Umschulung zum/ zur Industriemechaniker/in

Maschinen kaputt? Jetzt müssen Sie ran! © Nataliya Hora - Fotolia.com
Maschinen kaputt? Jetzt müssen Sie ran!
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Die Umschulung zum Industriemechaniker wird gerne vom Arbeitsamt oder Jobcenter finanziell gefördert, denn die verkürzte Ausbildungen führt zu einem Engpass-Beruf mit hoher Nachfrage seitens der Arbeitgeber auf dem Stellenmarkt. Nach nur 2 bis 3 Jahren Ausbildungsdauer sind Sie als Industriemechaniker Experte für einen reibungslosen Ablauf bei Maschinen und in Fertigungsanlagen. Wer sich gehaltstechnisch noch weiter verbessern möchte, findet viele Weiterbildungsangebote zur Spezialisierung. Erfahren Sie im folgenden alles zum Tätigkeitsfeld eines Industriemechanikers und den Zulassungsvoraussetzungen, Förderungsmöglichkeiten und einer Umschulung in Vollzeit, Teilzeit oder als berufsbegleitendes Fernstudium. 

 

Was macht ein ausgebildeter Industriemechaniker?

Das Einsatzfeld von Industriemechanikern nach der Umschulung ist groß. Sie stellen Maschinenbauteile her und setzen diese in die Geräte ein. Dabei stellen sie sicher, dass die Maschinen ordnungsgemäß arbeiten. Außerdem sind sie für die Wartung und Instandsetzung zuständig. Werden für bestehende Maschinen oder Anlagen neue Regelungen erlassen, kümmern sie sich um die erforderlichen Anpassungen.

Des Weiteren kümmern Industriemechaniker sich um die Fehlerdiagnose und Reparatur, wenn eine Maschine fehlerhaft arbeitet. Sie nutzen spezielle Diagnoseverfahren, um den Fehler zu finden, tauschen beschädigte Teile aus und fertigen bei Bedarf die nötigen Ersatzteile selbst an. Hauptsächlich arbeiten sie mit Metall und Kunststoff. Ggf. informieren sie sich in der Fachliteratur über spezielle Funktionsweisen. Teilweise arbeiten sie auch mit Kollegen der Elektronik oder der Mechatronik zusammen. Bei ihrer Arbeit müssen sie geordnet und strukturiert vorgehen, um Fehler zu vermeiden. Außerdem sind sie für die Einweisung in instandgesetzte Geräte zuständig. Sie erläutern den Mitarbeitern die Funktionsweise und geben Sicherheitshinweise. Desweiteren beachten sie die Qualitätsstandards der Unternehmen und wirken bei deren Verbesserung und der Arbeitssicherung mit.

 

Wo arbeiten Industriemechaniker nach der Umschulung?

Industriemechaniker finden ihren Einsatz z. B. in Fertigungsanlagen der Automobilhersteller und ihrer Zulieferer. Sie arbeiten für Verkehrsbetriebe, in Industrieunternehmen aller Art und im Energie-Sektor. Des Weiteren finden sie ihre Arbeitsplätze beispielsweise in der Textil-, Elektro- oder Lebensmittelindustrie. Eigentlich kommt kein modernes Industrieunternehmen ohne gut ausgebildete Industriemechaniker aus, was die hohe Nachfrage erklärt.

 

Zukunftsaussichten

Industriemechaniker sind aufgrund ihrer Ausbildung vielseitig einsetzbar. Sie können in vielen Branchen Arbeit finden. Da sie bei ihrer Tätigkeit sowohl teamfähig sein als auch mit moderner Technik umgehen können müssen, ist die Nachfrage nach Industriemechanikern gleichbleibend hoch. Sie sind Facharbeiter mit Spezialwissen, die von Unternehmen gesucht werden.

 

Zielgruppe

Für die Ausbildung ist rechtlich keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Schulen oder Betriebe können jedoch eigene Zugangskriterien festlegen. Meist wird zumindest ein mittlerer Bildungsabschluss verlangt, in der Regel genügt ein Hauptschulabschluss. Desweiteren sollten Bewerber Interesse am Umgang mit Zahlen und Daten haben und sorgfältig arbeiten können. Außerdem erwarten die Schulen oder Betriebe meist Beharrlichkeit und Teamfähigkeit. Wichtig sind Kenntnisse in Physik, Mathematik, Werken und Technik sowie Informatik.

Ideal ist die Umschulung zum Industriemechaniker für alle, die bereits in der Industrie arbeiten und sich weiter qualifizieren möchten. Metallbauer mit Berufserfahrung können sich zum Beispiel verkürzt in nur zwei Jahren zum Industriemechaniker weiterbilden.

