Eine Umschulung stellt für viele Menschen die einzige Möglichkeit dar, um wieder erfolgreich ins Berufsleben einsteigen zu können und einer neuen, bereichernden Tätigkeit nachzugehen. Dennoch kann es immer wieder vorkommen, dass man im Laufe einer solchen bemerkt, dass die gewählte Umschulung bzw. der Beruf, den man gerade erlernt doch nicht ganz der richtige ist und man stattdessen lieber einen anderen Ausbildungsweg einschlagen möchte. Ist das bei Ihnen der Fall, so sollten Sie sich zunächst darüber im Klaren sein, dass die Teilnahme an einer Umschulung zwar in vielen Fällen freiwillig ist, der Abbruch dieser jedoch einige Schwierigkeiten mit sich bringen kann, vor allem dann, wenn man danach eine weitere Umschulung beginnen möchte und auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist.
Wenn Sie bereits mit dem Gedanken spielen, dass die von Ihnen gewählte Umschulung vielleicht doch nicht ganz das richtige ist und Sie sich über andere Ausbildungswege informieren möchten, erfahren Sie hier, worauf es beim Abbruch Ihrer aktuellen Umschulung zu achten gilt. Auf diese Weise wird es Ihnen leichter gelingen, nicht nur die richtige Wahl zu treffen, sondern die negativen Konsequenzen für Ihr zukünftiges Berufsleben möglichst gering zu halten und vielleicht sogar eine Finanzierung der neuen Umschulung zu erreichen.
Warum kann es zu Problemen kommen, wenn ich meine Umschulung abbrechen möchte?
Generell handelt es sich bei einer Umschulung um eine Bildungsmöglichkeit, die in den meisten Fällen auf freiwilliger Basis geschieht und daher können Sie diese auch jederzeit beenden, wenn Sie das Gefühl haben, dass der eingeschlagene Berufsweg doch nicht der richtige für Sie ist oder Sie sich aus einem anderen Grund mit diesem nicht wohlfühlen.
Wurde in der ihnen die Umschulung allerdings vom Jobcenter finanziert bzw. haben Sie finanzielle Förderungen erhalten, um diese machen zu können, kann der Abbruch der Umschulung mit erheblichen finanziellen Konsequenzen einhergehen, die Sie unbedingt vor Abbruch der Umschulung genau abklären sollten. Falls Sie sich hierbei nicht sofort an Ihren Betreuer im Arbeitsamt wenden möchten bzw. vielleicht erst darüber nachdenken, ob die aktuell durchgeführte Umschulung für Sie passend ist, sehen Sie sich am besten Ihren Umschulungsvertrag genauer an. Wurde Ihre Umschulung nämlich von der Arbeitsagentur finanziert, so werden Sie verschiedene Klauseln in dem Vertrag finden, in denen genau festgehalten wurde, ob und wieviel Sie im Falle eines Umschulungsabbruchs selbst bezahlen müssen.
Natürlich kann es aber auch sein, dass Sie einen triftigen Grund dafür haben, die begonnene Umschulung abzubrechen. Die Gründe, die durchaus dazu führen können, dass Sie Ihre aktuelle Umschulung abbrechen und stattdessen eine neue beginnen können, die Ihnen ebenfalls vollständig oder zumindest zum Teil finanziert wird, möchten wir Ihnen nun genauer vorstellen.
Welche Gründe sprechen für den Beginn einer neuen Umschulung nach Abbruch der alten?
Hat Ihnen die Arbeitsagentur den Beginn einer Umschulung ermöglicht und kommt vielleicht sogar vollständig für die entstehenden Kosten auf, so reicht es keinesfalls aus, wenn Sie einfach feststellen sollten, dass Ihnen der angestrebte Beruf nun doch keinen Spaß macht, um nicht zumindest einen Teil der bereits absolvierten Umschulungseinheiten selbst finanzieren zu müssen. Ohne triftigen Grund für den Abbruch der Umschulung werden Sie nämlich auf alle Fälle zumindest eine Entschädigungsleistung bezahlen. Daher ist es auch absolut empfehlenswert, sich bereits vor dem Beginn einer neuen Ausbildung intensiv mit dem Berufsbild zu beschäftigen sowie dem Arbeitsalltag, der nach Absolvierung der Umschulung auf Sie zukommen wird.
Bevor Sie sich für eine Umschulung entscheiden ist es zum Beispiel eine gute Idee, ein Praktikum in dem jeweiligen Berufsfeld zu absolvieren. Zudem sollten Sie sich genau überlegen, ob die Absolvierung der Lerninhalte in Ihrem Alltag Platz findet und Sie ausreichend Zeit haben, um sich gewissenhaft auf anstehende Prüfungen vorzubereiten.
