Ein Hufschmied befasst sich naturgemäß mit Pferden und deren Hufen. Er ist dabei für den passenden Beschlag verantwortlich. Die Tätigkeit beginnt mit den Anschauen des Pferdes und der Hufe und dem Identifizieren des richtigen Beschlags, der sich auch nach der Aufgabe des jeweiligen Tieres entscheidet. Anschließend werden die Hufeisen individuell angefertigt und das Pferd damit beschlagen.
Hufschmiede können selbstständig tätig sein und mit einem eigenen Kundenstamm arbeiten. Sie finden aber ebenso Anstellungen in Tierkliniken oder Gestüten. Hufschmied ist keine eigenständige Ausbildung, sondern eine Weiterbildung und setzt somit eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung (idealerweise in einem verwandten Bereich) voraus. Auch eine mindestens zweijährige Tätigkeit in der Hufbearbeitung kann anerkannt werden. Zum/zur Hufschmied/in eignen sich körperlich belastbare Tierfreunde. Wer unter einer Tierhaarallergie leidet, sollte sich einen anderen Beruf aussuchen.
Zukunftsaussichten
In der Vergangenheit waren Hufschmiede/innen für ein breites Spektrum unerlässlich. Auch wenn ein Großteil des Transports sowie der Landwirtschaft heutzutage durch Maschinen ersetzt wurde, werden Pferde noch immer zu unterschiedlichen Zwecken gehalten. Neben Liebhabertieren gibt es Pferde als Fleischlieferanten, zu Unterhaltungszwecke und nicht zuletzt auch für verschiedenartige Pferdesportarten.
Da für jeden Einsatzzweck ein spezieller Beschlag benötigt wird und Pferde ohne passende Hufeisen nirgendwo eingesetzt werden können, sind gut ausgebildete und kompetente Hufschmied/innen nach wie vor sehr gefragt. Besonders Allrounder, die ein breites Spektrum an Einsatzgebieten abdecken und so vielseitig beauftragt werden können, finden bei entsprechender fachlicher und persönlicher Eignung eine Anstellung. Eine stetige Weiterbildung und ein Aneignen der neusten Beschlagstechniken tragen zu den positiven Zukunftsaussichten in diesem Beruf bei.
Inhalt und Dauer der Umschulung
Eine Umschulung zum/zur Hufschmiedin dauert 24 Monate, also zwei Jahre in Vollzeit, und besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.
Bevor es zu einem praktischen Einsatz in der unmittelbaren Nähe der Tiere kommt, beginnen viele Weiterbildungen zunächst mit einem mehrwöchigen Einführungslehrgang. Hier lernen die Teilnehmer den Umgang mit Pferden und das Erkennen und Vermeiden von Gefahren sowie das Benutzen der erforderlichen Werkzeuge. Danach folgen die ersten Praxiserfahrungen, wobei der Teilnehmer erst einmal dem Profi assistiert und nach und nach immer mehr Aufgaben übernimmt.
Das Einschätzen und Behandeln der Hufe ist dabei ebenso Aufgabe des Hufschmieds/der Hufschmiedin wie das passgenaue Anfertigen und Beschlagen der Tiere. Dabei spielt auch der Umgang mit dem Tierbesitzer eine entscheidende Rolle: Kommunikation gehört so ebenfalls zu den Lerninhalten der Umschulung. Der theoretische Teil, der insgesamt aus etwa vier bis acht Monaten besteht, vermittelt Kenntnisse des Bewegungsapparats sowie medizinisches Fachwissen.
Auf Wunsch ist oftmals eine Umschulung auch in Teilzeit möglich.
Zielgruppe für die Umschulung
Eine Weiterbildung zum/zur Hufschmied/in eignet sich für alle Personen, die gern mit Tieren und an der frischen Luft arbeiten. Eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem metallverarbeitenden Bereich, so zum Beispiel in der Metallgestaltung, qualifiziert ebenfalls für die Teilnahme an einer Umschulung zum/zur Hufschmied/in. Das gilt auch für eine bereits ausgeübte Tätigkeit im Bereich Metallverarbeitung/Metallgestaltung. Wichtig ist neben der fachlichen Eignung auch eine persönliche Qualifikation.
