Umschulung zum Medizintechniker / zur Medizintechnikerin

Bildgebende Verfahren der Medizintechnik: CT und Röntgen. © freshidea - Fotolia.com
Bildgebende Verfahren der Medizintechnik: CT und Röntgen.
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In der Medizintechnik werden ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse im medizinischen Bereich angewandt. Medizintechniker tragen zur Diagnose, Therapie, Pflege und Wiederherstellung von erkrankten Personen bei und leisten einen Anteil bei der Vorbeugung von Krankheiten und der Früherkennung. Medizintechnik gliedert sich in die verschiedenen Fachbereiche der Krankenhaustechnik, medizinische Geräte, bildgebende Diagnostik, Tissue Engineering sowie medizinische Informatik.

Der Beruf von Medizintechnikern ist ein sehr anspruchsvoller. Sie sind umfassend für das Funktionieren von medizinisch-technischen Geräten und Einrichtungen zuständig. Dazu gehören u. a. Beschaffung, Anwendungssicherheit und Instandhaltung. Teilweise wirken sie auch an der Weiterentwicklung der Medizintechnik mit. Die Ausbildung findet in den Bereichen medizinische Physik, medizinische Informatik, biomedizinische Technik sowie Klinik-Ingenieurwesen statt.

Ihre Einsatzorte sind meist Krankenhäuser, Gesundheitszentren oder sie arbeiten direkt bei den Herstellern medizintechnischer Geräte. Sie sind ebenso als Servicemitarbeiter vor Ort wie in Leitungspositionen, z. B. in medizintechnischen Kliniken, zu finden. Für Ärzte und Verwaltungen sind sie Ansprechpartner und beraten diese, teilweise auch im Vertrieb, bei der Anschaffung medizinischer Geräte. Desweiteren können Sie auch medizinisches Personal in die Bedienung der Gerätschaften einweisen sowie Schulungen und Weiterbildungen durchführen.

 

Zukunftsaussichten

Mit der stetigen Fortentwicklung der Technik und immer höherer medizinischer Standards steigt der Bedarf an Experten und Spezialisten, die mit ihrem Fachwissen die oft sehr sensiblen und technisch anspruchsvollen Geräte warten und bedienen können. Der Bedarf an hochwertiger medizinischer Versorgung steigt nicht zuletzt durch den demografischen Wandel, sodass die Nachfrage nach Spezialisten in Medizintechnik weiter wachsen wird. Da es sich um einen anspruchsvollen Beruf handelt, der einer Vorbildung bedarf, sind die Verdienstmöglichkeiten groß. Ebenso werden viele Positionen in Festanstellung vergeben. Die Weiterentwicklung medizinischer Geräte und die Forschung tragen dazu bei, die Lebensqualität der Menschen zu stabilisieren und zu verbessern.

 

Inhalte und Länge der Umschulung

Die schulische Weiterbildung zum Medizintechniker kann je nach Angebot in Vollzeit oder Teilzeit erfolgen. Sie dauert mindestens zwei und maximal vier Jahre. Bei entsprechender Qualifikation kann das zweite Weiterbildungsjahr verkürzt werden. Inhaltlich prägend sind die Fächer Mathe, Physik und Technik sowie Englisch, da sehr viel Fachliteratur nicht auf Deutsch verfügbar ist.

Schwerpunkte der Ausbildung sind Medizintechnik, Informationstechnik und Elektronik. Daneben finden sich ergänzende Inhalte in BWL und betrieblicher Kommunikation. Flexibilität erhält die Weiterbildung durch Angebote im Wahlpflichtbereich, in denen vor allem eigene Fähigkeiten entwickelt oder ausgebaut werden können. Dazu gehören auch Kurse in den Bereichen Soziologie und Politik. Desweiteren finden während der Ausbildung Exkursionen und Projekte statt, um die theoretische Ausbildung durch praktische Aspekte zu ergänzen.
Ziel der Weiterbildung ist, hoch qualifizierte Fachkräfte zu schaffen, die sich nicht nur durch ihre umfassende Fachkenntnis, sondern auch kommunikative Fähigkeiten und weiterreichende Kenntnisse auszeichnet.

 

Zielgruppe

Grundsätzlich gilt für die Weiterbildung als schulische Mindestvoraussetzung je nach Bundesland der Hauptschul- oder ein mittlerer Bildungsabschluss. Allerdings ist die Ausbildung zum Medizintechniker eine Weiterbildungsmaßnahme. Sie setzt demnach voraus, dass zuvor eine einschlägige Ausbildung abgeschlossen worden ist. Prädestiniert sind hierfür technische Berufe, etwa im Bereich Elektronik oder Metall. Desweiteren wird eine gewisse Zeit (in der Regel mindestens ein Jahr) der Berufspraxis erwartet. Alternativ kann auch der Abschluss einer Berufsschule mit entsprechend längerer Berufstätigkeit angerechnet werden. Sofern keine Berufsausbildung abgeschlossen wurde, wird der Realschulabschluss und eine mindestens siebenjährige einschlägige Tätigkeit vorausgesetzt. Die Dienstzeit bei der Bundeswehr kann bei beruflicher Nähe angerechnet werden.

