Umschulung zum Chemielaborant / zur Chemielaborantin

Und dann macht es "Bumm"- auch bei der Berufswahl? © pic-unique - Fotolia.com
Und dann macht es „Bumm“- auch bei der Berufswahl?
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Nach der Umschulung arbeiten Chemielaboranten/-innen in verschiedenen Laboratorien der Industrie, bei Instituten von Naturwissenschaft und Medizin in Hochschulen, in Firmen der chemischen Untersuchung oder in Umweltämtern. Oft sind sie in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, Farben- und Lackindustrie oder in der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie tätig.

Die Umschulung ist fordernd und setzt ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern voraus. Die Umschulung, gleich ob in Vollzeit, berufsbegleitend oder in Teilzeit, wird von der Arbeitsagentur mit einem Bildungsgutschein gefördert. Erfahren Sie alles Wissenswerte zur Umschulung zum Chemielaboranten.

 

Wie sieht der Arbeitsalltag von Chemielaboranten nach der Umschulung aus?

In der Chemiebranche arbeiten sie bei der Qualitätskontrolle und erledigen messtechnische Aufgaben. Staatlich anerkannte Chemielaboranten stellen chemische Substanzen her und analysieren Sotffgemische. Dabei protokollieren sie ihre Arbeit, planen die Arbeitsabläufe und werten ihre Ergebnisse aus.

Chemielaboranten/-innen haben bei ihrer Tätigkeit eine hohe Verantwortung, denn sie müssen sehr exakt arbeiten und auf die Qualität ihrer Arbeit achten. Sie bereiten umfassend Versuchsreihen vor, deren Ergebnisse Grundlage für weitere Forschungen sind. Bei der Nachbereitung achten sie auf die korrekte Verstauung der untersuchten Substanzen, um auch später valide Ergebnisse zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen sie die Bestimmungen von Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz einhalten. Ihre breiten Kenntnisse ermöglichen es ihnen, in verschiedenen naturwissenschaftlichen Bereichen und Projekten tätig zu werden.

 

Was ist der Unterschied zwischen Chemielaboranten und einem Chemikant?

Chemielaboranten arbeiten überwiegend im Labor und experimentieren dort mit kleinen Mengen. Sie gehören den Entwicklungsprozess- und Forschungsabteilungen von Chemiekonzernen an oder arbeiten in der Qualitätskontrolle. Chemikanten sind hingegen vor allem in der Produktion tätig. Ihre Tätigkeit ist technisch ausgerichtet (Bedienung von Maschinen und Anlagen). Teilweise wechseln Chemielaboranten ebenfalls in die Qualitätskontrolle, wo sich die Aufgabenfeldern mit denen von Chemielaboranten mischen.

Chemielaboranten in der Produktion arbeiten teilweise im Schichtdienst und an den Wochenenden. Für gelernte Chemikanten ist eine Umschulung zum Chemielaborant ideal. Sie sind bereits Experten in einem angrenzenden Bereich und greifen auf wertvolle Berufserfahrung zurück. Die Umschulung zum Chemielaboranten kann oft berufsbegleitend neben dem Beruf absolviert werden. So verbinden Sie eine Aufstiegsmöglichkeit mit Arbeitserfahrung ohne auf ein geregeltes Gehalt zu verzichten.

 

Zukunftsaussichten

Die Prognosen für Arbeitsplätze in der Chemiebranche sind positiv. Die Anforderungen in der modernen Gesellschaft erzeugen einen ungebrochenen Bedarf an Neu- und Fortentwicklung. Sei es die Bestimmung zulässiger Werte von Weichmachern in Plastikartikeln im Bereich des Verbraucherschutzes oder die Entwicklung neuer Technologien zur Wärmedämmung im Sinne des Klimaschutzes: an unzähligen Stellen sind Analysen in Laboren unerlässlich und erfordern so die Arbeit von gut ausgebildeten Chemielaboranten/-innen. Die Nachfrage nach ihnen wird in Zukunft weiter steigen.

 

Inhalte und Dauer der Umschulung

Welche Voraussetzungen muss man für die Umschulung mitbringen?

Voraussetzung für den Beginn einer Umschulung zum Chemielaborant ist meist der Realschulabschluss oder die 9. Klasse Gymnasium. Ein Hauptschulabschluss reicht in der Regel nicht, für die Umschulung zur Produktionskraft Chemie hingegen schon. Da die Ausbildung zu einem anspruchsvollen Beruf führt, wird manchmal sogar ein höherer Bildungsabschluss gefordert. Rechtlich ist dies jedoch nicht vorgeschrieben. Einige Betriebe stellen nur Auszubildende ein, die mindestens eine (Fach-)Hochschulreife vorzuweisen haben.

Wie lange dauert die Umschulung?

Die Ausbildung dauert  3 bis 3,5 Jahre, die Umschulung kann auf zwei Jahre verkürzt werden, wenn anrechenbare Vorkenntnisse bestehen. Über die Verkürzung entscheidet eine Prüfungskommission, Ihr Umschulungsbetrieb oder der Kostenträger geben Ihnen mehr Informationen dazu. In der Regel kann die Umschulung auch in Teilzeit absolviert werden und verlängert sich dann um bis zu einem halben Jahr auf 30 Monate insgesamt. Eine berufsbegleitende Umschulung in teilweise möglich.