 

Inhalt und Länge der verkürzten Ausbildung

Die Dauer der Umschulung hängt stark davon ab, ob sie als betriebliche oder schulische Umschulung absolviert wird. Die Inhalte sind hingegen identisch und der Lernstoff kann nur reduziert werden, wenn der Umschüler fundierte Vorkenntnisse mitbringt.

 

Wie lange dauert die Umschulung zum Industriemechaniker?

Die reguläre Ausbildung dauert 3,5 Jahre in Vollzeit und findet in der Regel dual (Umschulungsbetrieb mit Berufsschule) statt. In der Berufsschule wird u. a. die Theorie der Mechanik unterrichtet, zum Beispiel wie Bauelemente gefertigt werden, was beim Installieren von steuerungstechnischen Systemen zu beachten ist und wie technische Systeme geplant und umgesetzt werden können. Teilweise ist auch eine rein schulische Ausbildung bei Umschulungsanbietern mit eigenen Werkstätten möglich. Dann dauert die Umschulung bei Vorkenntnissen nur zwei Jahre.

 

Kann man auch in Teilzeit sich zum Industriemechaniker umschulen lassen?

Ja, die Umschulung kann auch in Teilzeit absolviert werden und verlängert sich dann zu um etwa ein weiteres Jahr. In der Regel wird die Berufsschule in vollem Umfang besucht und der betriebliche Ausbildungsteil um die Hälfte der Stunden gekürzt. Eine Teilzeitumschulung bei einem schulischen Anbieter ist oft, aber nicht immer möglich. Fragen Sie direkt bei dem Umschulungsanbieter nach. Für die finanzielle Förderung  der Umschulung zum Industriemechaniker durch das Arbeitsamt gelten Besonderheiten: Für gewöhnlich wird sie nur bewilligt, wenn die eigenen betreuungsbedürftige Kinder beaufsichtigen oder einen nahen Angehörigen pflegen möchten.

 

Was lernt man in der der Umschulung?

In der verkürzten Ausbildung werden von den Betrieben Kern- und Fachqualifikationen vermittelt. Die Kernqualifikationen sind in allen metallverarbeitenden Berufen gleich. So werden Werkstoffeigenschaften vermittelt, das Inspizieren, Pflegen und Warten von Betriebsmitteln sowie Grundlagen der Steuerungstechnik. Als fachspezifisches Wissen lernen Industriemechaniker außerdem, wie Störungen an Maschinen festgestellt, Inspektionspläne erstellt oder Arbeitsabläufe optimiert werden können. Weitere Inhalte können aus den Wahlpflichtbereichen Feingerätebau, Instandhaltung oder Produktionstechnik erworben werden. Die Angebote des Wahlbereiches variieren je nach Einrichtung.

 

Kosten und Förderung

Ausbildungen, die dual erfolgen, werden vergütet. Die genaue Höhe hängt von der Branche des Betriebs, seiner tariflichen Bindung und seiner Region ab. Die folgenden Zahlen der Bundesagentur für Arbeit können der Orientierung dienen. Das gezahlte Entgelt wird im Ausbildungsvertrag festgelegt. Im ersten Ausbildungsjahr erhalten die Auszubildenden etwa 790 bis 833 Euro, im zweiten 843 bis 881 Euro, ab dem dritten Jahr ca. 900 bis 948 Euro und im vierten Jahr 949 bis 1005 Euro.

Bei einer dualen Ausbildung fallen keine Lehrgangskosten an. Allerdings können Kosten für Lernmaterial oder die Fahrt zum Ausbildungsort entstehen. Bei einer schulischen Ausbildung kann ein Lehrgangsentgelt anfallen. Die duale Ausbildung kann über die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) gefördert werden. Eine rein schulische Ausbildung kann über das BAföG unterstützt werden.

 

Was kostet die Umschulung?

Die Umschulung ist für Sie grundsätzlich kostenfrei, wenn die Arbeitsagentur oder das Jobcenter Ihre berufliche Neuorientierung durch einen Bildungsgutschein finanziert. Nach einer persönlichen Beratung durch das Arbeitsamt können Sie den Bildungsgutschein beantragen.

Wem finanziert das Arbeitsamt eine Umschulung zum Industriemechaniker?

Nach § 81 SGB III bewilligt die Arbeitsagentur den Bildungsgutschein für die Umschulung zum Industriemechaniker, wenn sie

notwendig ist, um bei Arbeitslosigkeit beruflich einzugliedern, eine drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden oder weil wegen fehlenden Berufsabschlusses die Notwendigkeit der Weiterbildung anerkannt ist.

