Umschulung zum/r Silberschmied/in

Sie lieben Schmuck? Vielleicht ist das die richtige Umschulung für Sie.

Über eine Umschulung zum Silberschmied sollten Sie dann nachdenken, wenn bereits beim Anblick von Schmuck ihr Herz höher schlägt und Ihnen tausende Ideen einfallen, wie Sie Silber gestalten könnten. Als Silberschmied/in kümmern Sie sich um die Verarbeitung von Silber. Von der ersten Skizze der Idee für ein neues Schmuckstück, über das Formen des Schmucks bis hin zu kleinen Feinstarbeiten, wie der Verzierung mit Edelsteinen, liegt die gesamte Verarbeitung und Herstellung von Silberschmuck in den Händen dieses Berufs. Angestellt sind Silberschmiede bei Juwelieren, in der Schmuckindustrie und bei großen Edelmetallherstellern und –verarbeitungsfirmen.

 

Zukunftsaussichten

Silberschmied/in ist einer der seltensten und zugleich begehrtesten Berufe in Deutschland. Einen Nachwuchs- oder Fachkräftemangel gibt es in dem Bereich nicht. Aber Schmuck aus Edelmetallen wird immer begehrter und gerade Silberschmuck ist relativ leicht erschwinglich. Daher dehnt sich die Schmuckindustrie gerade im Bereich der Silberschmiedekunst immer weiter aus. Zukünftig werden daher immer mehr Silberschmiede/innen benötigt.

Außerdem haben Silberschmiede/innen die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Schmuckgeschäft zu verselbstständigen. Hinzu kommt, dass Sie als Silberschmied/in eine speziell ausgebildete Fachkraft sind und die werden insbesondere für Auftragsarbeiten immer begehrter.

 

Inhalte und Dauer der Umschulung zum/r Silberschmied/in

Eine Ausbildung zum/r Silberschmied/in dauert in der Regel 3 bis 3,5 Jahre und findet dual statt. Die Umschulung zum/r Silberschmied/in hingegen dauert etwa zwei Jahre und ist vollzeitschulisch. Die Schule wird hier lediglich durch einige Praktika bei Silberschmieden ergänzt. Dennoch muss für den erfolgreichen Abschluss eine Tätigkeit bei einem/r Silberschmied/in von 6 bis 18 Monaten vorliegen. Inhaltlich umfassen sowohl die Ausbildung, als auch die Umschulung vor allem künstlerisch-gestalterische und handwerkliche Inhalte.

Das sind die Umsetzung und Zeichnung von Skizzen, die Gestaltung von Schmuckstücken, die Bearbeitung des Edelmetalls, Oberflächenbehandlungen und Legierungen, Juwelentechniken und die Umarbeitung und Reparatur von Schmuckstücken. Zusätzlich gehören die Beratung von Kunden und die Planung und Durchführung von Arbeitsabläufen zur Ausbildung bzw. Umschulung.

 

Zielgruppe der Umschulung

Einen speziellen Schulabschluss brauchen Sie für eine Umschulung zum/r Silberschmied/in nicht. Jedoch stellen die meisten Unternehmen vorzugsweise Personen mit mittlerer Reife oder (Fach-)Abitur ein. Dessen sollten Sie sich bewusst sein, bevor Sie sich für eine Umschulung zum/r Silberschmied/in entscheiden. Die bestehenden Umschulungsmöglichkeiten richten sich außerdem an Personen, die bereits in der Metall- oder Edelmetallindustrie tätig waren und hier eine entsprechende Ausbildung nachweisen können.

Auch Mikroelektroniker/innen sind für die Umschulung zum/r Silberschmied/in geeignet, da sie über das handwerkliche Geschick und die ruhige Hand verfügen, die auch ein Silberschmied benötigt. Außerdem sollten Teilnehmer/innen der Umschulung über sehr gute Noten und Fähigkeiten in den Fächern Kunst, Physik und Chemie verfügen. Daneben sind handwerkliches Geschick, Kreativität, Stilempfinden und Geduld absolute Voraussetzungen, um den Beruf als Silberschmied/in ergreifen zu können. Außerdem benötigen Sie ein hohes Fingerspitzengefühl. Ein No-Go, das Ihnen die Ausbildung zum Silberschmied unmöglich macht, sind zittrige Hände.

