So sieht der Arbeitstag einer Op-Schwester aus

So sieht der Arbeitsalltag einer OP-Schwester aus.

Operationen erfordern meist komplexe Eingriffe am menschlichen Organismus. Neben geplanten Routineeingriffen stehen tagtäglich unvorhersehbare Notoperationen als Folge eines schweren Unfalls auf dem Programm. Dies erfordert ein Höchstmaß an Flexibilität und Konzentrationsvermögen. Neben Ärzten, Chirurgen und Anästhesisten sind Op-Schwestern bzw. Op-Pfleger ebenfalls während Operationen mit dabei. Durch die gewissenhafte Vor- und Nachbereitung operativer Eingriffe gewährleisten sie einen reibungslosen Operationsverlauf.
Wie der Berufsalltag einer Op-Schwester aussehen kann und welche Voraussetzungen diesem Berufsbild zugrunde liegen, erfahren Sie hier.

Tagesablauf einer Op-Schwester

7:30: Schichtbeginn

Nachdem Kerstin pünktlich zu ihrer täglichen Arbeit im Krankenhaus eintrifft, legt sie sich zuallererst ihre Berufskleidung an. Bevor sie den Operationssaal betritt, ergänzt sie diese um Haarhaube und Mundschutz. Dabei darf die Händedesinfektion keinesfalls ausbleiben.

 

7:45: Austausch im Team

An einem bestimmten Wochentag versammelt sich das gesamte Stationsteam zum Gruppengespräch. In dessen Rahmen wird das Personal über wichtige Neuerungen informiert. Im Anschluss verschafft sich Kerstin mit Hilfe des OP-Plans einen Überblick über ihren Tagesablauf. Der OP-Plan gibt Auskunft über den ihr zugewiesene Operationssaal, den Operateur, Fakten zum jeweiligen Patienten sowie die einzelnen Eingriffe mit entsprechenden Uhrzeiten.

 

8:30: Operationsvorbereitung

Im sogenannten Sterilgutlager findet Kerstin alle medizinischen Instrumente nach den entsprechenden Abteilungen sortiert. Daraus stellt sie gemäß ihrer Packliste alle für die bevorstehende Operation benötigten sterilen Materialien zusammen.

Unverzichtbare Einmalmaterialien wie beispielsweise Handschuhe, Pflaster und Abdeckungen bereitet Kerstin ebenfalls jetzt vor. Nach einer umfassenden Endkontrolle bringt sie die Materialien dann in den jeweiligen Operationssaal.

 

9:30: OP-Dokumentation

Am PC stellt Kerstin die detaillierte Dokumentation des Operationsverlaufs sicher. Hierzu gehören auch die wesentlichen Fakten in Verbindung mit der jeweiligen Operation wie beispielsweise in welchen Operationssaal diese durchgeführt wurde sowie die namentliche Nennung aller Anwesenden.

Zudem führt Kerstin vorab eine Zählkontrolle aller vorhandenen kompressen und Bauchtücher durch. Zum Ende der Operation wiederholt sie diese, sodass im Falle von eventuell im Körper des Patienten verbliebenen Materialien entsprechend reagiert werden kann.

 

10:00: Operationsbeginn

Durchschnittlich beinhaltet ein für Kerstin typischer Arbeitstag zwischen fünf und sechs Operationen. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehört es, den Patienten mit Operationstüchern abzudecken sowie die Desinfektion betroffener Körperstellen vorzunehmen. Während der Operation ist Kerstin hautnah am Operationstisch mit dabei und reicht dem Operateur die benötigten Instrumente.

 

13:00: Mittagspause

Im Anschluss an die Operation begibt sich Kerstin in die Mittagspause. In der Kantine findet sie die Möglichkeit, eine warme Mahlzeit einzunehmen. Dabei ergibt sich oftmals die Gelegenheit, sich mit Kollegen auszutauschen.

 

14:00: Säuberung des OP-Saals

Feierabend – Nachdem der Patient den Operationssaal verlassen hat, beginnt Kerstin damit, diesen für die nächste Operation vorzubereiten. Dabei nimmt sie eine strikte Mülltrennung zwischen Abfall und Wäschereiprodukten vor.
Die verwendeten Instrumente werden gesammelt und anschließend sterilisiert.
Nachdem der Operationssaal für weitere Eingriffe bereitsteht, verabschiedet sich Kerstin von ihren kollegen, legt ihre Berufskleidung ab und begibt sich schließlich in den Feierabend.

 

 

Ist der Tagesablauf einer OP-Schwester jeden Tag derselbe?

Im Berufsalltag von Op-Schwestern und Op-Pflegern kommt garantiert keine Langeweile auf. Dies ist bereits deutlich am Dienstplan erkennbar. Verschiedene Schichtmodelle inklusive Nachtdienst bedeuten flexible Arbeitszeiten für diese Berufsgruppe.
Je nach Dringlichkeit eintreffender Notfälle aus der Notaufnahme ist es schnell passiert, dass der Berufsalltag eine vollkommene außerplanmäßige Wendung nimmt. Der Zeitplan einzelner Routineeingriffe gelangt durch Notoperationen in Verzug, schlimmstenfalls müssen diese sogar auf einen anderen Tag verlegt werden.

Der Tagesablauf einer Op-Schwester verlangt daher äußerste Konzentration sowie hohe psychische und physische Belastbarkeit. Denn nur durch die gewissenhafte Vorbereitung operativer Instrumente ist der Erfolg von medizinischen Eingriffen überhaupt erst möglich.