Es gibt jedoch auch 2 Gründe, bei denen die Arbeitsagentur dem Abbruch einer Umschulung meist zustimmt und Ihnen wahrscheinlich sogar dabei helfen wird, einen besser geeigneten Ausbildungsweg zu finden:
Abbruch der Umschulung aus gesundheitlichen Gründen
Sollten Sie während der Umschulung draufkommen, dass Sie zum Beispiel auf Substanzen, mit denen Sie in der neuen Arbeitsumgebung häufig in Kontakt treten allergisch reagieren oder die körperliche Anstrengung in dem neuen Berufsfeld einfach zu viel für Sie ist, so handelt es sich bei dem Abbruch einer Umschulung aus gesundheitlichen Gründen durchaus um eine nachvollziehbare Begründung dafür, warum Sie eine Ausbildung nicht erfolgreich abschließen können. Der Weg zu einer neuen Umschulung ist in diesen Fällen in den meisten wegen frei und wird nicht mit zusätzlichen Kosten für Sie verbunden sein.
Abbruch der Umschulung aufgrund psychischer Überforderung
Ein weiterer triftiger Grund, warum viele Menschen eine Umschulung doch nicht bis zum Ende durchhalten können und diese schließlich abbrechen, kann eine seelische, psychische oder auch emotionale Überforderung darstellen. Vor allem viele Frauen entscheiden sich nach der Elternzeit dazu, in ein anderes Berufsfeld einzusteigen, um auf diese Weise ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen und dennoch genug Zeit für die Kinder zu haben. Lässt sich die Kinderbetreuung jedoch nicht mit dem Lehrplan vereinbaren und sind die Ansprüche an die Lehrgangsteilnehmer einfach zu hoch, so kann dies ebenfalls dazu führen, dass ein Wechsel der Umschulung möglich ist, ohne dass dafür finanzielle Kosten auf Sie zukommen. Dabei ist es jedoch wichtig, zunächst ein offenes Gespräch mit der jeweiligen Bildungseinrichtung zu suchen, um mögliche Lösungen zu finden.
Zudem kann auch eine psychische Überbelastung einer auszubildenden Person im neuen Berufsfeld ein Grund dafür sein, warum einer Umschulung nicht erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann.
Was muss ich tun, wenn ich eine Umschulung abbrechen und eine neue beginnen will?
Sollten Sie Ihre aktuelle Umschulung abbrechen möchten, in naher Zukunft jedoch eine neue beginnen wollen, ohne dabei finanzielle Einbußen in Kauf nehmen zu müssen, so ist es zunächst wichtig sich von einem Arzt oder dem jeweiligen Bildungsträger bescheinigen zu lassen, dass es Ihnen nicht möglich ist, den aktuellen Umschulungsweg weiterhin zu bestreiten. Anschließend ist es empfehlenswert sofort das direkte Gespräch mit Ihrem Betreuer bei der Arbeitsagentur zu suchen und diesem zu vermitteln, dass Sie absolut gewillt sind, eine Umschulung erfolgreich abzuschließen und somit wieder ins Berufsleben einzusteigen.
Entscheiden Sie sich dann noch für eine neue Umschulung in einem Bereich, in dem Sie sehr gute Berufsaussichten haben, erhöhen Sie Ihre Chancen weiter, auch die neue Umschulung zumindest zum Teil finanziert zu bekommen und dem Start in eine erfolgreichere sowie glücklicheren beruflichen Zukunft steht (fast) nichts mehr im Wege.
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Hallo Viktor,
bitte suchen Sie im auf jeden Fall das Gespräch mit dem Kostenträger, bevor Sie Ihre Umschulung abbrechen und einen neuen Vertrag unterschreiben. Inwieweit man Ihnen die neue Umschulung genehmigen wird, können wir aus der Ferne nicht einschätzen. Wichtig ist, dass Sie nichts beenden, bevor die neue Umschulung nicht verbindlich zugesagt wurde.
Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg!
Guten Tag liebes Ratgeber-Umschulung Team,
zunächst vielen Dank für die zahlreichen Informationen!
Ich denke über einen Wechsel meiner Umschulung nach, auch, wenn meine Noten bisher im 1er und 2er Bereich liegen und auch die Praktikumsphasen bisher sehr gut gelaufen sind. Zumindest von der Benotung.
Die Umschulung und dessen Inhalte bereiten mir leider gar keine Freude und ich kann mir nicht vorstellen länger als ein Praktikum in diesem Beruf zu arbeiten. Der Beruf begeistert mich nicht und spricht meine Interessen nicht an.
Leider musste ich mich kurz vor Beginn der Umschulung sehr schnell entscheiden, da der Kursbeginn unmittelbar bevorstand.
Ich habe nun einige Tests gemacht und mich beraten lassen und möchte nun meiner Leidenschaft nachgehen und somit entsprechend die Umschulung wechseln. Ein Bildungsanbieter wurde bereits von mir kontaktiert und ein Eignungstest findet statt. Der neu ausgewählte Beruf aus dem technischen Bereich bietet ebenfalls hervorragende Zukunftsperspektiven und die Jobaussichten sind ebenfalls sehr gut, da auch hier ein erheblicher Fachkräftemangel herrscht. Der Beruf ist somit nicht von der Digitalisierung bedroht.
Wie ist aus Ihrer Sicht die Chance, die Umschulung ohne finanzielle Nachteile abzubrechen und eine neue Umschulung zu beginnen?
Ich freue mich über Ihre Rückmeldung.
Liebe Grüße