Körperliche Fitness ist für den Beruf des Hufschmieds/der Hufschmiedin unbedingt erforderlich, ebenso wie die Bereitschaft zu Einsätzen außerhalb der regulären Arbeitszeit. Einfühlungsvermögen und eine gute Stressresistenz sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen für eine Tätigkeit in diesem Bereich.
Förderung durch das Jobcenter
Eine finanzielle Förderung der Umschulung zum/zur Hufschmied/in durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter ist durchaus möglich. Voraussetzung ist die fachliche sowie persönliche Eignung. Des Weiteren muss Arbeitslosigkeit vorliegen oder den Antragsteller akut bedrohen. Bei gesundheitlichen Gründen ist die Rentenversicherung richtiger Ansprechpartner für eine Umschulung.
In Absprache mit dem persönlichen Ansprechpartner der Behörde kann der Anspruch ermittelt und gegebenenfalls auch direkt ein entsprechender Antrag gestellt werden. Je nach Einzelfall ist eine anteilige oder vollständige Kostenübernahme durch das Jobcenter denkbar. Darüberhinaus können weitere Zuschüsse und Förderungen beantragt werden.
Anbieter der Umschulung
In Deutschland gibt es unterschiedliche Anlaufstellen, wenn es um eine Weiterbildung zum/zur Hufschmied/in geht. Angeboten wird dieser Lehrgang unter anderem von der Europäische Hufbeschlagsakademie (EHA).
Alternativen im Fernstudium
Sollte es Interessenten an einer Umschulung zum/zur Hufschmied/in nicht möglich sein, an einer regulären Fortbildung vor Ort teilzunehmen, besteht alternativ auch die Möglichkeit, ein Fernstudium zu absolvieren. Hier findet das Lernen daheim und im eigenen Lerntempo statt. Verwandte Berufsbereiche, die in diesem Zusammenhang zur Auswahl stehen, sind unter anderem Pferdewirt/in, Pferdemanagement, Pferdewissenschaften und Pferdefütterung.
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Hallo Romy,
der Mangel an Hufschmieden ist leider in einigen Regionen zu einem Problem geworden. Nach unserem Kenntnisstand ist die Herausforderung dabei, dass Sie eine Berufsschule finden müssen, die Sie in der Theorie ausbildet. Sie sollten deswegen alle Berufsschulen anschreiben, die den Theorieunterricht für Hufschmiede anbieten könnten. Eine Hufschmied zu finden, der Sie dann auch praktisch ausbildet wird mutmaßlich leichter sein.
Die Ausbildungsvergütung wird eher gering sein, do jedenfalls unsere Annahme, wenn Sie es nicht schaffen eine staatliche Förderung zu bekommen. Als Pferdepfleger sind Sie jedenfalls sicherlich ideal vorausgebildet und die Umschulung zum Hufschmied ergänzt sich gut mit Ihren bestehenden Kompetenzen.
Wir drücken Ihnen auf der Suche nach einer passenden Berufsschule die Daumen und wünschen alles Gute!
Einen schönen guten Abend,
Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Pferdepfleger und habe einen eigenen Stall mit 4-5 Pferden. Ich komme aus Thüringen. Das Problem bei uns hier ist, das man sehr schwer oder gar keinen Hufschmied auf den Hof bekommt. Mein Hufschmied muss alle 10 Wochen knapp 2 Stunden fahren, um zu uns zu kommen! Ich spiele schon lange mit dem Gedanken mich zum Hufschmied umschulen zu lassen, aber für Arbeitstätige ist das echt sehr schwierig mit den Pflichten zu vereinbaren…
Meine Frage: Ist es überhaupt möglich vom Pferdepfleger zum Hufschmied umzuschulen und wie läuft das dann ab? Und würde man auch was verdienen, wenn man keiner anderen Arbeit nachgeht? Vielen Dank!
