Umschulung in Teilzeit: Alles, was Sie wissen müssen

Teilzeitumschulung
Eine Umschulung in Teilzeit ermöglicht jungen Müttern und Vätern, wieder genesenen Arbeitnehmern und allen, die Angehörige pflegen, einen beruflichen Wiedereinstieg zu besonderen Konditionen.

Die Frage eines beruflichen Neuanfangs oder Wiedereinstiegs über eine Umschulung stellt sich insbesondere für Arbeitnehmer, die zuvor aufgrund unterschiedlichster Gründe gezwungen waren, ihren ursprünglich erlernten Beruf vorübergehend oder dauerhaft aufzugeben: psychische oder körperliche Krankheit, längere Abwesenheit durch Schwangerschaft und Kindererziehung, Arbeitslosigkeit. Wer mit einer Umschulung den Weg zurück ins Arbeitsleben finden möchte, steht vor der Entscheidung: Von null auf 100, oder es mit Ruhe angehen?  

Wer eine Umschulung wegen Krankheit oder verkürzte Ausbildung als junge Mutter mit Kind macht, ist gut beraten, eine Umschulung in Teilzeit zu erwägen. Die doppelte Belastung aus beruflichen und privaten Verpflichtungen sollte im Rahmen des Möglichen so weit reduziert werden, dass ein Berufswechsel auf dem zweiten Bildungsweg machbar ist. Erfahren Sie alles zu den Bedingungen, wann das Arbeitsamt oder die Rentenversicherung eine Teilzeitumschulung bewilligt, was anerkannte Gründe für einen erfolgreichen Antrag sind und wie sich die Umschulung in Teilzeit von der Vollzeitumschulung unterscheidet.

 

Kann man jeden Umschulungsberuf in Teilzeit erlernen?

Eigentlich ja. Eine Teilzeitumschulung kann sich von der regulären Umschulung in Vollzeit lediglich durch die reduzierte Stundenzahl unterscheiden. Tatsächlich ist es einfacher eine betriebliche Umschulung in Teilzeit zu machen. Viele Umschulungsbetrieben ist es wichtige die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten und unterstützen ihre Umschüler. Wenn Sie eine schulische Umschulung bevorzugen, dann recherchieren Sie einen wirklich gut passenden Umschulungsanbieter.

 

Kann man eine schulische Umschulung in Teilzeit machen?

In der Theorie ja. Oft gibt es jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Umschulungsberufen. Schulische Umschulungen verhelfen einer Vielzahl von Umschülern gleichzeitig zum Berufsabschluss und sind dadurch weniger flexibel als Umschulungsbetriebe. Wenn Sie eine schulische Umschulung in Teilzeit machen möchten, dann informieren Sie sich bitte bei mehreren Umschulungsanbietern über die Teilzeit-Option. Sie werden sehen, dass die Ausgestaltung sehr unterschiedlich sein kann und vielleicht nicht jedes Model Ihren Anforderungen entspricht.

Allerdings haben einige Umschulungsanbieter auch erkannt, dass junge Eltern besondere Bedürfnisse haben und bieten deswegen u.a. Programme wie Teilzeitumschulungen für Alleinerziehende an. Welche Umschulung für Mütter besser passt, kann nicht allgemein beantwortet werden.

 

 

Wie läuft eine Umschulung in Teilzeit ab?

Eine Umschulung in Teilzeit hat den selben Ausbildungsumfang wie eine verkürzte Ausbildung in Vollzeit. Am Ende der Ausbildungszeit müssen die selben Fähigkeiten und Kenntnisse erworben sein. Wie die Teilzeitumschulung in der Praxis ausgestaltet ist, hängt stark von folgenden Konstellationen ab:

  • Wird die Umschulungszeit verlängert oder soll die Dauer von zwei Jahren nicht überschritten werden?
  • Handelt es sich um eine schulische oder betriebliche Umschulung?

 

Wie lange dauert eine Umschulung in Teilzeit?

Eine Umschulung in Vollzeit dauert in der Regel verkürzt zwei Jahre. Die Teilzeitumschulung kann ebenfalls in 24 Monaten absolviert werden, wenn pro Woche 25 bis 30 Stunden Umschulung absolviert wird. Entscheiden sich Umschüler dazu die zwei Jahre einzuhalten, werden nur die praktischen Ausbildungsstunden um bis zu 15 Stunden reduziert. Die Stunden in der Berufsschule bzw. der Theorieunterricht werden regulär erfüllt. Es gelten für sie jedoch die selben Anforderungen im praktischen Teil der Abschlussprüfung.

Kann man eine Teilzeitumschulung verlängern?

Ja, ein anderes Modell ist die Verlängerung der Dauer der Umschulung um sechs Monate. Der Umschüler nimmt wöchentlich insgesamt an 20 Stunden der Umschulung teil. In den ersten zwei Jahren wird regulär an der theoretischen Ausbildung an der Berufsschule oder Berufsakademie teilgenommen. Die praktischen Stunden im Umschulungsbetrieb werden reduziert. Im halben Jahr der Verlängerung findet die Umschulung nur noch im Umschulungsbetrieb mit Focus auf die praktischen Fähigkeiten statt. Insgesamt dauert die Umschulung in Teilzeit dann 30 Monate. Wem dies zu lange dauert, kann auf die 24 Monate verkürzen.