 

Was lernt man während der Umschulung?

Im theoretischen Teil der Ausbildung werden Grundlagen der Eigenschaften und Untersuchung chemischer Stoffe vermittelt. Dabei werden auch moderne Methoden der Untersuchung und Analyse gelehrt. Im Unterschied zu anderen Ausbildungen können die Auszubildenen ab dem 3. Ausbildungsjahr Wahlqualifikationen erwerben. Dies können z. B. sein spektroskopische Arbeiten durchzuführen, Sythesetechniken anzuwenden, Produktionsprozesse zu überwachen, Mikroorganismen zu identifizieren oder immunologische und diagnostische Arbeiten durchzuführen. Diese Wahlfreiheit ermöglicht eine Spezialisierung bereits während der Ausbildung, die aufgrund des großen Einsatzgebietes notwendig ist. Diesen Teil der Ausbildung übernimmt die Berufsschule. In einem Ausbildungsbetrieb werden die erlernten Kenntnisse angewandt. So wird der Umgang mit Laboreinrichtung und Arbeitsgeräten gelernt, Präparate erstellt oder mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt.

Fähigkeiten, die für den Beruf deswegen notwendig sind, sind beispielsweise Genauigkeit, Aufmerksamkeit, Geschick und gute Hand-Augen-Koordination sowie technisches Verständnis. Darüber werden mathematische Kenntnisse und gutes Textverständnis erwartet.

 

Fördermaßnahmen

Die reguläre Ausbildung wird vergütet, sofern sie nicht rein schulisch absolviert wird. Die genaue Höhe wird im Ausbildungsvertrag festgelegt. Die folgenden Zahlen können daher nur zur Orientierung dienen. Im ersten Ausbildungsjahr erhalten Chemielaboranten/-innen ca. 720-800 Euro, im zweiten etwa 760-850 Euro und im dritten Jahr ca. 800-900 Euro. Die genaue Höhe richtet sich nach der Region, in der die Ausbildung stattfindet und dem Tarifvertrag, nach dem sich die Unternehmen richten.

Bei einer betrieblichen Umschulung wird das Gehalt mit dem Übergangsgeld der Arbeitsagentur. oder Rentenversicherung bis auf einen Freibetrag verrechnet, wenn die Umschulung staatlich gefördert wird. Wird die Umschulung durch das Jobcenter finanziert, so besteht neben dem Freibetrag ein Anspruch auf ein Umschulungsgehalt durch den Bildungsgutschein.

Zweitausbildung

Bei einer betrieblichen Zweitausbildung fallen neben eventuellen Lehrmaterial-, Fahrt- oder Unterkunftskosten keine weiteren Gebühren an. Das gleiche gilt für staatliche schulische Ausbildungen. Eine betriebliche Ausbildung kann nach der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) gefördert werden, Schüler können Anspruch auf eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) haben. Versuchen Sie aber vorrangig einen Bildungsgutschein für eine Umschulung zu erhalten, da die finanziellen Unterschiede doch groß sein können.

 

Anbieter der Umschulung

Viele Betriebe und öffentliche Einrichtungen bieten eine Ausbildung oder Umschulung zum Chemielaboranten/zur Chemielaborantin an. Sie kann sowohl in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes als auch in Privatunternehmen der freien Wirtschaft absolviert werden. Mögliche Ausbildungsbetriebe sind beispielsweise Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslaboratorien von Landwirtschaft und Industrie, Unternehmen im Umweltschutz oder in der medizinischen Analytik.

 

Aufstiegsmöglichkeiten für Chemielaboranten: Weiterbildungen und Umschulungen

Wer staatlich anerkannter Chemielaborant ist und einige Jahre Berufserfahrung gesammelt hat, denn zieht es entweder die Karriereleiter höher hinauf oder weiter in eine andere Branche. Interessant könnte vor allem eine Umschulung vom Chemielaborant zu PTA sein, die meist besser bezahlt werden.

 

Alternative Umschulungen als Fernstudium

Da die Tätigkeit als Chemielaborant/in sehr vielseitig ist, bieten sich viele Fernstudiengänge als Alternative zur Umschulung an. Ganz klassisch kann Chemie mit dem Abschluss Bachelor und folgend einem Master-Abschluss studiert werden. Weitere Möglichkeiten sind beispielsweise Chemieingenieurwesen, Industriechemie, Wirtschaftschemie, Pharmazeutische Biotechnologie oder Chemie und Umwelttechnik.

Viel praxisnäher sind jedoch Fernkurse, die berufsbegleitend absolviert werden können und auch für Quereinsteiger ideal sind. Sie dauern meist nur einige Monate und sind besonderes flexibel neben dem Beruf möglich. Wir haben Ihnen eine Liste mit renommierten Fernakademien zusammengestellt. Bestellen Sie unverbindlich den Studienkatalog mit Informationen zu den angebotenen Fernkursen. Dieser Service ist natürlich kostenlos für Sie! 

 

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Christian Krumes

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