Hallo Rene,
wir wissen von keine „Abkürzungen“ innerhalb von Umschulungen. Einzige Möglichkeit nach unserem Kenntnisstand ist die Anrechnung bereits vorhandener Prüfungsleistungen, die teils auch bei Umschulungen berücksichtigt werden. Einen Anspruch auf Anrechnung bei Umschulungen gibt es jedoch nicht.
Die Frage der Finanzierung ist bei der Umschulung zum Hufschmied die gleiche Problematik wie bei anderen Umschulungsberufen auch: Eine Umschulung muss aufgrund Ihrer Arbeitsmarktperspektiven erforderlich sein. Ist dies der Fall, dann ist die Übernahme der Kosten recht wahrscheinlich. Hier eine Übersicht möglicher Kostenträger:
– Umschulung über die Agentur für Arbeit
– Umschulung über das Jobcenter
– Umschulung über die Rentenversicherung
Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg bei den nächsten Schritten!
Hallo,
Ich will die Umschulung in nächster Zeit in Angriff nehmen und habe mal etwas gelesen, dass es möglich sein soll, den 4 wöchigen Einführungslehrgang zu umgehen. Dazu finde ich aber nichts genaueres. Wegen finanzieller Unterstützung auch nicht wirklich. Aktuell arbeite ich noch in einer anderen Firma.
Vielen Dank.
Hallo,
danke für Ihre Nachfrage.
Da es sich um eine betriebliche Umschulung Handel würde, wäre eine Umschulung zum Hufschmied auch in Teilzeit möglich. Weitere Informationen zu den Voraussetzungen bei geförderten Teilzeitumschulungen bekommen Sie hier:
Umschulung in Teilzeit: Alles, was Sie wissen müssen
Die Schwierigkeit ist aktuell eher die, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden. Wir haben die Information gehalten, dass es wohl insbesondere auch die Schwierigkeit besteht, dass Berufsschulen die Ausbildung zum Hufschmied kaum mehr anbieten. Das macht eine Umschulungsvorhaben sehr kompliziert, da Sie jedenfalls irgendwo in Deutschland Zugang zu einer Berufsschule bekommen müssten.
Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg bei den nächsten Schritten!
Hallo,
Das würde ich auch gerne wissen.
Mit freundlichen Grüßen
I.Fleck
Hallo Ivan,
vielen Dank für Ihre wichtige Nachricht!
Es war uns nicht bekannt, dass in Deutschland momentan keine einzige Berufsschulung mehr die Zulassung zur Ausbildung in Hufbeschlag hat.
Wenn Sie bereits sechs Monate Umschulung absolviert hatten, dann müssten Sie doch bereits eine Bildungsgutschein erhalten haben? Oder hatten Sie die Umschulung ohne Bildungsgutschein begonnen? Sie ahnen, dass die Umschulung zum Hufschmied wenig nachgefragt wird. Wir werden versuchen in Erfahrung zu bringen, ob die Arbeit des Hufschmieds nun in andere Ausbildungsberufe mit Pferd integriert werden wird oder welcher Weg nun zu der Qualifikation führen soll.
Wenn Sie zwischenzeitlich neue Informationen bekommen, freuen wir uns sehr über ein Update Ihrerseits!
Wir wünschen Ihnen bis dahin alles Gute!
Sehr geehrte Damen und Herren,
Bin momentan arbeitslos, habe vor der Arbeitslosigkeit bereits eine Umschulung zum Hufbeschlagsschmied angefangen und bereits 6 Monate absolviert.
Laut Agentur für Arbeit gibt es keine Unterstützung in dem Beruf da es eine zertifizierte Hufbeschlagschulle sein muss und aktuell gibt es deutschlandweit keine einzige Schule die eine Zulassung hat.
Bitte um kurze Erklärung wie das gemeint ist :
Umschulung zum / zur Hufschmied/in
Durch Agentur für Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen .
Ivan
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie führen in Ihrem Artikel auf das eine Umschulung auch in Teilzeit möglich ist. Leider finde ich dazu keine Informationen und weiß auch nicht wo ich mich sonst informieren könnte. Haben sie einige Informationen für mich?
Mit freundlichen Grüßen
Björn