Für eine vollständige Finanzierung durch das Arbeitsamt ist es somit ausreichend, dass Sie in absehbarer Zeit Ihre jetzige Stelle verlieren werden oder bei bestehender Arbeitslosigkeit mit der momentanen Qualifizierung kein neuer Arbeitsplatz gefunden werden kann. Sind Sie bereits länger als ein Jahr arbeitslos oder haben keinen Anspruch auf ALG1-Leistungen, dann ist das Jobcenter zuständig.

 

Anbieter der verkürzten Ausbildung

Viele Unternehmen in der Industrie bilden Industriemechaniker selbst aus und bieten im Herbst jeden Jahres Ausbildungsplätze an. Im Grundsatz ist jeder Ausbildungsplatz auch als Umschulungsstelle geeignet. Eine weitere Möglichkeit ist das Berufsausbildungsangebot der Humboldt-Universität in Berlin. Alternativ kann eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Bundeswehr begonnen werden.

 

Industriemechaniker werden: Fernstudium als perfekte Alternative

Keine Zeit für eine Umschulung in Vollzeit? Nutzen Sie die Möglichkeit einer berufsbegleitenden Umschulung durch ein Fernkurs. Die Fernschule ILS bietet den Industriemeister Metal, Elektrotechnik und Lufttechnik als Fernlerngang an. Auch die Fernakademie SGD gibt Ihnen neben dem Beruf die Chance Industriemechaniker zu werden. Nehmen Sie Ihre Zukunft in die Hand und bilden Sie sich nebenbei weiter.

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Welche Weiterbildungen gibt es für Industriemechaniker?

Vom Industriemechaniker können Sie durch eine (oder die zweite) Umschulung oder Weiterbildung sich in andere Berufsfelder der Industrie weiterentwickeln. Das Weiterbildungsangebot für ausgelernte Industriemechaniker ist groß.

Umschulung zum Industriekaufmann

Nach einigen Jahren der Berufserfahrung sind Industriemechaniker, die sich zum Industriekaufmann umschulen lassen möchten, ein Glücksfall für die Unternehmen. Das technische Verständnis macht sie zu begehrten Mitarbeitern im Vertrieb und eröffnet gute Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen (zum Beispiel mittleres Management)

Umschulung zum Techniker oder Elektroniker

Industriemechaniker können sich unkompliziert zum Techniker oder Elektroniker weiterbilden lassen. In der Regel ist eine berufsbegleitende Weiterbildung oder Umschulung über eine Abendschule ein leichter Weg zu einer weiteren Qualifikation. Im Anschluss sind Sie für Tätigkeiten an Schnittstellen von hohem Wert für Arbeitgeber.

Umschulung zum Ingenieur oder Maschinenbauingenieur

Eine fundierte Ausbildung zum Industriemechaniker ist eine sehr gute Basis für in ingenieurwissenschaftliches Studium. Wer keine Hochschulzulassung besitzt, kann mit einem Meister auch an einer Fachhochschule ein Ingenieurstudium aufnehmen. Der Wechsel aus dem Berufsleben an eine akademische Institution sollte nicht unterschätzt werden, aber die Weiterbildung durch ein Studium zahlt sich für die Karriere sehr aus.

Umschulung zum Fluggerätemechaniker oder Zerspanungsmechaniker

Industriemechaniker, die sich in ihrem Berufsfeld gut aufgehoben fühlen, können sich durch eine Weiterbildung zum Fluggerätemechaniker oder Zerspanungsmechaniker zu Spezialisten weiterentwickeln. Je nach Arbeitsort kann die Umschulung berufsbegleitend gegebenenfalls beim jetzigen Arbeitgeber absolviert werden.

Umschulung zum Mechatroniker oder KfZ-Mechatroniker

Industriemechaniker können sich durch eine Umschulung zum Mechatroniker und KfZ-Mechatroniker weiterbilden lassen. Die Umschulung dauert zwei Jahre und kann sowohl betrieblich als auch schulisch erfolgen. Nach der (zweiten) Umschulung eröffnen sich interessante und lukrative Einsatzmöglichkeiten in Schnittbereichen beider Berufsfelder.

Umschulung zum Berufsschullehrer

Berufsschullehrer ist die ideale Weiterbildung für alle Industriemechaniker, die gerne selbst ausbilden möchten. Allerdings kann Berufsschullehrer nur werden, wer ein Studium abgeschlossen hat. Wer einen Meister hat, kann auch ohne Abitur studieren und so den Weg zum Berufsschullehrer ebnen.

 

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