Viele Menschen empfinden die Arbeit mit Kindern als besonders erfüllend und streben daher eine berufliche Laufbahn in diesem Bereich an. Auch Umschulungen im Bereich Arbeit mit Kindern sind aus diesem Grund sehr beliebt. Wenn Sie mit Kindern jeglicher Altersgruppe arbeiten möchten, benötigen Sie meist ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Selbstverständlich ist auch Erfahrung im Umgang mit Kindern, die im beruflichen oder privaten Bereich erworben worden sein kann, essentiell.
Ob eine Umschulung über das Arbeitsamt in einem der gewünschten Berufe mit Kindern im Einzelfall möglich ist, entscheidet die persönliche Eignung. Auch die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt wird bei geförderten Maßnahmen immer berücksichtig. Je nachdem welche Vorbildung Sie mitbringen, kann auch eine berufsbegleitende Fortbildung ausreichend sein, um in eine Arbeit mit Kindern wechseln zu können.
Umschulungen wie auch Fortbildungen werden vom Arbeitsamt und der Rentenversicherung unter bestimmten Voraussetzungen mit einem Bildungsgutschein gefördert. Entgegen der weitläufigen Annahme, können auch Berufstätige eine Umschulung machen, insbesondere in Form von Weiterbildungen neben der Beruf an.
Umschulungsberufe mit Kindern: Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Je nachdem für welchen Beruf Sie sich entscheiden, weichen die Zugangsvoraussetzungen ab. Die gute Nachricht: Egal welche Qualifikationen Sie mitbringen, es gibt für jedes Bewerberprofil einen passenden Kinder-Beruf. Diese Bedingungen werden gefordert:
- Kreativität, Geduld, Belastbarkeit und Freude im Umgang mit Kindern
- Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
- mindestens Hauptschulabschluss für die Umschulungen Kinderpfleger/in, Kindergartenhelfer/in, Sozialpädagogische/r Assistent/in, Erzieherhelfer/in, Pädagogische Hilfskraft oder Sozialpädagogische Hilfskraft
- mindestens mittleren Berufsabschluss teilweise in Verbindung mit einer abgeschlossenen einschlägigen Ausbildung oder einschlägiger mehrjährige Berufstätigkeit für die Umschulungen Kindergärtner/in, Erzieher/in, Kindergartenpädagoge/in (Österreich)
Umschulung zum Kinderpfleger / zur Kinderpflegerin
Kinderpfleger/innen sind in Kindergärten, in Ganztagsschulen und in Kinderheimen sowie in Einrichtungen für behinderte Kinder zu finden. Sie haben die Aufgabe, die Kinder zu begleiten und bei alltäglichen Verrichtungen zu unterstützen. Je nach Altersgruppe kann es sich dabei um das Wickeln und Füttern, das Anziehen oder das Helfen bei den Hausaufgaben und dem Lernen für Klassenarbeiten handeln. Meist haben Sie es als Kinderpfleger/in mit Babys, Kleinkindern oder Grundschulkindern zu tun. Alternativ lautet die Berufsbezeichnung auch Sozialpädagogische/r Assistent/in, Erzieherhelfer/in, Kindergartenhelfer/in, Pädagogische Hilfskraft oder Sozialpädagogische Hilfskraft.
Eine Umschulung zum Kinderpfleger/zur Kinderpflegerin dauert zwischen 24 und 36 Monaten; es sind für Sie aber auch kürzere Weiterbildungen im Angebot, die unter Umständen auch berufsbegleitend absolviert werden können (siehe unten). Vermittelt werden jeweils theoretische Inhalte; eine größere Rolle spielt hier aber der Praxisanteil. Letzterer wird in der Kindertagessstätte oder einer vergleichbaren Einrichtung zusammen mit Erziehern und Erzieherinnen erlebt.
Um eine Umschulung zum Kinderpfleger/zur Kinderpflegerin zu absolvieren, ist mindestens ein Hauptschulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem verwandten oder anderweitigen Bereich erforderlich. Für diese Tätigkeit sollten Sie Sensibilität, Spaß am Umgang mit Kindern, Geduld, Kreativität und Stressresistenz sowie ein gutes Durchsetzungsvermögen mitbringen. Frauen und Männer sind gleichermaßen Zielgruppe dieser beliebten Fortbildung.