 

Hat eine Teilzeit-Umschulung auch Nachteile?

Wenn es einen Nachteil gibt, dann sicherlich der, dass Umschüler in Teilzeit mit weniger Praxisunterricht meist die selben Erwartungen erfüllen können müssen. Eine Umschulung in Teilzeit bedeutet nicht zwangsläufig eine Verlängerung der Ausbildungszeit und somit muss die selben Lerninhalte und beruflichen Fähigkeiten in kürzerer Zeit gelernt werden. Diese Herausforderung neben den Überraschungen, die das Familienleben so mit sich bringt, dürfen nicht unterschätzt werden.

 

Wann ist eine Umschulung in Teilzeit möglich?

Eine Teilzeitumschulung ist für die staatliche Stelle, die die Kosten trägt, teurer als eine Umschulung in Vollzeit. Aus diesem Grund wird die Umschulung in Teilzeit nur bewilligt, wenn ein Grund vorliegt, der die Mehrkosten rechtfertigt. Folgende Gründe sind anerkannt:

 

Betreuungsbedürftige Kinder

Wer nach einer Schwangerschaft oder Erziehungszeit in das Berufsleben zurückkehren möchte und hierfür eine Umschulung braucht, bekommt auf Antrag diese in der Regel als Teilzeitumschulung bewilligt. Das Arbeitsamt nimmt so Rücksicht auf die Bedürfnisse von Eltern und Kinder. Eine Umschulung in einen neuen Beruf ist immer auch mit Stress und Anspannung verbunden. Diese Doppelbelastung aus Wiedereinstieg und junger Familie kann durch eine reduziert Stundenanzahl abgemildert werden. Familien sollten bei einer Umschulung auch von den Zuschüssen zur Kinderbetreuung gebrauch machen. Wer noch Anspruch auf Elterngeld hat, sollte auch folgendes überlegen:

 

Umschulung in Teilzeit während der Elternzeit

Nach der Geburt ihres Kindes können Eltern das staatliche Elterngeld beantragen. Die Variation davon, das sogenannte ElterngeldPLUS ermöglicht die Aufnahme einer Berufstätigkeit in Teilzeit. So könnten zum Beispiel Mütter oder Väter noch während der Elternzeit eine Umschulung mit reduzierter Stundenzahl aufnehmen. Das ElterngeldPLUS wird bei der Elterngeldstelle im jeweiligen Bundesland beantragt.

 

Körperliche oder psychische Krankheit

Krankheit trifft fast jeden Menschen irgendwann, manche leider auch so schwer, dass die frühere Berufstätigkeit nicht mehr fortgesetzt werden kann. Während der akuten Erkrankung kommen viele auch erst zur Ruhe, da zusätzliche Belastungen wie aus einem Job wegfallen. Wer nach einer schweren Krankheit mit einer Umschulung wieder in die Arbeitswelt zurückkehren möchte, sollte die Option einer verkürzten Teilzeitausbildung nutzen: Riskieren Sie nicht die Fortschritte Ihrer Genesung, indem Sie ohne Übergangszeit wieder von sich volle Leistung erwarten. Eine Umschulung durch die Rentenversicherung in Teilzeit ist ideal um sich wieder an die Anforderungen und Erwartungen an Sie als Arbeitnehmer sowie das nun ungewohnte Stressniveau zu gewöhnen.

 

Pflege von Angehörigen

Die Pflege von nahestehenden Verwandten und Angehörigen ist für viele Arbeitnehmer eine Herzensangelegenheit. Dabei wird zu Anfangs oder im Laufe der Zeit unterschätzt, wie viel Energie erforderlich ist, sich um die Bedürfnisse einer kranken Person zu kümmern. Wenn Pflege und ein Berufswechsel zeitlich zusammenfallen, sollte Überforderung von Anfang an verhindert werden. Auf Antrag wird die Umschulung in Teilzeit bewilligt werden.

 

Unter welchen Voraussetzungen finanziert die Arbeitsagentur eine Umschulung in Teilzeit?

Die Voraussetzungen für die Bewilligung eines Bildungsgutscheins zur Förderung der Umschulung unterscheidet sich nicht von den Anforderungen bei einer Umschulung in Vollzeit. Die Arbeitsagentur muss für Sie zuständig sein und Sie müssen die Voraussetzungen des § 81 SGB III erfüllen.

Die Agentur für Arbeit ist die richtige Stelle für Ihren Antrag, wenn Sie einen Anspruch auf Arbeitslosengeld (ALG1) haben, also in den ersten 12 Monaten der Arbeitslosigkeit. Ebenfalls zuständig ist das Arbeitsamt für alle Arbeitnehmer, die aus gesundheitlichen Gründen in Teilzeit umschulen müssen, aber nicht in die Zuständigkeit der Rentenversicherung fallen.

