Umschulung zum/ zur Technischen Modellbauer/in

3D-Modelle sind unerlässlich in der Automobilindustrie. © podsolnykh - Fotolia.com
3D-Modelle sind unerlässlich in der Automobilindustrie. © podsolnykh – Fotolia.com

Technische Modellbauer fertigen Modelle an, die als Vorlage für den weiteren Fertigungsprozess dienen. Die Modelle stellen die Grundlage für Einzel- und Serienanfertigungen sowie für Demonstrationen dar. Bei der Fertigung nutzen Modellbauer den Computer und weitere Technik, arbeiten jedoch auch per Hand. Mitunter fertigen sie speziell benötigte Werkzeuge selbst an, meist arbeiten sie jedoch nach genauen Vorgaben und nicht auf Grundlage eigener Entwürfe. Ihre Arbeit ist Grundlage für den Bau von Fahrzeugen wie Flugzeugen, Schiffen oder Autos, aber auch sie schaffen auch Modelle z. B. für Bügeleisen, Armaturen oder Autositze.

Der Beruf des technischen Modellbauers unterteilt sich in drei verschiedene Fachrichtungen, deren Ausbildungs- und Berufsinhalte sich hinsichtlich ihrer Spezialisierung unterscheiden.

Technische Modellbauer der Fachrichtung Anschauung arbeiten vor allem mit den Materialien Holz, Kunststoff, Metall, Papier und Pappe. Daraus fertigen sie nach Vorgabe maßstabsgetreue Modelle. Zur Planung nutzen sie dabei spezielle Software mit 2D- und 3D-Ansichten. Die Herstellung der Modellteile erfolgt per Hand und/oder mithilfe computergestützter Verfahren. Desweiteren gestalten sie die Oberfläche des Modells, Überprüfen eigenverantwortlich die Genauigkeit ihrer Arbeit und halten die Modelle instand. Wenn notwendig, führen sie auch Änderungen nach Kundenwunsch durch.

Technischer Modellbauer der Fachrichtung Gießerei hingegen schaffen Modelle für Gießereierzeugnisse. Sie arbeiten mit Holz, Kunststoff und Metall. Vorlage sind dabei meist Zeichnungen. Bei ihrer Arbeit achten sie auf das Produktionsverfahren, die Eigenschaften des Materials und die Anzahl der zur fertigenden Endprodukte. Als Teil ihrer Aufgabe verfassen sie Fertigungspläne und -verfahren. Auf Grundlage ihrer Modelle stellen sie Formen her, die für die Fertigung des Endprodukts verwendet werden.

Technischer Modellbauer der Fachrichtung Karosserie und Produktion arbeiten vornehmlich mit Holz, Kunststoff, Metall und speziellen Formstoffen. Sie fertigen Modelle von Karosserieteilen oder ganzen Fahrzeugen sowohl für die Einzel- als auch die Serienanfertigung. Sie arbeiten sehr genau und maßstabsgetreu und nutzen dabei in der Regel computergestützte Verfahren. Außerdem müssen sie bei ihrer Arbeit den zukünftigen Einsatz eines Teils im Gesamtprodukt berücksichtigen, um passgenau arbeiten zu können. Desweiteren sorgen sie für die Haltbarkeit der Modelle und nehmen bei Bedarf Anpassungen und Reparaturen vor.

Je nach Fachrichtung ergeben sich unterschiedliche Einsatzgebiete. In der Fachrichtung Anschauung wird vorrangig im Fahrzeug-, Maschinen- und Musterbau gearbeitet. Der Einsatzort sind Werkstätten und Büros. Mit der Fachrichtung Gießerei arbeiten Modellbauer vor allem in Gießereien und Modellbaubetrieben. Bei der Fachrichtung Karosserie und Produktion kommen Betriebe des Fahrzeugbaus als mögliche Einsatzorte hinzu.

 

Zukunftsaussichten nach der Umschulung

Mit der immer ausgefeilteren Technik und den Anforderungen an Produkte steigen die Produktionskosten. Deswegen sind Designer und Hersteller immer stärker darauf angewiesen, auf Modelle zurückzugreifen, um die Funktionsfähigkeit und die Optik ihrer Projekte zu testen. Gleichzeitig genügt es schon lange nicht mehr, Modelle mit ein paar kurzen Handgriffen zu fertigen. Es werden hoch präzise Anschauungsobjekte benötigt, deren Fertigung von der Zeichnung bis zum Herstellungsprozess ohne Computer nicht denkbar ist. Der Beruf des technischen Modellbauers ist sehr anspruchsvoll, denn er muss technisches Wissen mit handwerklichem Können verbinden, sodass gut ausgebildete Fachkräfte sehr gesucht sind.

 

Zielgruppe

Die meisten Ausbildungsstätten erwarten einen mittleren Bildungsabschluss. Bei entsprechender Eignung werden auch Bewerber mit Hauptschulabschluss ausgebildet. Gesetzlich vorgeschrieben ist keine bestimmte Vorbildung.
Wichtig für technische Modellbauer ist räumliches Vorstellungsvermögen und handwerkliches Geschick, um die Vorgaben exakt umsetzen zu können. Grundlage des Berufs sind Mathematik, Chemie und Werkstoffkunde. Oft müssen Maße und Abstände berechnet werden und das Zusammenwirken von Werkstoffen beachtet. Desweiteren müssen Modellbauer zuverlässig, sorgfältig und mit Liebe zum Detail arbeiten können.

 

Inhalt und Länge der Ausbildung

Die Ausbildung zum technischen Modellbauer dauert 3,5 Jahre und findet dual parallel in einer Berufsschule und einem Ausbildungsbetrieb statt. In der Berufsschule werden Kenntnisse in den Fächern Chemie, Mathematik, Werkstoffkunde und Werkzeuge vermittelt. Einen Schwerpunkt bildet das technische Zeichnen. Desweiteren werden die Grundlagen zur Gesundheits- und Arbeitssicherung thematisiert. Die Auszubildenden lernen das Erstellen von Fertigungsunterlagen, was beim Be- und Verarbeiten von Werkstoffen zu beachten ist und wie ein Modell nach Kundenvorgaben vorbereitet, gefertigt und präsentiert wird. In der praktischen Ausbildung werden die gelernten Inhalte an einem oder mehreren Projekten umgesetzt.

 

Kosten und Förderung

Die duale Ausbildung in Berufsschule und Betrieb wird vergütet. Die Höhe der Bezahlung richtet sich nach der Region und dem Ausbildungsbereich in Industrie, Handel oder Handwerk. Als Orientierung können folgende Zahlen dienen: im ersten Ausbildungsjahr erhalten die Lehrlinge ca. 815 bis 845 Euro, im zweiten 869 bis 891 Euro, im dritten Jahr ca. 929 bis 956 Euro und im letzten Jahr schließlich 976 bis 1.010 Euro. Die genaue Höhe hängt jedoch von den tariflichen Einbindungen des Betriebs und der Region der Ausbildung ab. Maßgeblich sind die Vereinbarungen im Ausbildungsvertrag. Hinzu kommen können Kosten für die Prüfungsanmeldung sowie für Lernmaterialien und ggf. eine auswärtige Unterkunft.

 

Anbieter

Die Ausbildung kann in einschlägig tätigen Betrieben, die zur Ausbildung berechtigt sind, durchgeführt werden, z. B. in der Automobilbranche. Die großen Automobilkonzerne bieten oft eigene Stellen an. Ansprechpartner kann weiterhin die Industrie- und Handelskammer der Region sein.

 

Alternative als Fernstudium

Je nach gewünschter Spezialisierung bieten sich statt einer Ausbildung verschiedene Studien auch als Fernstudium an. Möglich ist ein Bachelor-Abschluss in Fahrzeugtechnik, wer sich für die Ausbildung technischer Modellbauer Karosserie und Produktion interessiert. Statt der Fachrichtung Anschauung kommt ein Studium in Produkt- oder Industriedesign in Betracht. Alternativ zur Gießerei kann Metallurgie oder Hüttenwesen als Studienfach in Frage kommen.

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