Umschulung zum Erzieher/zur Erzieherin
Als Erzieher/in arbeiten Sie insbesondere mit Kindern der Altersgruppe zwischen drei und sechs Jahren. Sie sind so etwa in Kindertagesstätten, Kinderheimen, Kinderkliniken sowie Familienberatungsstellen und vergleichbaren Einrichtung tätig und helfen den Kindern beispielsweise beim Erlernen eines sozialen Verhaltens und dem Zurechtkommen mit Gleichaltrigen und anderen Menschen.
Arbeitgeber können sowohl städtisch als auch kirchlich sein und je nach Einsatzgebiet sehr unterschiedlich ausfallen. Auch die Höhe des Gehalts variiert stark. Als Erzieher/in sollten Sie gern mit kleineren Kindern arbeiten und idealerweise bereits Erfahrung im Umgang mit diesen vorweisen können. Weitere Voraussetzungen sind Belastbarkeit, Geduld, Teamfähigkeit und ein gewisses Fingerspitzengefühl im Umgang mit Kindern und Eltern. Eine Umschulung zur Erzieherin mit lediglich Hauptschulabschluss oder ohne Vorausbildung im sozialen Bereich ist nicht möglich – es könnte dann jedoch die Umschulung zum Erzieherhelfer / Kindergartenhelferin für Sie interessant sein.
Die Dauer einer Umschulung zum Erzieher/zur Erzieherin beträgt je nach Bundesland und Bildungsträger 36 bis 48 Monate. Vermittelt werden sowohl theoretische als auch praktische Inhalte, so etwa das Lösen von Konflikten, der Umgang mit psychologischen Veränderungen und das Verstehen und Analysieren von zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Zukunftschancen für Erzieher/innen sind sehr gut, da immer mehr Kinder in Tagesstätten betreut werden und auch in sozialen Einrichtungen erwartet wird, dass in den kommenden Jahren ein hoher Bedarf an kompetenten Erzieher/innen bestehen wird.
Umschulung zum Naturpädagogen / zur Umweltpädagogin
Kindern Umweltthemen altersgerecht zu vermitteln setzt nicht nur Wissen über Tiere, Botanik und Ökosysteme voraus, sondern auch pädagogisches Kenntnisse. Die berufsbegleitende Weiterbildung im Bereich der Naturpädagogik gibt Ihnen das dazu benötigte Wissen über Methodik und Konzeption von kindgerechten Aktivitäten in Naturparks und Wäldern an die Hand. Die Fortbildung dauert 12 Monate als Fernkurs und kann mit einem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit finanziert werden. Detaillierte Informationen erhalten Sie auf Wunsch direkt vom Ausbildungsinstitut SGD zugeschickt:
Umschulung zum Logopäden/zur Logopädin
Logopäden/Logopädinnen sind auch als Sprachtherapeuten/Sprachtherapeutinnen bekannt. Sie arbeiten häufig mit Kindern und helfen diesen, Sprachprobleme wie Lispeln, Stottern und vergleichbare Schwierigkeiten zu therapieren und so dauerhaft zu beseitigen. Auch Schluck- und Atemprobleme werden in diesem Zusammenhang behandelt. Dazu wird zunächst die Ursache der Probleme ermittelt und dann zusammen mit dem Patienten und gegebenenfalls dessen Familie eine geeignete Therapie eingeleitet. Als Logopäde/Logopädin sind Sie in einer eigenen Praxis, aber auch in Kliniken und Krankenhäusern tätig. Für die Arbeit sind Einfühlungsvermögen, Spaß am Umgang mit Menschen und ein umfangreiches Fachwissen ebenso erforderlich wie Geduld und Stressresistenz.
Wer eine Umschulung zum Logopäden/zur Logopädin absolvieren möchte, braucht dafür 36 Monate. Diese Dauer kann verkürzt werden, wenn Sie bereits eine Berufsausbildung in einem verwandten Bereich abgeschlossen haben. Eine Ausnahme gilt für die Weiterbildung zur Fachkraft für (früh-)kindliche Sprachentwicklung und Sprachförderung, die bereits nach 12 Monaten abgeschlossen werden kann.
Vermittelt werden im Rahmen der Umschulung medizinische, sprachwissenschaftliche und organisatorische Inhalte ebenso wie psychologische und pädagogische und soziologische Grundkenntnisse. Voraussetzung für die Teilnahme an einer entsprechenden Fortbildung ist mindestens ein Realschulabschluss. Auch ein Zugang mit einem Hauptschulabschluss und einer abgeschlossenen Berufsausbildung ist bei einigen Einrichtungen möglich. Zielgruppe sind geduldige Männer und Frauen mit einer Affinität zur Arbeit mit Kindern sowie zur Wissenschaft und Medizin.
