüllen andere Services des Kernprogramm ihres Berufes. Gleichzeitig erfordert der Transport von Waren und Dienstleistungen gewisse Kenntnisse im Bereich der Ladungssicherheit und Lieferscheine. Deshalb wissen Servicefahrer/innen im Regelfall, wie Touren zu planen sind und wie sie die Ladungssicherheit durchführen.
Der Kontakt zu Kunden zählt ebenfalls zum Aufgabengebiet der Servicefahrer. In diesem Bereich kommt es insbesondere darauf an, die Waren abzuliefern oder die Rechnungen ordnungsgemäß abzuwickeln. Der routinierte und kompetente Umgang mit Abrechnungen, Ladungsräumen und Verkehrssicherheit gehört deshalb zur täglichen Berufspraxis von ServicefahrerInnen.
Wie sind die Zukunftsaussichten nach der Umschulung als ServicefahrerIn?
Die Zukunftsperspektiven sind ausgezeichnet. In Zeiten, in denen immer mehr Dienstleistungen digital und über das Internet angeboten werden, sind Servicefahrer/innen stetig gefragt. Der Online-Versandhandel boomt und damit auch die Paketbranche. Die Zukunftsperspektive einer Umschulung zum Servicefahrer oder zur Servicefahrerin ist deshalb überwiegend positiv. Denn der Transport von Waren und Services benötigt den Einfluss und die Koordination von und durch Menschen. Ein Arbeitsplatz ist Servicefahrer/innen in naher Zukunft absolut sicher.
Zulassungsvoraussetzungen für die Umschulung zum/zur ServicefahrerIn
Der Beruf des Servicefahrers ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, auf den Sie sich in verkürzter Zeit umschulen lassen können. Während die Ausbildung entweder zwei Jahre direkt bei dem jeweiligen Paketzustelldienst dauert, ist auch eine nur vier Monate dauernde Ausbildung bei der IHK (mit IHK-Prüfung) möglich. Letztere werden nicht selten über Zeitarbeitsfirmen oder Personaldienstleister an die Paketlieferdienste vermittelt. Wer seine Umschulung direkt bei einem Paketzustelldienst absolviert, verdient in der Regel mehr.
Reicht Bildungsreife bzw. Hauptschule aus, wenn man als Servicefahrer arbeiten möchte?
Ja, die Umschulung und der spätere Job des Servicefahrers erfordert nur einen Hauptschulabschluss. Der Beruf ist sogar auch für Schulabgänger ohne Abschluss geeignet. Diese könnten beispielsweise den Hauptschulabschluss nachholen, es wird jedoch nicht verlangt. Ohne Schulabschluss werden Sie ebenso mit einem Bildungsgutschein durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter finanziell fördern.
Welche Anforderungen müssen zukünftige Lieferanten für die Umschulung erfüllen?
Bei einer Umschulung müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden, damit Ihre Bewerbung erfolg hat:
- die deutsche Sprache in Schrift und Wort,
- generell genügt ein Hauptschulabschluss, nur selten wird die Mittlere Reife verlangt.
- Sie brauchen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Wenn Sie bereits Busfahrer sind oder mehrjährige Fahrpraxis haben, erleichtert das natürlich die Bewerbung.
- Eine Weiterbildung zum/zur ServicefahrerIn geht mit einem Führerschein einher. Das ist normalerweise mindestens die Führerscheinklasse A (bis 3.5 Tonnen). Es können unter Umständen aber auch Führerscheine der Klasse B und C nötig sein.
- Da Servicefahrer/innen je nach Branche Transporter oder sogar LKW fahren, sind hervorragende Fahrkenntnisse unabdingbar.
- Gute körperliche Verfassung sowie eine gewisse Belastbarkeit: Servicefahrer müssen schwere Paket auch mal in den fünften Stock ohne Aufzug bringen.
- Bei manchen Arbeitgeber müssen Sie im Schichtdienst arbeiten.
- Als ServicefahrerIn gehören Früh-, Spät- und Nachtdienste zum Berufsbild dazu.
- Der Beruf des Servicefahrers ist mit Stress verbunden. Leider verhalten sich Mitmenschen im Strassenverkehr wenig rücksichtsvoll. Selbst wenn Ihre Nerven blank liegen, wird beim Kontakt zu Kunden ein grundlegendes Maß an Höflichkeit und Hilfsbereitschaft erwartet.