 

Wann bekommt man einen Bildungsgutschein?

Der Sachbearbeiter wird Ihnen einen Bildungsgutschein bewilligen, wenn die Umschulung erforderlich ist, um Sie beruflich wieder einzugliedern. Das ist in der Regel der Fall, wenn

  • wenn Sie arbeitslos sind und mit Ihrer aktuellen Berufsausbildung keine neue Stelle finden können
  • wenn Sie nach mehrjähriger Berufstätigkeit keinen Berufsabschluss haben, also ungelernt sind
  • wenn Sie mehrere Jahre in Ihrem Beruf nicht mehr gearbeitet haben und Sie ohne Umschulung nicht mehr Anschluss finden können
  • wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen einen neuen Beruf erlernen müssen, da Sie im bisherigen Beruf eingeschränkt sind.

 

Die Umschulung wird nur auf Antrag in Teilzeit bewilligt. Der Regelfall ist die Umschulung in Vollzeit. Erklären Sie deswegen im Beratungsgespräch, warum Sie eine Teilzeitumschulung brauchen und überlegen Se sich zuvor, ob Sie innerhalb von 24 Monaten oder in 30 Monaten umschulen möchten.

 

Wann fördert das Jobcenter eine Teilzeitumschulung?

Das Jobcenter ist für Ihren Bildungsgutschein zuständig, wenn Sie keinen Anspruch auf ALG1 haben. Ansonsten werden dieselben Voraussetzungen geprüft wie bei einer Umschulung durch die Arbeitsagentur. Die Umschulung muss erforderlich sein, damit Ihnen der Wiedereinstieg nach Erziehungszeit, Pflege oder Krankheit gut gelingt. Auch das Jobcenter benötigt im verpflichtenden Beratungsgespräch eine Angabe, warum die Umschulung in Teilzeit gemacht werden soll.

 

Welche Voraussetzungen gelten für eine Teilzeit-Umschulung durch die Rentenversicherung?

Die Rentenversicherung ist für Sie zuständig, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen umschulen müssen und Sie bereits genügend Beitragsjahre gesammelt haben. Nach einer medizinischen Reha können Sie oft einen Antrag auf die Umschulung noch vor Ort in der Klinik stellen. Auch bei der Rentenversicherung wird geprüft werden müssen, ob die Umschulung besser in Teilzeit bewilligt werden sollte, um die gesundheitliche Wiederherstellung nicht zu gefährden.

 

Wieviel Geld bekommt man bei einer Umschulung in Teilzeit?

Je nachdem ob ein Anspruch auf Arbeitslosengeld1 besteht, können Sie das Übergangsgeld bzw. auch Umschulungsgeld genannte Leistung der Arbeitsagentur beantragen. Kunden des Jobcenters bekommen ein Umschulungsgeld, dass sich am Harzt4-Satz orientiert. Zusätzlich sind jedoch einige weitere Zuschüsse möglich, wenn Sie einen Antrag auf Wohngeld, Kinderbetreuungskosten, Fahrtgeld usw. stellen. Die Rentenversicherung zahlt während der Umschulung ein Übergangsgeld, dass sich am Krankengeld orientiert.

Bei einer betrieblichen Umschulung ist auch ein Gehalt denkbar, dass aber in der Regel geringer als die staatlichen Leistungen sein wird und den Lebensunterhalt eines Umschülers mit Familie nicht deckt. Das Gehalt bei Teilzeitausbildungen wird meist auch noch gekürzt, da man weniger Stunden im Umschulungsbetrieb anwesend ist. Sollte Ihr Umschulungsbetrieb einen Verdienst zahlen, dann sind Sie verpflichtet diesen gegenüber dem Kostenträger anzugeben. Bist auf einen Freibetrag wird es auf das Übergangsgeld / Umschulungsgehalt angerechnet.

Wenn Sie die Teilzeitumschulung in 30 Monaten machen, bekommen Sie in der Regel den selben monatlichen Betrag ausgezahlt, wie bei einer verkürzten Umschulung mit Dauer zwei Jahre. Verbindlich ist jedoch nur Ihr konkreter Leistungsbescheid.

 

Welche Umschulungen sind beliebt?

Wählen Sie den für Sie passenden Umschulungsberuf immer individuell an Ihren eigenen Interessen aus. Beliebte Teilzeitumschulungen bei Müttern und Arbeitnehmern nach Krankheit sind meist im Büro und in der Verwaltung angesiedelt:

 

Gibt es noch andere Alternativen?

Ja, eine Umschulung in Teilzeit kann immer auch durch einen flexiblen Fernlerngang an einer Fernschule erreicht werden. Die Fernkurse sind praxisnah ausgerichtet, werden überwiegend online absolviert und ermöglichen eine freie Zeiteinteilung ohne Pendeln zum Umschulungsbetrieb. Die Angebote an den Fernakademien sind breit gefächert: Von Betriebswirtschaft (BWL), Fachwirten, Verwaltung, Steuern bis künstlerisch-kreative und geisteswissenschaftlichen Ausrichtungen ist alles dabei.

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