Die offizielle Berufsbezeichnung ist Automobil-Serviceberater. Bei diesem Umschulungsberuf handelt sich um einen Weiterbildungsberuf, genauer um eine Aufstiegsqualifizierung.
Was macht man als Automobil-Serviceberater/in?
Automobil-Serviceberater sind nach ihrer Umschulung per Weiterbildung die ersten Ansprechpartner des Kunden in einem Autohaus. Sie informieren und beraten zu servicetechnischen Fragen. Sie nehmen bei Funktionsstörungen die erste Diagnose am Kfz vor und erstellen den Kostenvoranschlag für die Reparatur. Sie planen den Ablauf der Reparatur und bestellen notwendige Ersatzteile und arbeiten im Kundenbereich, in Büros und in Werkstätten.
Sie geben die Fahrzeuge nach der Reparatur an die Eigentümer zurück und stehen zu Auskünften über die Rechnungsstellung bereit. Sie geben Auskunft zu möglichem Fahrzeugzubehör und zu Zusatzausstattungen und wickeln den Kauf ab. Sie bieten Kfz-Versicherungen an und schließen diese ab. Kommt es zum Versicherungsfall, erstellen sie die Schadensmeldung für die Versicherung und beauftragen gegebenenfalls Gutachter. Sie betreuen Kunden bei Reklamationen und bearbeiten Garantie- und Kulanzprobleme.
Mögliche Arbeitgeber nach der Umschulung:
- Automobil-Werkstätten
- Autohäuser mit Werkstatt
- Kfz-Importeure
- Hersteller von Automobilen und Automobilzubehör.
Welche Zukunftsaussichten habe ich als Automobil-Serviceberater/in?
Gegenwärtig sind die Berufsaussichten sehr gut. Mit der Umstellung auf Elektroautos wird sich das gesamte Kfz-Gewerbe wandeln. Wie lange dies dauert und welche Auswirkungen es auf die Personalstruktur der Unternehmen hat, ist nicht absehbar.
Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?
Voraussetzung für die Umschulung ist zunächst eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die beste Grundausbildung ist natürlich die als Kfz-Mechatroniker. Aber auch andere technische Ausbildungen können nach einem technischen Eingangstest als Basis für diese anspruchsvolle Tätigkeit dienen. Industriemechaniker oder Landmaschinentechniker haben sicherlich ähnliche Voraussetzungen. Des Weiteren muss ein ungekündigtes Beschäftigungsverhältnis mit einem Kfz-Betrieb bestehen, der für die Qualifizierung zum geprüften Automobil-Serviceberater zertifiziert ist. Der Besitz eines gültigen Führerscheins ist nicht zwingend notwendig, sein Fehlen sollte aber schlüssig erklärt werden können.
Welche Inhalte erwarten mich bei der Weiterbildung?
Die Ausbildungsinhalte sind innerhalb der Branche organisiert und standardisiert. Die einzelnen Themenbereiche sind
- Branche und Markt
- Service-Marketing
- Service-Kennzahlen
- Rechtliche Grundlagen
- Service-Organisation
- Automobil-Serviceberater-Persönlichkeit
- Kommunikation und Gesprächstechniken insbesondere im Verkaufsdialog mit dem Kunden
Jobcenter, Arbeitsagentur, Rentenversicherung: Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?
Voraussetzung für diese Weiterbildung ist die (zukünftige) Festanstellung bei einem Betrieb, der für die Durchführung dieser Weiterbildungsmaßnahme zugelassen ist und alle Kosten trägt. Da es sich um eine betriebliche Weiterbildung handelt, entfällt auch die Möglichkeit, sie individuell per Fernkurs oder Abendschule zu absolvieren.
Was muss ich bei der Bewerbung für die Weiterbildung beachten?
Arbeitgeber, die sich für diese Weiterbildung qualifiziert haben, haben ein grundsätzliches Interesse daran, Mitarbeiter zu finden, die sich dafür interessieren. Der Automobil-Serviceberater ist der wichtigste Repräsentant des Unternehmens gegenüber seinen Kunden. Seine Aufgabe ist es, Kompetenz zu vermitteln. Das gelingt am besten mit solidem Fachwissen gepaart mit jenen Eigenschaften, die man zu einem erheblichen Teil nicht erlernen kann, wie natürlicher Kontaktfreudigkeit und Charme. Um sich auf diese Position zu bewerben, sollte man sich selbst realistisch einschätzen. Nicht jeder hervorragende Fachmann verfügt auch die hier geforderten individuellen, die berufliche Qualifikation übersteigenden Qualitäten.
Wer bietet diese Umschulung per Weiterbildung an?
Auskunft über die Betriebe, die dafür zertifiziert sind, geben die Kfz-Innungen.
Zwei alternative Möglichkeiten zur Umschulung innerhalb der Autobranche
Umschulung zum Kfz-Mechatroniker
Was macht ein Kfz-Mechatroniker?
Es handelt sich hier um das Nachfolgeberufsbild für den Kfz-Mechaniker. Es gibt fünf Spezialisierungsrichtungen:
- Karosserietechnik
- Motorradtechnik
- Nutzfahrzeugtechnik
- Personenkraftwagentechnik
- System- und Hochvolttechnik.
Stellvertretend wird hier die Spezialisierungsrichtung System- und Hochvolttechnik vorgestellt, die besonders zukunftsträchtig ist, da sie Elektro- und Hybridantriebe mit einschließt.