Gleichzeitig sind Touren zeitlich zu planen sowie die Ladung passend zu sichern. Allein aus diesen Gründen darf die Mathematik, insbesondere die Grundrechenarten, Prozent- und Bruchrechnung, nicht vernachlässigt werden.
Muss ich den Führerschein vor der Umschulung zu Servicefahrer schon haben?
Nein, sollten Sie sich für die Umschulung zum Servicefahrer interessieren, aber noch keinen Führerschein besitzen, dann ist das in der Regel kein Problem. Wenn die Umschulung über das Arbeitsamt oder Jobcenter finanziert wird, dann bekommen Sie auch den erforderlichen Führerschein Klasse A, B und gegebenenfalls auch Klasse C mitfinanziert.
Wie lange dauert die Umschulung zum /zur ServicefahrerIn?
Die Dauer der Umschulung orientiert sich an der geregelten Ausbildung zum Servicefahrer oder zur Servicefahrerin und dauert mindestens vier Monate. Wenn Sie die Umschulung in Vollzeit bei einem Paketzusteller wie DHL, Hermes oder UPS absolvieren möchten, dann dauert diese Weiterbildung bis zu 2 Jahre (24 Monate).
Die Umschulung direkt bei einem Paketzustelldienst ist in der Regel finanziell besser, da Sie nach der Umschulung besser bezahlt und unmittelbar von DHL, DPD oder UPS bezahlt werden.
Welche Inhalte lernt man während der Weiterbildung?
Bei Umschulung zum/zur ServicefahrerIn lernen Auszubildende, wie Touren zu planen sind und wie mit Kunden umzugehen ist. Dazu gehören ebenfalls die Abwicklung von Zahlungen, das Planen von Touren sowie die Annahme von Waren und das richtige Be- und Entladen der Fahrzeuge. Grundlegende Kenntnisse der Verkehrs- und Betriebssicherheit sind essentiell. Diese Inhalte sind auch für Auszubildende wesentlicher Bestandteil der Weiterbildung.
Während der zweijährigen, klassischen Ausbildung erwerben Auszubildende in der Berufsschule zusätzliche Inhalte in allgemein bildenden Fächern. Dazu zählen beispielsweise Sozialkunde, Deutsch oder Wirtschaftskunde. Zudem kommen berufsspezifische Inhalte zum Tragen, wie Lagerlogistik.
Die Umschulung folgt im Kern dem gleichen thematischen Ablauf wie eine Ausbildung. Der größte Unterschied besteht jedoch in der verkürzten Ausbildungsdauer. Das führt zu reduzierten Inhalten bei der Umschulung. Die Weiterbildung zum/zur ServicefahrerIn erfordert vor allem fahrzeugtechnisches Verständnis und einen kompetenten Umgang mit Kunden und Zahlungsabläufen. Dies lernen UmschülerInnen innerhalb der 4 bis 24 Monate, je nach Umschulungsanbieter und Ausbildungsbetrieb. Wer noch keinen Führerschein hat, muss diesen parallel erwerben.
Ausbildung zum/zur ServicefahrerIn finanzieren – diese Möglichkeiten gibt es!
Keine Sorgen wegen der Kosten – es gibt Möglichkeiten der staatlichen Finanzierung. Die Umschulung zum/zur ServicefahrerIn lässt sich für gewöhnlich durch einen Bildungsgutschein finanziell unterstützen. Den Bildungsgutschein können UmschülerInnen bei zugelassenen Anbieter oder einem Ausbildungsbetrieb wie DHL, Hermes und UPS einlösen.
Wann finanziert die Agentur für Arbeit die Umschulung zum Lieferanten?
Das Arbeitsamt übernimmt die Kosten der Weiterbildung, wenn Sie arbeitssuchend sind oder zwar noch einen Job haben, aber von Arbeitslosigkeit bedroht sind (also bald den Job verlieren könnten). Auch wenn Sie bereits weniger als 12 Monate arbeitslos sind, ist die Arbeitsagentur für Sie zuständig. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin und lassen Sie sich erklären, ob Sie den Bildungsgutschein bekommen können.