 

Kosten und Förderung

Wenn die Ausbildung an einer staatlichen Fachschule absolviert wird, entstehen in der Regel keine Lehrgangsgebühren. Private Schulen hingegen bieten meist nur zahlungspflichtige Kurse an. Desweiteren entstehen an allen Fachschulen Kosten für Anmeldung und Prüfungen sowie ggf. für Lehrmaterial, Fahrten zum Ausbildungsort und Unterkunft. Diese Aufwendungen können durch das Aufstiegsfortbildungsgesetz (AFBG) sowie in Einzelfällen durch die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) gefördert werden.

 

Anbieter

Die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker der Richtung Medizintechnik kann an staatlichen und privaten Fachschulen absolviert werden. Die Einzelheiten regeln die Länder. Anbieter sind zum Beispiel die Fachakademie für Medizintechnik Ansbach, das Oberstufenzentrum Informationstechnik und Medizintechnik Berlin, die Fachschule für Medizintechnik am BSZ Freital-Dippoldiswalde oder die Fachschule für Technik am Robert-Bosch-Berufskolleg Dortmund.

 

Alternativen als Fernstudium

Alternativ zu einer Weiterbildung und im Anschluss daran kann ein Fernstudium „Medizintechnik“ begonnen werden. Während des Studiums findet eine weitere Spezialisierung statt, z. B. in den Fachbereichen Biomedizintechnik, Medizinische Informatik oder Hygienietechnik. Weitere Inhalte sind in den Fächern Physik, Mathematik und Materialkunde angesiedelt. Angrenzende Fächer im Fernstudium sind beispielsweise Medizinische Physik und Technik sowie Klinisches Ingenieurwesen.

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4 Gedanken zu „Umschulung zum Medizintechniker / zur Medizintechnikerin“

  1. Hallo Avan,

    danke für Ihre Nachricht. Leider ist es ein Missverständnis, dass Sie bei uns eine Umschulung zur Medizintechnikerin machen könnten. Wir bilden keine Qualifizierung in Medizintechnik an, sondern informieren nur über die Voraussetzungen dieser Weiterbildung. WO Sie die Umschulung zur Medizintechnikerin absolvieren können, sollte eigentlich das Jobcenter Ihnen sagen können. Suchen Sie über die „Jobsuche des Arbeitsamts“ oder schreiben Sie Unternehmen im Bereich Medizintechnik direkt an.

    Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und alles Gute!

  2. Guten Tag
    Mein Name ist Avan Ali, mein Studium als Ingenieurin für medizinisch-technische Geräte wurde in Deutschland anerkannt. Leider habe ich bis jetzt wegen Elternzeit noch nicht gearbeitet.
    Ich möchte eine Umschulung in Vollzeit in diesem Bereich machen.

    Ich bin beim Jobcenter als arbeitssuchend gemeldet und sie übernehmen die Kosten für eine Umschulung zur Medizintechnikerin.
    Viele Grüße
    Avan Ali

  3. Hallo,

    sagen wir mal so, die Medizintechnikbranche sucht auch Elektrotechniker, allerdings sind die Anforderungen sehr spezifisch, da reicht zum Beispiel eine DGUV3-Prüfung bei weitem nicht aus, es gelten komplett andere DIN-Normen, MDR & MPDG, MPbetreiberverordnung etc. zusätzlich zu den üblichen Anforderungen, und die sollte man schon gelernt haben, bevor man irgendwo rangeht..ist auch nicht gern gesehen, wenn z.bsp der Hauselektriker Prüfsiegel anbringt, ohne das notwendige Fachwissen zu besitzen.
    (Siehe Kommende VDE 5707)
    Andererseits ist deine Ausbildung eine prima Voraussetzung zum Verkürzen der Schulungszeit und definitiv sehr hilfreich dabei, wobei der Fokus eher Richtung Mikroelektronik oder z.B Med.IT-Systeme geht und weniger mit Anlagenelektrik zu tun hat, das macht dann tatsächlich die jeweilige Haustechnik eher. Als Medizintechniker bewegt man sich mehr im Patientenumfeld bis zu den Anschlußdosen bzw. befasst sich mit der Planung und Netzwerkintegration med. Gerätesysteme. Das lässt sich aber im Anschluss auch berufsbegleitend erwerben, man durchläuft in jedem Fall eine zusätzliche intensive Einarbeitung für 1-2 Jahre, da die entsprechenden Schulungen nachgewiesen werden müssen, und das für jedes Gerät/ME-System, mit dem man letztlich zu tun hat. Also nach der Weiterbildung direkt in die Richtung bewerben und denn schauen, in welche Richtung man sich qualifiziert. Hilfreich sind da auch immer die Fachverbände wie BvMed, DGBMT, DEGUM etc.
    Grüße vom OSZ IMT, Berlin
    Hendrik

  4. Hallo liebes Ratgeber-Umschulung Team,

    ich mache gerade eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker und interessiere mich für den Beruf des Medizintechnikers. Meine Frage ist nun, ob ich als staatlich geprüfter Techniker noch mal eine Weiterbildung zum Medizintechniker von vorne beginnen muss, also die 2 Jahre Vollzeit oder 4 Jahre Teilzeit, oder ob ich schon mit dem Titel des normalen Technikers im Berufsfeld der Medizintechnik tätig sein kann.

    Gruß,
    Marius

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