Kraftfahrzeugmechatroniker/innen mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik halten elektronische, mechanische, hydraulische und pneumatische Systeme bzw. Anlagen von Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb sowie mit Verbrennungsmotoren instand. Sie nutzen computergestützte Mess- und Diagnosegeräte zur Diagnose von Störungen an Antriebs-, Dämpfungs-, Niveauregelungs- und Assistenzsystemen und stellen die Verkehrstüchtigkeit wieder her. Auf Wunsch bauen sie weitere Systeme ein.
Welche Zukunftsaussichten habe ich?
Kfz-Mechatroniker, gleich in welcher Spezialisierungsrichtung, sind sehr gesucht und eine Umschulung verspricht eine sofortige Arbeitsaufnahme. Die Zukunftsaussichten sind ungeachtet der wahrscheinlichen Veränderungen in der Autobranche langfristig sehr gut.
Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?
Grundsätzlich ist der Zugang zur Ausbildung nicht geregelt. Elementar ist eine großes Interesse an Autos, sowohl aus der Perspektive des Vertriebs und Verkaufs, aber ebenso aus dem technischen Blickwinkel. Umschulungsbetriebe stellen zur Ausbildung vor allem Schulabgänger mit mittlerem Abschluss ein, ein Hauptschulabschluss bzw mittlere Reife müssen aber kein Hindernis sein. Natürlich erleichtert jede technische Vorbildung die Umschulung.
Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?
Die Dauer der Umschulung zum KFZ-Mechatroniker beträgt überwiegend 24 Monate (Regelausbildungsdauer 3,5 Jahre).
Der Lehrstoff ist auf praktische und theoretische Unterrichtseinheiten verteilt und findet in der Reihenfolge unterschiedlich statt:
- Bedienen von Fahrzeugen und Systemen
- Warten, Prüfen und Einstellen von Fahrzeugen
- Montieren, Demontieren und Instandsetzung von Bauteilen
- Diagnostizieren von Fehlern, Störungen und deren Ursachen
- Messen und Prüfen an Systemen
- Betriebliche und technische Kommunikation
- Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen sowie Kontrolle und Bewertung
- Aus-, Um- und Nachrüstung von Fahrzeugen
- Untersuchen von Fahrzeugen nach straßenverkehrsrechtlichen Vorgaben
- Kundenkommunikation
- Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
- Umweltschutz
- Berufsbildungsgesetz, Arbeits- und Tarifrecht
Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?
Beim KFZ-Mechatroniker handelt sich um einen gesetzlich geregelten Ausbildungsberuf, der mit der Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer abgeschlossen wird. Wenn die Arbeitsagentur oder das Jobcenter die individuelle Förderfähigkeit feststellt, kann eine Umschulung uneingeschränkt durch eine Kostenübernahme und die Zahlung von Arbeitslosengeld bzw. Leistungen zum Lebensunterhalt für die Dauer der Ausbildung unterstützt werden.
Das Berufsbild ist nur in seltenen Fällen für eine Umschulung aus gesundheitlichen Gründen geeignet. Für Menschen mit Behinderungen gibt es das Berufsbild Fachpraktiker für Kfz-Mechatroniker/in. Die Tauglichkeit wird durch die Arbeitsagentur festgestellt.
Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend in Teilzeit oder per Abendschule machen?
Da der praktische Anteil der Ausbildung sehr hoch ist, ist eine rein schulische Ausbildung am Abend nicht möglich. Die Umschulungsangebote von Bildungsträgern beinhalten nur Vollzeitkurse, denn die Bereitstellung von Maschinen und Unterrichtsmaterial ist aufwendig, muss langfristig geplant werden und erlaubt keine flexiblen Unterrichtszeiten.
Wie viel kostet die Umschulung?
Die klassische Umschulung bei einem Bildungsträger wird durch einen Bildungsgutschein finanziert. Betriebliche Umschulungen sind kostenfrei.
Wer bietet diese Umschulung an?
- TÜV NORD AG Hannover
- bfw – Unternehmen für Bildung Erkrath
- TÜV Rheinland AG Köln
- Weitere Auskünfte geben Ihnen auch die Handwerkskammern und die Kfz-Innung.
Umschulung per Fernstudium – wie geht das?
Fernschulen bieten verwandte Studiengänge mit abweichenden Abschlüssen an. Beliebt ist die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Mechatronik, Schwerpunkt Maschinen- und Anlagentechnik. Der Kurs dauert 42 Monate und kann flexibel online von Zuhause oder unterwegs absolviert werden.
Staatlich geprüfte/r Mechatroniktechniker/in
Fernstudium Mechatronik mit dem Abschluss Bachelor of Engineering
6-7 Semester bzw. 42 Monate Regelstudienzeit, verschiedene Zeitmodelle möglich, ab 259 Euro/Monat (Stand: 2020)
- DIPLOMA Hochschule in Bad Sooden-Allendorf
- Wilhelm-Büchner Hochschule in Darmstadt
Fernstudium Mechatronik mit dem Abschluss Master of Engineering
6-7 Semester (36-42 Monate) verschieden Zeitmodelle möglich, ab 257 Euro/Monat (Stand: 2020)
- Wilhelm-Büchner Hochschule in Darmstadt
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Zum Kfz-Mechatroniker als Quereinsteiger?
Viele nehmen kleinere oder größere Reparaturen an Autos vor, denken aber dabei nicht daran, dass ein Kfz seine Zulassung und damit auch seinen Versicherungsschutz bei nicht sachgemäßer Reparatur verlieren kann. Eine verantwortungsvolle berufliche Tätigkeit in einer Werkstatt ist nur mit dem entsprechenden Qualifikationsnachweis möglich, nicht aber als formal ungelernter Quereinsteiger.
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