Nach § 81 SGB III fördert das Arbeitsamt Bewerber mit einem Bildungsgutschein, wenn die Umschulung oder Weiterbildung
notwendig ist, um sie bei Arbeitslosigkeit beruflich einzugliedern, eine ihnen drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden oder weil bei ihnen wegen fehlenden Berufsabschlusses die Notwendigkeit der Weiterbildung anerkannt ist, die Agentur für Arbeit sie vor Beginn der Teilnahme beraten hat und die Maßnahme und der Träger der Maßnahme für die Förderung zugelassen sind.
Zahlt das Jobcenter einer Umschulung zum Servicefahrer?
Ja, auch das Jobcenter fördert eine Umschulung oder Weiterbildung zum Servicefahrer, wenn Sie die oben genannten Voraussetzungen erfüllen und länger als ein Jahr arbeitslos sind. Sie müssen sich unbedingt vom Jobcenter beraten lassen, nur dann übernimmt der Staat die Kosten der Ausbildung.
ServicefahrerIn werden: Umschulung berufsbegleitend in Teilzeit oder per Abendschule machen
Wer sich neben dem Beruf weiterbilden möchte, kann die Umschulung zum/zur Servicefahrer / Servicefahrerin sowohl in der Abendschule oder im Teilzeitmodell berufsbegleitend erledigen. Wer in möglichst kurzer Zeit in den neuen Beruf starten möchte, sollte die Umschulung in Vollzeit machen. Die Weiterbildung lässt sich zwar auch in Teilzeit machen, jedoch wird sie in Teilzeit vom Jobcenter oder der Agentur für Arbeit nur finanziert, wenn Sie relevante Gründe angeben können, warum Sie nur in Teilzeit umschulen können (zum Beispiel Kinderbetreuung oder Pflege eines Angehörigen).
Wie viel kostet die Weiterbildung zum/zur ServicefahrerIn?
Die Kosten der Weiterbildung zum/zur ServicefahrerIn besteht aus folgenden Komponenten:
- Kosten des Führerscheins und Klasse A, gegebenenfalls auch Klassen B und C
- Gebühren für Schulung und Prüfungen
- Lebensunterhalt während der Umschulung in Teilzeit.
Wenn Ihre Umschulung staatlich unterstützt wird, zum Beispiel durch einen Bildungsgutschein, dann müssen Sie für keine Kosten aufkommen. Jedoch kann es teuer werden, wenn Sie die Weiterbildung zum Servicefahrer / zur Servicefahrerin nicht beenden. Wenn Sie die Umschulung ohne triftigen Grund abbrechen, kann das Arbeitsamt oder Jobcenter die Kosten der Umschulung von Ihnen als Rückzahlung verlangen. Eine entsprechende Regelung muss in Ihren Unterlagen ausdrücklich geregelt sein. Fehlt sie, dann kann keine Rückzahlung verlangt werden.
Wenn Sie die Umschulung abbrechen, weil Sie länger krank sind, dann wird das nicht als Abbruch gewertet. Sie müssen jedoch den Bildungsgutschein neu beantragen, wenn Sie sich später doch noch zum Lieferant umschulen lassen müssen.
Was muss ich bei der Bewerbung für die Ausbildung zum/zur ServicefahrerIn beachten?
Die Bewerbung für eine Umschulung zum/zur ServicefahrerIn entspricht dem Standard einer herkömmlichen Bewerbung. Das bedeutet, in eine Bewerbung gehört eine DIN A4 Seite mit einem Anschreiben sowie ein Lebenslauf mit Passbild und entsprechende Zeugnisse und Nachweise.
Bei einer Bewerbung ist es wichtig, auf die Rechtschreibung und Grammatik zu achten. Aber auch der Inhalt ist essenziell – Beantworten Sie gedanklich in Ihrem Text folgende Fragen: Warum will ich mich zum Servicefahrer umschulen lassen? Welche Voraussetzungen für diesen Berufe erfülle ich? Warum möchte ich genau bei diesem Paketzustelldienst / Arbeitgeber / Umschulungsanbieter die Umschulung machen?
Wer sich für eine Stelle bzw. eine Weiterbildung zum/zur ServicefahrerIn bewirbt, sollte darauf achten, die Qualifikationen hervorzuheben. Dazu zählen beispielsweise vorhandene Führerschein und wenn es der Wahrheit entspricht der Hinweis auf die Fahrpraxis ohne Unfälle.