 

Kosten der Umschulung zum/r Silberschmied/in

In einer privaten Bildungseinrichtung können sehr hohe Lehrgangs- und Prüfungsgebühren von mehreren tausend Euro jährlich für die Umschulung anfallen. Hinzu kommen Schulmaterialien, die Sie ebenfalls selbst bezahlen müssen. Insbesondere wenn der Unterreicht in Blöcken an einer Bildungseinrichtung stattfindet, die weit von Ihrem Heimatort entfernt ist, müssen Sie die Lebensunterhaltungs- und Mietkosten während der Anwesenheit am Ort der Bildungseinrichtung dazu rechnen. Diese können ebenfalls mehrere tausend Euro im Jahr betragen.

Insgesamt sollten Sie für die Umschulung daher mindestens 5000,00 Euro veranschlagen. Sie können sich den Großteil der Kosten jedoch von der Bundesagentur für Arbeit erstatten lassen.

 

Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt die Kosten für die Umschulung ganz oder teilweise, wenn Sie nachweisen können, dass die Umschulung Ihnen bessere Berufsaussichten verschafft, als Sie vor der Umschulung gehabt hätten. Außerdem müssen die Vermittlungschancen in Ihrem bisherigen Beruf sehr gering sein. Zusätzlich dazu sollten Sie zu einer Altersgruppe gehören, die von der Bundesagentur für Arbeit als besonders geeignet für Umschulungen eingestuft wird. Das sind in den meisten Berufsfeldern Personen zwischen 30 und 45 Jahren.

Sind all diese Voraussetzungen gegeben, haben Sie gute Chancen, dass die Umschulungskosten vollständig von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden.

 

Tipps zur Bewerbung

Neben Fingerfertigkeit und handwerklichem Geschick benötigen Sie für diesen Beruf vor allem Geduld, Flexibilität, Kreativität und Sorgfalt. Besonders gut machen sich außerdem ein Auge fürs Detail, gestalterische Fähigkeiten, Fantasie und Ideenreichtum, ein sehr gutes Stilempfinden und Formgefühl, Kommunikationsfähigkeit und Zuverlässigkeit.

Außerdem sollten Sie mit einer hohen Service- und Kundenorientierung und einer guten Hand-Auge-Koordination für sich werden. Vor allem, wenn Sie bereits in der Edelmetallverarbeitung tätig waren, sollten Sie auch das herausstellen.

 

Anbieter der Umschulung

Die Umschulung wird von verschiedenen Berufsfachschulen in ganz Deutschland angeboten und durchgeführt. Das sind:

 

Die Praxisphase muss bei einem/r Silberschmied/in absolviert werden. Davon gibt es in Deutschland tausende. Am besten suchen Sie sich hierfür eine/n Silberschmied/in vor Ort.

 

Fernstudium als Alternative zur Umschulung?

Leider bietet das Fernstudium keine Alternativmöglichkeit zur Ausbildung zum/r Silberschmied/in, denn der Beruf ist ein reiner Handwerksberuf. Es gibt aber alternative Umschulungsberufe zum/r Silberschmied/in. Das sind Goldschmied/in, Graveur/in, Edelsteinschleifer/in, Edelsteinfasser/in und Metallbildner/in.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an einer Universität Werkstofftechnik, Werkstoffinformatik oder Farbtechnik und Raumgestaltung zu studieren. Diese Studiengänge befähigen Sie zwar nicht zur Tätigkeit als Silberschmied/in aber zu artverwandten Aufgabengebieten. Diese Studiengänge sind allerdings allesamt an ein Präsenzstudium gebunden. Eine Fernstudienmöglichkeit suchen Sie hier leider vergebens.

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