 

Gehalt und Zukunftschancen als OP-Schwester

Wer sich näher mit dem Beruf der Op-Schwester bzw. des Op-Pflegers auseinandersetzt, wird sich unweigerlich auch für die Einkommenssituation dieser Berufsgruppe interessieren. Allerdings lassen sich nur schwer pauschale Aussagen über die Einkommensverhältnisse von Op-Schwestern treffen, da sich der Verdienst stark nach dem jeweiligen Einsatzgebiet richtet.
Wer zudem den Nachweis einer mehrjährigen Berufspraxis oder ergänzenden Zusatzqualifikationen erbringen kann, trägt zu einer Verbesserung seiner Einkommenssituation bei. Die Arbeit im Schichtbetrieb ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor, wenn es um eine höhere Entlohnung geht.
Als Orientierungsgröße für Interessenten dieser Berufsgruppe gilt ein Jahreseinkommen zwischen 26.000 und 34.000 Euro brutto.

Bedingt durch technologische Neuerungen unterliegt die Medizinbranche einem stetigen Wandel. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind daher unerlässlich, um den Anschluss, im Umgang mit diesen innovativen Geräten, nicht zu verlieren.

Jeder operative Eingriff verlangt ein individuelles, spontanes Vorgehen. In Extremsituationen entscheiden wenige Sekunden über Leben und Tod. Eine Rationalisierung im Beruf der Op-Schwester bzw. des Op- Pflegers zugunsten des technologischen Fortschritts ist somit nahezu unverantwortlich.

Der Bedarf an Op-Schwestern wird daher heute wie auch in den nächsten Jahren als hoch eingestuft, da jede Operation die Anwesenheit solch einer qualifizierten Fachkraft erfordert. Sollte sich nicht gleich eine freie Stelle finden, sind Op-Schwestern und Op-Pfleger generell auch in weiteren Bereichen der Krankenpflege einsetzbar.

 

 

OP-Schwester werden per Umschulung

Wer bereits einer Beschäftigung im Gesundheitswesen nachgeht, sich aber zur Mitwirkung im Operationssaal berufen fühlt, für den ist die Umschulung zur Op-Schwester genau das Richtige. Auf der Grundlage vorhandenen Fachwissens erweitern und vertiefen Sie Ihre Fertigkeiten im chirurgischen Bereich.

Zudem richtet sich das Umschulungsangebot der Op-Schwester auch an fachfremde Berufsgruppen, welche eine neue Herausforderung anstreben. Im Vollzeitmodell sollten Sie etwa mit einem zeitlichen Umfang von drei, im Teilzeitmodell von fünf Jahren kalkulieren.
Da die Umschulung rein schulisch organisiert ist, wird diese nicht vergütet. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie finanzielle Unterstützung durch die Agentur für Arbeit erhalten. Ein persönliches Beratungsgespräch ist daher in jedem Fall ratsam.

 

 

Op-Schwester werden per Ausbildung oder Studium

Der Beruf der Op-Schwester ist zunächst durch die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten geprägt. Die Ausbildungsdauer umfasst drei Jahre und ist blockweise, im Wechsel zwischen theoretischen und praktischen Inhalten, organisiert.
Die theoretischen Ausbildungsinhalte sind insgesamt vier Lernbereichen zugeordnet. Da diese länderspezifisch geregelt sind, kann es hier zu gelegentlichen Abweichungen kommen. Innerhalb der Operationsabteilungen setzt die Ausbildung praktische Fertigkeiten in den folgenden Abteilungen voraus:

  • allgemeine Chirurgie sowie Grundlagen der Abdominalmedizin
  • Traumatologie und Unfallchirurgie
  • Urologie oder Gynäkologie

 

Außerhalb der Operationsbereiche verlangt die Ausbildung Praxiserfahrung in den folgenden Gebieten:

  • Pflegepraktikum auf einer chirurgischen Station Ihrer Wahl
  • Ambulanz und Notaufnahme
  • Grundkenntnisse auf dem Fachgebiet der Endoskopie

 

Nach erfolgreichem Bestehen der Fachhochschul- bzw. Fachschulreife erfüllen Sie grundsätzlich alle notwendigen Voraussetzungen zur Aufnahme eines Studiums. Derzeit gibt es keinen Studiengang, welcher Sie für den Beruf der Op-Schwester qualifiziert.
Wenn Sie dennoch nicht auf ein Studium verzichten möchten, finden Sie im medizinischen Bereich zahlreiche verwandte Studiengänge.

 

 

Op-Schwester werden per Fernstudium

Der Beruf der Op-Schwester/ des Op-Pflegers kann derzeit noch nicht im Fernstudium belegt werden. Das weitreichende Tätigkeitsspektrum des Gesundheitswesen hält alternativ attraktive Fernstudienangebote für Sie bereit.
Das Fernstudium zum Heilpraktiker beinhaltet zum Beispiel fundierte medizinische Inhalte, welche Sie sogar zur Selbstständigkeit befähigen. Außerdem großer Beliebtheit erfreut sich der Fernstudiengang des Ernährungsberaters, das sogar berufsbegleitend absolviert werden kann.
Die Homöopathie sowie die Altenbetreuung lassen sich ebenfalls flexibel im Fernstudium belegen, was Ihnen ein Maximum an Flexibilität ermöglicht.

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