Eine vorangegangene Ausbildung, insbesondere wenn sie in einem verwandten Bereich stattgefunden hat, ist vorteilhaft. Gleiches gilt für die Berufserfahrung.
Wer im Übrigen in seiner Freizeit gerne Reisen mit dem Auto plant oder durchführt, bei Umzügen mit dem eigenen Fahrzeug helfend zur Seite steht, kann mit seiner Bewerbung positiv auffallen.
Wer bietet die Servicefahrer-Umschulung an?
Die klassische Ausbildung im dualen System erfolgt normalerweise in logistischen Betrieben (Speditionen, Transportunternehmen und ähnliche Servicedienstleister) und Berufsschulen. Bei einer Umschulung ist dies etwas anders. Diese Weiterbildung übernehmen im Regelfall Bildungsträger, die Umschulungen im Bereich Logistik und Dienstleistung anbieten. Alternativ können Sie die Umschulung zum Lieferanten auch bei der IHK machen.
Wichtig: Bevor Sie bei Umschulungsanbieter anfragen, lassen Sie sich vom Jobcenter oder Arbeitsamt beraten. Ohne die vorherige Beratung können Sie keine staatliche Finanzierung durch einen Bildungsgutschein bekommen.
Umschulung zum Servicefahrer bei DHL
Alle Paketzustelldienste bieten betriebliche Umschulungen zum Servicefahrer an, aber DHL ist bei den Bewerbern am beliebtesten. Wenn Sie Ihre Umschulung direkt bei DHL absolvieren, sind Ihre Chancen nach der Umschulung in ein festes Anstellungsverhältnis übernommen zu werden, hoch. DHL zahlt in der Branche die besten Löhne und bietet die besten Arbeitsverhältnisse.
Wenn Sie direkt bei einem Paketzustelldienst umschulen möchten, dann bewerben Sie sich auch bei Hermes, DPD und UPS, denn die betrieblichen Umschulungsplätze sind seltener und begehrt.
Umschulung per Fernstudium – wie geht das?
Der Beruf ServicefahrerIn lässt sich nicht unmittelbar in einem Fernstudium erlernen. Aber ein Fernstudium kann Ihre Karrierechancen nach der Umschulung massiv erhöhen. An deutschen Fernschulen werden verschiedene Studiengänge angeboten, die sich mit Themenbereichen, Dienstleistung und Logistik befassen.
Ein Fernstudium in der Logistik bietet sich in diesem Fall an. Aber auch ein Fernkurs in Betriebswirtschaft (BWL mit Schwerpunkt Logistik) ist ideal. Fernkurse sind weniger schwer und zeitaufwendig, als eine Präsensstudium an der Fachhochschule oder Universität. Mit einem geringeren Aufwand können Sie sich weiter qualifizieren und so vom Lieferanten zum Mitarbeiter im Paketzentrum hocharbeiten. Mit der Arbeitserfahrung als Servicefahrer werden Sie in begehrter Kandidat sein.
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Zum/zur ServicefahrerIn als Quereinsteiger – Tipps
Sie können einen Quereinstieg ohne Umschulung, Ausbildung oder Weiterbildung zum Servicefahrer schaffen, solange Sie einen Führerschein haben. Ein fehlender Schulabschluss oder ein kompletter Neustart im Leben ist als ServicefahrerIn durchaus machbar.
Allerdings haben Quereinsteiger ohne Ausbildung oder ähnliche Vorerfahrungen zwei Nachteile:
- Die meisten Quereinsteiger bekommen Arbeitsangebote nur über Subunternehmer, Personaldienstleister und Zeitarbeitsfirmen. Die Bezahlung ist dort bei gleicher Leistung schlechter, als bei den Paketzustelldiensten selbst. Tatsächlich arbeiten viele Quereinsteiger sogar bei weniger Gehalt mehr, da die Konditionen der Arbeitsverträge schlechter sind.
- Wenn Sie später zu einem Paketzustellungsdienst direkt angestellt werden möchten, dann werden Sie sowieso eine Umschulung oder Weiterbildung machen müssen. Langfristig ist ein Quereinstieg ohne Umschulung für Lieferanten und Servicefahrer finanziell nicht günstig.