Umschulung zur Fachkraft für (früh-)kindliche Sprachentwicklung
Ideal für alle, die sich neben der Arbeit weiterbilden möchten und sich so einen nahtlosen Übergang in den nächsten Job ermöglichen, ist eine berufsbegleitende Umschulung. Mit dem AZAV-zertifizierten Kurs (Früh-)kindliche Sprachentwicklung und Sprachförderung am Fernlerninstitut SGD erlernen Sie die Diagnostik von Sprachstörungen, Besonderheiten der Mehrsprachigkeit sowie Methoden zur Förderung der Sprachentwicklung. Die Kursgebühren können auf Antrag über einen Bildungsgutschein der Arbeitsagentur finanziert werden. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie direkt vom Ausbildungsanbieter SGD auf Wunsch zugesendet:
Umschulung zum Heilerziehungspfleger / zur Heilerziehungspflegerin
Heilerziehungspfleger sind eine umfassende Assistenz in Kindergärten Schulen und spezialisierten Einrichtungen, aber auch für Menschen aller Altersklassen, die aufgrund körperlicher oder geistiger Behinderung in der selbstbestimmten Gestaltung ihres Lebensalltags auf Unterstützung angewiesen sind. Die Umschulung setzt einen mittleren Bildungsabschluss und bereits zwei Jahre Berufstätigkeit in der Sozialpflege voraus. Die Dauer der schulischen Umschulung liegt bei 12 bis 36 Monaten, abhängig davon, ob Sie bereits einen abgeschlossene Ausbildung besitzen und ob Sie in Vollzeit oder Teilzeit umschulen möchten.
Wenn Sie die formalen Voraussetzungen der Umschulung nicht erfüllen (zum Beispiel aufgrund der Berufsreife oder fehlender Berufserfahrung), dann können Sie über eine Umschulung zum Heilerziehungspflegehelfer / zur Heilerziehungspflegehelferin in den Beruf wechseln und anschließend sich zur spezialisierten Pflegefachkraft weiterbilden.
Umschulung zur Fachkraft für Inklusions- und Integrationspädagogik
Inklusion von Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen entspricht in vielen sozialen Bereichen dem Ideal. Tatsächlich ist die Umsetzung zum Vorteil aller meist viel schwieriger. Die unterschiedlichen Bedürfnisse können zu Überforderung und Überlastung bei betreuendem Personal und nicht zuletzt zu Frust bei allen Beteiligten führen. Wenn Sie keine Berührungsängste haben und sich die Arbeit mit behinderten Kindern vorstellen können, aber nicht gleich eine mehrjährige Umschulung zum Heilerziehungspfleger / zur Heilerziehungspflegerin machen möchten, dann ist die Schulung zur Fachkraft für Inklusionspädagogik passend für Sie.
Der berufsbegleitende Fernkurs dauert 14 Monate und beinhaltet ein Präsenzseminar. Die Teilnahme an dem Seminar ist nicht verpflichtend, Sie dürfen sich dann jedoch nicht Fachkraft nennen, sondern erhalten ein Abschlusszeugnis in Integrations- und Inklusionspädagogik. Mehr Informationen zum Ablauf, den Kosten und Inhalten der Schulung bekommen Sie direkt vom Anbieter SGD zugeschickt:
Umschulung zur Fachkraft für Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen (IHK)
Sie arbeiten bereits in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, sind aber nicht formal qualifiziert? Sie haben selbst ein Kind und können sich vorstellen in der Kinder-, Alten-, Demenz- oder Palliativbetreuung zu arbeiten? In Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendheimen wird Fachpersonal zur Unterstützung bei der Betreuung kranker Kinder gesucht. Es handelt sich um eine sehr verantwortungsvolle und herausfordernde Tätigkeit. Der Fernkurs zur Fachkraft für Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen mit IHK-Prüfung dauert 12 Monate und beinhaltete ein selbstorganisiertes Praktikum in einer Betreuungseinrichtung für Kinder und Jugendliche. Detaillierte Informationen erhalten Sie direkt vom Ferninstitut ILS nach Hause geschickt: